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Weihnachtsgrüße aus Südtirol und ein Last-Minute-Dessert-Rezept

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Mit ein paar Eindrücken aus dem weihnachtlichen Bruneck senden wir euch herzliche Weihnachtsgrüße.

Wir wünschen euch schöne, enstpannte und genussreiche Feietage!

Liebe Grüße
Cala und Boris

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Am Tag vor unserer Abreise habe ich noch ein Dessert ausprobiert – vielleicht passt es ja bei euch noch ins Weihnachtsmenü. Es geht schnell, ist schön fruchtig und ein toller Abschluss für ein festliches Menü. Ich hatte noch Ricotta im Kühlschrank und zwei Orangen im Obstkorb und so ergab sich dies:

Ricotta-Orangen-Creme mit Kakaosplittern

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pro Portion
1 Orange
ca. 100g Ricotta (z.B. von hier)
1-2 TL Kakaobohnensplitter (hier)
Kakaopulver (hier)

Orangen auspressen. Ricotta mit Orangensaft und -fruchtfleisch pürieren, bis eine feine Creme entsteht. Wer möchte, kann sie zusätzlich mit Orangenöl, Kaffee-Mandel-Öl (hier) oder etwas Zimtblüte abschmecken. Kakaobohnensplitter unterheben und in Dessertschalen füllen. Mit Kakaopulver garnieren.

(Das Glas auf dem Foto ist von hier, Leinen-Serviette von hier.

wunderbare Zeit der Gewürze und Aromen

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Am Freitag habe ich einen kleinen Vortrag über Gewürze gehalten, viele Gewürze verkostet und ein paar Gerichte serviert, die ich mit ausgesuchten Gewürzen gekocht habe.

Und ich dachte, dass das Thema – in einer Kurzfassung – auch für den Blog interessant sein könnte, zumal die Weihnachtszeit ja die klassische Zeit der Gewürze ist.

Gewürze – im engeren Sinne – sind Pflanzenteile, die eine Würzkraft besitzen: Wurzeln, Zwiebeln, Rinden, Blätter, Kräuter, Blüten, Früchte und Samen. Aber auch anorganische Stoffe wie Salz oder Raucharomen und tierische Substanzen wie Honig, Schmalz, Butter, Fleischextrakt und fermentierte Saucen zählt man oft dazu

Gewürze machen das Essen schmackhafter, können aber auch der Gesundheit dienlich sein, z.B. indem sie Speisen besser verdaulich machen.

Der Mensch hat von jeher Gewürze verwendet, um seine Speisen zu veredeln – man weiß z.B. von Ausgrabungen, dass Kümmel schon in der Jungsteinzeit zum Würzen verwendet wurde.

Auch in der Antike wurden Gewürze und pikante Würzsoßen reichlich verwendet.

Zu diesem Thema gibt es einen ganz tollen Radiobeitrag von Bayern2 aus dem Sommer 2013, den ihr hier als Podcast herunterladen könnt.

Mit dem Untergang des Römischen Reiches nahm das Interesse an Gewürzen deutlich ab und viele Gewürze verschwanden ganz.  Erst im Mittelalter kamen durch neue Handelswege aus dem Orient Gewürze wie Gewürznelken, Cardamom, Galgant, Muskatnuss, Muskatblüte und Paradieskörner (eine Pfefferart) wieder nach Europa. Auch die Seefahrer brachten Neuentdeckungen mit – z.B. die Vanilleschote.

Es war ein Luxus und galt deshalb als besonders vornehm, sich kostbare Gewürze leisten zu können. Aber auch weil Gewürze ein sinnliches Erlebnis sind und der Orient und die von dort kommenden Gewürze die Phantasie auf vielfache Weise anregten, waren die Adeligen im Mittelalter geradezu versessen auf orientalische Gewürze.

Durch die große Nachfrage wurden Gewürze zu begehrten Handelsobjekten. Städte wie Venedig, Genua und Nürnberg kamen durch den Gewürzhandel zu enormem Reichtum, bevor der Handel von den Portugiesen und Holländern übernommen wurde.

Heute verwenden wir Gewürze vor allem, um den spezifischen Geschmack eines Gerichtes gezielt zu unterstreichen oder hervorzuheben – zu bestimmten Gerichten gehören bestimmte Gewürze. Erst in den letzten Jahren ist mit dem immer größer werdenden Interesse am Kochen auch das Interesse an Gewürzen wieder gestiegen.

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Ich selber bin in der Verwendung von Gewürzen eher zurückhaltend und experimentiere ziemlich akribisch, welches Gewürz optimal zu einem Lebensmittel passt – ich mag es nicht, wenn der natürliche Geschmack durch Gewürze überdeckt wird. Wohl aber kann ein Gewürz eine großartige Bereicherung, ein regelrechtes I-Tüpfelchen für ein Gericht sein. Ich habe ein großes Gewürzregal und bediene mich aus den Töpfchen wie aus einem Malkasten – aber immer sehr überlegt

Wenn ich Gewürze ausprobiere, hat es sich bewährt, nicht gleich das ganze Gericht zu würzen, sondern ein wenig aus dem Topf in ein Schälchen zu geben und es mit dem jeweiligen Gewürz  zu probieren – ich achte genau darauf, was passiert: ist das Gewürz wirklich eine Bereicherung oder sorgt es nur für einen anderen Geschmack?

Was das spezifische Wissen über Gewürze und deren Eigenschaften angeht, ist in unserer Kultur leider viel verloren gegangen. Wir verwenden Gewürze heute eher unbedarft – ich war erstaunt, wie wenig z.B. auch über Giftstoffe in Gewürzen oder die Wirkung einzelner Gewürze bekannt ist. Obwohl entsprechende Berichte immer wieder durch die Medien geistern, weiß kaum jemand über Cumarin in Zimt und Tonkabohnen oder Eugenol in Senfsaaten Bescheid. Und auch die positiven Eigenschaften von Gewürzen sind kaum noch bekannt, obwohl viele Gewürze ja auch heilkräftige Wirkungen haben und z.B. in Tees eingesetzt werden. Es gibt aber durchaus Traditionen, in denen die Wirkung von Gewürzen noch geschätzt und gezielt beachtet wird, etwa im Ayurveda, oder in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

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In meinem Laden (und im Webshop) handeln wir im Moment ausschließlich mit den Gewürzen von Pfeffersack & Söhne, weil deren Philosophie – beste Qualität in Hinblick auf Geschmack und Inhalt, wunderschöne, nachhaltige Präsentation, ideale Behältnisse für die Lagerung (Keramiktopf mit Naturkorken), keinerlei Verpackungsmüll oder Plastikfolien, ein jederzeit nachvollziehbarer Herkunftsnachweis, akribische Laborkontrollen, der sensible Umgang mit gesundheitsrelevanten Qualitätsaspekten (bei Gewürzen, die anfällig für Schimmel und Schädlingsbefall sind das A und O), faire Konditionen und ein sehr persönlicher Kontakt – am besten zu unserer eigenen Philosophie passt. Schaut euch unbedingt mal die wunderschöne Website von Pfeffersack & Söhne an – es lohnt sich sehr und ihr könnt eine Menge über Gewürze erfahren.

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Die Gewürze von Pfeffersack & Söhne gehörten zu den ersten Produkten, die wir überhaupt bei Cala kocht verkauft haben, damals war die Manufaktur noch ganz klein und vertreib noch über dawanda. Inzwischen haben Pfeffersack & Söhne viele Preise gewonnen, die Manufaktur ist gewachsen und man sieht die Töpfchen immer häufiger in Zeitschriften und Zeitungen und bei immer mehr Feinkosthändlern. Für uns kleine Händler wird die Zusammenarbeit durch solche Erfolgsgeschichten nicht einfacher, aber da wir sozusagen von der ersten Stunde an dabei waren und einen sehr persönlichen Kontakt pflegen, können wir die Produkte nach wie vor anbieten, worüber wir uns freuen und worauf wir auch ein bisschen stolz sind.

Zu den wichtigsten Gewürzen überhaupt gehören auch für mich Pfeffer und Salz.

Ich würde jemandem, der keine große Kenntnis von Gewürzen hat, sogar raten, erst mal eine Weile mit zwei oder drei verschiedenen Salzen und Pfeffern zu experimentieren und erst dann gezielt das eine oder andere Gewürz dazu zu nehmen.

In eine „Grundausstattung“ (siehe auch hier) gehört für mich zuerst und ohne jede Diskussion Sel Gris (hier) und Tellicherry-Pfeffer (hier). Danach sehr sicher der Tasmanische Bergpfeffer (hier) und vielleicht Flor de Sal (hier).

Früchtebrot schmeckt übrigens ganz toll mit Ziegenfrischkäse – und richtig lecker, wenn man der Käse mit Tellicherry-Pfeffer und Flor de Sal bestreut…

Kennt ihr den Unterschied zwischen den einzelnen Pfeffersorten? Er ist ganz einfach zu erklären.

Grundsätzlich besteht eine Pfefferbeere aus einem Kern und dem ihn umgebenden Fruchtfleisch. Der Scharfstoff ist das sog. Piperin, dessen Konzentration im Kern am höchsten ist, während das Fruchtfleisch vor allem Aromastoffe enthält.

Grüner Pfeffer sind die unreifen Pfefferkörner, die grün geerntet werden. Der Schwarze Pfeffer wird geerntet, sobald die Pfefferbeeren anfangen, sich gelblich zu verfärben. Weißer Pfeffer entsteht, indem die reifen fast roten Früchte geerntet und bis zu 14 Tagen gewässert werden. Danach wird das Fruchtfleisch mechanisch entfernt. Was übrig bleibt, sind die weißen Kerne, die eine komplett andere Aromatik haben als die übrigen Pfeffersorten. Roter Pfeffer ist eine absolute Rarität und nicht zu verwechseln mit der „Rosa Beere“, die auch eine leichte Schärfe hat, aber kein Pfeffer im eigentlichen Sinne ist. Roter Pfeffer sind die roten, ausgereiften Früchte des Pfeffers. Echter roter Pfeffer ist zum Beispiel der Pondycherrypfeffer aus Südwestindien.

Zwei Pfeffer spielen in meiner Küche eine ganz große Rolle, ich habe sie oben schon erwähnt. Das eine ist der Tellicherry-Pfeffer, weil er mit seiner deutlichen aber nicht zu dominierenden Schärfe ein breites Spektrum abdeckt (mein „Allround-Pfeffer“).
Er gilt als einer der besten Pfeffer der Welt und harmoniert sehr gut mit anderen Gewürzen.

Bergpfeffer

Großartig ist auch der Tasmanische Bergpfeffer, weil man mit ihm wunderbar „spielen“ und ihn auch für Süßspeisen und Obst gut verwenden kann. Er ist im Geschmack etwas fruchtiger und wird, wenn er mit Eiweißen in Verbindung kommt, kräftig rot, so dass man tolle farbliche Effekte erzielen kann, wenn man Speisen damit würzt (wunderschön z.B. zu weißem Fisch).

Tasmanischer Bergpfeffer hat eine sehr komplexe Aromenvielfalt, die ihn zum unangefochtene „Star“ in der Welt des Pfeffers macht. Im ersten Augenblick wirkt er süß und fruchtig, dann folgt eine lang anhaltende pfeffrige Schärfe. Tasmanischen Bergpfeffer wird jeder lieben, der ihn einmal ausprobiert hat. Bei uns gehört er neben Tellicherry-Pfeffer und Sel Gris zu den „Bestsellern“ unter den Gewürzen.

Eines der typischen „Weihnachtsgewürze“ und eines der beliebtesten Gewürze überhaupt ist Zimt. Zimtstangen stammen von der Rinde des Zimtbaumes (Cassia- oder Cylonzimt), die fruchtigeren und kräftigen Zimtblüten von der Zimtcassie.

Wer regelmäßig Zimt isst, sollte wissen, dass er einen problematischen Stoff enthält, das so genannte Cumarin. Dieser Aromastoff kann der Leber Schäden zufügen – allerdings gehen die Meinungen darüber, wieviel Cumarin unbedenklich ist und die Frage ob der Konsum von Zimt wirklich schädlich ist, durchaus auseinander. Man sagt, dass empfindliche Menschen bereits auf kleine Mengen reagieren können. Die Schäden sind meist reversibel, können – theoretisch – allerdings bis zur Leberentzündung mit Gelbsucht führen.

Je nach Sorte ist der Cumarin-Gehalt von Zimt höher oder niedriger. Cassia-Zimt enthält mit ca. 3.000 mg/kg sehr viel mehr Cumarin als Ceylon-Zimt (ca. 300. mg/kg.)

Zimt hat aber auch viele positive Eigenschaften. Die ätherischen Öle der Rinde des Zimtbaumes wirken antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend. Man sagt ihnen außerdem nach, dass sie bei regelmäßiger Einnahme den Blutzuckerspiegel senken können.[1]

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Eines meiner Lieblingsgewürze ist die Zimtblüte. Das sind die getrockneten Früchte der Zimtkassie (der Ceylon-Zimt-Baum ist eine andere Pflanze und hat keine Zimtblüten).

Zimtblüten haben das typische intensive Zimtaroma, sind aber deutlich süßer als Zimt und kräftig scharf – ein großartiges Gewürz. Zimtblüten lassen sich an Stelle der Zimtstangen verwenden und geben den Gerichten – egal ob süß oder herzhaft – eine ganz besondere, exotische Note. Der Cumaringehalt beträgt bis zu 0,5%, weshalb ich sie in der Dosierung moderat  verwende und nicht täglich esse – verzichten möchte ich auf dieses Gewürz aber auf keinen Fall. Nicht nur im morgendlichen Porridge, in Eis, Ricottacreme und Süßspeisen sind sie herrlich, wir haben neulich auch ein Wildschwein-Schmorgericht mit Zimtblüten, Wacholderbeeren, Piment und Nelken gemacht, das ein Traum war (Fleisch in Würfel schneiden und mit den Gewürzen, Salz und Pfeffer bei 175° mindestens 1 Stunde im geschlossenen Le Creuset-Topf im Ofen garen).

 

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Mit Kokosblüten gratinierter Ziegenkäse zu Birnenkompott mit Zimtblüten

für das Birnenkompott
Birne halbieren, eine Hälfte in Würfel oder Scheiben schneiden. Mit 300ml Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Prise Salz, 2-3 Cardamomkapseln, 4-5 Zimtblüten und 1 Nelke hinzugeben. Aufkochen, dann leise ca. 1 Stunde köcheln lassen. Abschalten und über Nacht stehen lassen. Abseihen, dann den Gewürzsud bei kleiner Hitze auf die Hälfte einkochen. Zweite Birnenhälfte in kleine Würfel schneiden und im Gewürzsud erhitzen. Abschalten und ziehen lassen. Vorm Servieren noch einmal kurz erhitzen.

für den gratinierten Käse
Käse in Pfännchen geben, etwas Kokosblütenzucker darüberstreuen (oder den Käse darin wälzen) und überbacken (ich verwende einen Raclette-Gritt, größere Portionen kann man auch im Ofen überbacken).

Zusammen mit dem Birnenkompott servieren.

Und noch ein anderes Rezept mit Zimtblüten habe ich vor kurzem ausprobiert:

Rote Beete mit Zimtblüten in Grapefruitsaft gegart

Rote Beete schälen, erst in Scheiben, dann in kleine Würfel schneiden. Grapefruitsaft auspressen (gerne mit Fruchtfleisch) und in einen Topf geben. Ich rechne pro 300g Rote Beete den Saft von ½ Grapefruit. 4-5 Zimtblüten, 1 Nelke und eine gute Prise Salz hinzugeben. Kurz aufkochen, dann auf kleine Flamme schalten und köcheln lassen, bis die Rote Beete weich sind.

 

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Ebenfalls ein ganz tolles Gewürz – und eines das aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken ist – ist Sternanis. Der echte Sternanis schmeckt nach Anis und Lakritz und wird in der europäischen Küche vor allem in süßem Gebäck und Kompotten verwendet. Er eignet sich aber auch zum Schmoren von Fleisch, zu Fisch, Meeresfrüchten und fernöstlichen Suppen und Soßen. Ich habe hier schon einmal berichtet, dass Boris und ich ein Lieblingsgericht haben, das es zuverlässig am Ende des Jahres immer irgendwann bei uns gibt (diesmal wohl zu Silvester): Geröstete Jakobsmuschel auf Paprikabaumkuchen und Sternanisschaum. Das Rezept stammt aus dem legendären (und leider vergriffenen) Gewürzbuch von Ingo Holland „Meine Gewürze“.

Für die Veranstaltung am Freitag habe ich eine Tomatensuppe mit Sternanis gekocht:

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Tomatensuppe mit Sternanis und Honig
Pro Portion ½ mittelgroße Zwiebeln anbraten (am besten weiße Zwiebeln), 100ml Wasser und 200ml Tomatensaft hinzugeben (bitte auf sehr gute Qualität achten, sonst ist der Geschmack dahin – ich verwende den Tomatensaft oder die geschälten Tomaten von Borgo la Rocca hier), dann 1-2 Sternanis, Salz und Pfeffer. Aufkochen, danach ca. 45 Minuten auf ganz kleiner Stufe köcheln. Über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag vor dem Servieren den Sternanis rausnehmen und die Suppe kräftig pürieren – sie sollte ganz fein werden. Nochmal aufkochen, dann etwas abkühlen lassen. Vorm Servieren pro Portion 1-2 Esslöffel Akazienhonig einrühren (ich habe auch mit anderen Honigen experimentiert aber kein so gutes Ergebnis erzielt).

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Gegen Ende des Abends habe ich mein mit Trüffelöl aromatisiertes Selleriepüree serviert, das ich neulich auf dem Blog gepostet hatte (ich weiß, dass einige von euch es schon ausprobiert haben und begeistert waren).  Vor allem wollte ich noch mal zeigen, wie großartig ein wirklich gutes „echtes“ (und nicht synthetisch aromatisiertes) Trüffelöl schmeckt – hier noch mal der Link zum Post für das Rezept. Es schmeckt auch mit Nüssen und Datteln (ich brate sie in etwas Butter an) ganz toll und gestern haben wir das Püree mit Topiambur statt Sellerie ausprobiert – ebenfalls ganz großartig.

Wer gute Gewürze zu Hause hat, sollte sich auch um die richtige Lagerung bemühen. Sie sollten unbedingt kühl, trocken und lichtgeschützt stehen, also am besten in dunklen Glas- oder Keramikgefäßen bei Zimmertemperatur in einer Schublade oder in einem Schrank. Gefäße aus Edelmetall oder Weißblech mit dicht schließendem Deckel sind ebenfalls gut, ich bevorzuge jedoch aus verschiedenen Gründen die Keramiktöpfe, mir erscheinen sie in jeder Hinsicht ideal.

Gewürze mögen weder Hitze, noch Feuchtigkeit und auch kein Licht. Das Gewürzregal sollte deshalb auch nicht direkt über dem Herd angebracht werden.

Zum Thema Gewürze gibt es natürlich auch wunderschöne Bücher, die sich auch toll als Geschenk eignen – solo oder zusammen mit ein paar Gewürzen dürften sie jeden glücklich machen, der gern kocht. Ich habe sie auch benutzt, um mich für meinen Vortrag am Freitag vorzubereiten und diesen Post zu schreiben.

Bettina Matthaei "Das große Buch der Gewürze"

Bettina Matthaei, „Von bittersüß nach feuerscharf, Das große Buch der Gewürze“, Collection Rolf Heyne, 29,90 € (bei uns im Shop hier)

Bettina Matthaei handelt selber mit Gewürzen und gilt als absolute Expertin auf dem Gebiet. Das Buch ist ein schönes Nachschlagewerk und enthält neben umfassenden und sehr fundierten Informationen auch viele Rezepttipps und Hinweise zu guten Kombinationsmöglichkeiten. Mir gefällt auch, dass die Gewürze alphabetisch sortiert sind und dass man dadurch ein leicht zu bedienendes Nachschalgewerk hat, das übersichtlich ist und ohne viel Schnick-Schnack auskommt. Die Fotos gefallen mir nicht ganz so gut, aber damit kann ich leben, zumal sie hier wirklich nebensächlich sind.

Bettina Matthaei "Gewürze von A-Z"

Ebenfalls von Bettina Matthaei ist dieses kleine Kompendium aus dem GU-Verlag. Es enthält Infos in Kürze, und auch ein paar Rezept- und Kombinationstipps, aber natürlich bei weitem nicht so umfangreich und informativ wie das erstgenannte. Ich finde es vor allem als kleines Geschenk schön z.B. in Kombination mit Salz & Pfeffer oder einem Weihnachtsgewürz:

Bettina Matthaei, Gewürze, 70 Küchengewürze von A – Z, GU-Verlag, 9,99 € (bei uns im Shop hier)

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Zum Abschluss gab es am Freitag einen Gewürztee und gebrannte Mandeln. Den Gewürztee habe ich mit der Gewürzmischung „Weihnachtsgebäck“ gekocht, die ich momentan auch gerne fürs morgentliche Frühstück verwende.

Das Grundrezept für die gebrannten Mandeln habe ich in einer Zeitschrift gefunden und gleich ausprobiert, wobei ich den  Zucker durch Kokosblütenzucker ersetzt habe (ganz toll!) und statt Vanilleschoten Tonkabohnen verwendet habe:

5-6 Esslöffel Kokosblütenzucker mit 150ml Wasser verrühren. Mit geriebener Tonkabohne würzen. Erhitzen und Mandeln hineingeben – von der Menge her so viele, dass man noch gut rühren kann. Nun wird auf mittlerer Hitze so lange geköchelt, bis der Zucker karamelisiert, fest wird und sich um die Mandeln legt – das dauert eine Weile und man muss immer wieder rühren damit nichts anbrennt.

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen Lust machen, die Welt der Gewürze für euch zu entdecken. Lasst mich unbedingt wissen, wenn ihr selber ein schönes Gewürzrezept kennt oder findet und habt viel Spaß beim Ausprobieren und Nachkochen meiner Ideen.

Liebe Grüße

Cala

PS: Im Laden haben wir bis heute Abend noch eine Sonderaktion für die Gewürze von Pfeffersack & Söhne – wer nicht im Newsletter-Verteiler ist und Infos haben möchte, bitte einfach mailen an info@cala-kocht.de

 


 

Sylt, (m)ein Wintermärchen, eine neue Liebe und ein Buch, auf das ich zurückkommen werde

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Ich habe mich in ein Kochbuch verliebt. Ich weiß und ich höre euch schon sagen, dass meine Kochbuchliebe eine flatterhafte ist und ich schon viele solche als ganz besondere bezeichnet habe. Aber diesmal ist es wirklich etwas anderes!

Für die  Buchmesse hatte ich in diesem Jahr wegen der Vorbereitungen für den Kochkurs nicht allzu viel Zeit. Trotzdem habe ich – Ehrensache ! – den Stand des Rolf Heyne Verlages besucht. Schon seit einiger Zeit pflege ich nämlich einen sehr netten telefonischen Kontakt zum Leiter der Presseabteilung. Und die Buchmesse – zumal wenn man sie vor der Haustür hat – ist eben ideal, um solchen Kontakte eine persönliche Begegnung folgen zu lassen. Und wo Sympathie ist, da ist man schnell und tief im Gespräch, brainstormt gemeinsam, schwelgt über Bücher und Themen, lässt die Ideen fließen. Und während wir über Arthurs Tochter (hier und hier), das großartige Gewürzebuch von Bettina Matthai (hier) und andere wunderbare Bücher sprachen, lag irgendwann auch dieses auf dem Tisch – und es war um mich geschehen.

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Selten, wirklich selten habe ich ein so schön gestaltetes Buch gesehen – vor allem die mit so viel Liebe und Ideenreichtum inszenierten Fotografien faszinieren mich unglaublich. Jede einzelne würde mir – auch ohne Text – als Inspiration für viele, viele Rezepte genügen. Aber sie machen auch etwas mit meiner Seele, was mir irgendwie gut tut. Und die Rezepte von einem so wunderbaren Koch sind natürlich selbstredend großartig (auch wenn ich sie nicht alle 1:1 nachkochen muss, um sie toll zu finden, diesen Anspruch habe ich gar nicht). Kurzum: dieses Buch ist wie für mich geschrieben.

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Seit einer Woche nun liegt es bei mir zu Hause und ich bin so stolz, es zu besitzen! Allerdings habe ich bisher nur ganz verhalten (und sehr andächtig) darin geblättert und beschlossen, dass ich es als so etwas wie ein Weihnachtsgeschenk an mich selber betrachten und erst zu den Feiertagen wirklich „in Besitz nehmen“ werde. Aber als solches – nämlich als Geschenk (an euch selbst oder andere) – möchte ich es euch unbedingt jetzt schon ans Herz legen (Wir haben das Buch deshalb vorübergehend auch in unseren Shop aufgenommen, siehe hier).

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Johannes King, ausgezeichnet mit 2 Michelin-Sternen und vom Feinschmecker zum Koch des Jahres 2013 gewählt, kocht in seinem Hotel Söl’ring Hof (hier) in Rantum auf Sylt. Seine Küche ist eine geerdete, regionale und saisonale Gourmetküche, deren Grundprodukte allesamt von der Insel stammen.

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Für mich wird Sylt vermutlich immer mit Weihnachten und Winter verbunden sein. Noch nie dort gewesen und nachdem ich einen Zeitungsbericht über die Insel im Winter gelesen hatte, haben Boris und ich auf mein inständiges Betteln hin (Boris mag den Norden nicht, war sehr schwer und wird leider nie wieder dorthin zu bewegen sein) vor 3 Jahren Weihnachten auf Sylt verbracht.

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Für meine Begriffe gibt es weniges, was so beeindruckend ist wie das Meer im Winter, vereiste Dünen, diese klirrende Kälte, der bizarre Nebel und das dichte Schneetreiben, das im Winter 2010 Sylt mit sehr, sehr viel Schnee überzog. Eine vollkommen bizarre, unwirkliche Landschaft –  ganz abgesehen natürlich von solchen Highlights wie den Seehunden, die wir beim Frühstück von Wintergarten des Hotels aus beobachten konnten, oder den Spaziergängen am Meer, als am zweiten Weihnachtsfeiertag der Himmel aufklarte und über diesem ganzen unwirklichem Setting aus Schnee und Eis  plötzlich eine wunderbare Wintersonne aufggegangen war.

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Insofern: Ich bin hoffnungslos vorbelastet und dieses Kochbuch, das – wie alle Portraits aus dem Rolf Heyne Verlag – natürlich sehr viel mehr ist als ein Kochbuch, fiel nicht nur auf den fruchtbaren Boden meines Köchinnenherzens, sondern entfachte auch meine Liebe und Sehnsucht zum Meer und zu den Inseln im Norden.

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Auf der Buchmesse wurde jedenfalls im Oktober bei der einen oder anderen Tasse Kaffee Ideen für eine wunderbare Buchbesprechung geboren und deshalb ist dieser Post auch als eine Art „Vorankündigung“ zu verstehen. Im Januar oder Februar werde ich „Johannes King, Das Kochbuch von Land und Mehr“ ausführlich im Blog vorstellen.

Insofern ist das Buch auch ein schönes Geschenk für alle, die meinen Blog gerne lesen und sich somit zweimal freuen können – über das Buch selbst und auf die Besprechung Anfang des neuen Jahres.

In diesem Sinne viele liebe Grüße

Cala

 

 

 

 

Sellerie-Püree mit schwarzen Trompetenpilzen

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Sucht ihr schon Inspirationen für euer Weihnachtsmenü? Oder für ein stimmungsvolles, vorweihnachtliches Essen mit Gästen? Zumindest für diejenigen von euch, die vegan essen möchten, hätte ich eine sehr feine Idee…

Wie ihr wisst, versuchen Boris und ich auf Fleisch möglichst zu verzichten und zumindest im Alltag sind wir da auch sehr konsequent. Auch andere tierische Produkte versuchen wir in Maßen zu essen – umso mehr, seit ich einen Vortrag von Rüdiger Dahlke zu dem Thema gehört habe (siehe auch seine Bücher hier). Diese Einstellung stellt uns nicht nur vor die Herausforderung, neue (nicht-tierische) Eiweißquellen zu finden, sondern beschert uns auch die eine oder andere wunderbare Entdeckung.

Bei dem spanischen Lieferanten, von dem wir unsere Shiitake-Pilze bekommen, hatten wir auch den schwarzen Trompetenpilz entdeckt (hier), der einen noch höheren Proteingehalt hat. Ich habe ihn schon das eine oder andere Mal für Risotto verwendet, ihn jetzt aber zum ersten Mal „pur“ zubereitet. Zusammen mit dem Sellerie-Kartoffel-Püree ergab das eine Mahl für Könige, das ihr unbedingt probieren müsst…

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Für das Sellerie-Püree gare ich den Sellerie im Ofen – das Aroma ist noch mal ein ganz anderes, als wenn an den Sellerie kocht und der „Aufwand“ lohnt sich sehr.

Das A und O sind auch hier wieder die Öle – das Olivenöl sollte ein gutes sein, auch wenn man es „nur“ zum Backen verwendet (weil das neue Olivenöl aus der Pressung 2013 zu intensiv ist, verwende ich das Öl vom Vorjahr). Das Aroma des Olivenöls ist mitentscheidend für den späteren Geschmack des Püress. Beim Trüffelöl ist unbedingt darauf zu achten, dass man keines mit künstlichen Aromen verwendet – sie schmecken nicht nur scheußlich, sondern hinterlassen oft auch einen sehr unangenehmen Nachgeschmack.

Zutaten (für 2 große Portionen)
ca.20 g getrocknete Totentrompetenpilze (hier)
(Achtung: die Pilze müssen vor der Zubereitung ca. 5 Stunden in (Quell-)Wasser eingeweicht werden, siehe Rezept).
je ca. 300g Sellerie und Kartoffeln (beides geschält gewogen)
Sel Gris, weißer und schwarzem Pfeffer (ich verwende Tellicherry-Pfeffer)
sehr gutes, mildes Olivenöl
etwas Butter
2 kleine Knoblauchzehen, geschält
Trüffelöl ohne künstliche Aromen (ich verwende dieses)

Zubereitung:

1. Trompetenpilze ca. 5 Stunden in (Quell-)Wasser einweichen.

2. Ofen auf 175° (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Sellerie schälen und in Würfel schneiden. In eine Auflaufform geben. Mit Sel Gris und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen – ich mische weißen Pfeffer mit schwarzem Pfeffer (Tellicherry) und mahle nur grob; der Pfeffer wird im Ofen etwas weicher und wird später beim Pürieren ohnehin noch einmal gut untergemischt. Olivenöl über den Sellerie geben und alles mit den Händen gut durchmischen. Sellerie ca. 60 Minuten in den Ofen geben, bis er sehr weich ist.

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3. Inzwischen die Kartoffeln als Pellkartoffeln aufsetzen.

4. Pilzwasser abgießen und die Pilze abtropfen lassen. Butter und  Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pilze hingeben und anbraten. Knoblauch hineinreiben, mit Sel Gris würzen und ca. 20 Minuten schmoren lassen

5. Kartoffeln schälen. Sellerie fein pürieren, dann die Kartoffeln und etwas Olivenöl hinzugeben und zu einer feinen Creme pürieren. Mit Sel Gris, Pfeffer (beides frisch gemahlen) und Trüffelöl abschmecken.

6. Das Püree auf einem Teller anrichten und die gebratenen Pilze darüber geben.

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Euch allen viel Spaß beim Ausprobieren und einen guten Start in die neue Woche!

Liebe Grüße
Cala

lecker & supergut – die Welt der Superfoods

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Unsere Themenabende (hier) machen mir eine Menge Spaß. Und der letzte hat es mit besonders angetan. Es ging um Superfoods und ich habe bei dieser Gelegenheit nicht nur unser Angebot im (Web-)Laden endlich um die tollen Produkte von Flores Farm erweitert (hier und hier), was wir schon seit 2 Jahren planen, sondern habe auch ausgiebig genascht, probiert und experimentiert 😉

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Auf Facebook habe ich über eine Neuentdeckung schon kurz berichtet – und sofort per Kommentar zu hören bekommen, dass das offensichtlich „alte Kamellen sind“ 😉 Macht aber nichts. Auch wenn ich hoffnungslos hinterher bin und in jeder Küche außer meiner bereits eifrig Macadamia-Mayonnaise gerührt wird, bleibt es dabei: für mich war das neu und ich habe mich sehr über das Rezept gefreut. Milder gewürzt schmeckt die Creme auch als Brotaufstrich, klassisch finde ich sie wirklich sehr nahe an einer würzigen Mayonnaise und könnte mir gut vorstellen, dass man damit sogar eine Salatcreme rühren kann.

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Macadamia-Mayonnaise (leicht abgewandelt)

pro Portion
25 Macadamia-Nüsse
2-3 EL Olivenöl
1-2 Esslöffel Apfelessig
1/2 TL Himalaya-Salz
50-100ml (Quell-)Wasser

Macadamia-Nüsse mindestens 6 Stunden in (Quell-)Wasser einweichen. Mit Olivenöl, Apfelessig und Salz in einen Blender oder in die Küchenmaschine geben und pürieren. Dabei nach und nach etwas (Quell-)Wasser hinzugeben (je nach gewünschter Konsistenz) und gut mixen/pürieren, bis eine feine Creme entsteht.

Im Orignialrezept werden übrigens zusätzlich frische Kräuter verwendet und auch  Abwandlungen mit Meerrettich und Knoblauch vorgeschlagen, die sicher interessant sind.

Super Foods

Das Rezept habe ich aus dem Buch „Superfoods“ von Thorsten Weiss und Jenny Bor, das im April im Schirner Verlag erschienen ist. In „Tonart“ und Ansprache ist es mir manchmal ein bisschen zu „esoterisch“, aber es ist ein traumhaftes Einsteigerbuch in die Welt der Superfoods, liefert einen wunderbaren Überblick und versammelt eine Fülle an Informationen, die alle einfach geschrieben und leicht „verdaulich“ sind. Insgesamt werden 43 (!) Superfoods mit ihren Inhaltsstoffen und Vorzügen präsentiert, zu jedem gibt es ein einfaches Rohkost-Rezept. Alle Rezepte sind natürlich vegan. Das Buch kann ich euch auf jeden Fall ans Herz legen, wenn ihr euch mit dem Thema beschäftigen wollt – auch wir haben es bis auf weiteres vorrätig (hier).

Eine richtige Definition für den Begriff  „Superfoods“ gibt es nicht, obwohl er momentan wirklich in aller Munde ist. In der Regel versteht man darunter natürliche Lebensmittel (im Unterschied zu sog. Nahrungsergänzngsmitteln), die ein Höchstmaß an Vitaminen, Mineralien und pflanzlichen Proteinen haben oder deren Inhaltstoffe von herausragender Qualität sind.

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Wem das nicht reicht, der kann sich auch spirituell dem Thema nähern. Superfoods machen angeblich regelrecht „high“, sollen eine spezielle Aura und ein gewisses, angeblich nachweisbares „Leuchten“ haben. Wie so oft kann sich auch bei diesem Thema jeder das rauspicken, was ihm plausibel erscheint – abgesehen von den Respekt, den ich generell gegenüber unserer Nahrung habe, genügt es mir z.B. zu wissen, dass diese Lebensmittel voller guter Inhaltsstoffe sind, die den Organismus unterstützen, vor Krankheiten schützen und die Leistungsfähigkeit steigern können. Davon abgesehen bediene ich mich ihrer einfach nach Geschmack und Laune.

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Schon seit einer Weile esse ich Maca und Lucuma im morgendlichen Müsli und nehme auch regelmäßig Chia-Samen zu mir. Datteln und Mangos esse ich eigentlich regelmäßig, Kokosöl ist fester Bestandteil meiner Küche, mit Moringa habe ich auch schon ein bisschen experimentiert und mit Kakao-Nibs habe ich ja auch schon das eine oder andere Rezept gepostet (z.B. hier). Beim Recherchieren für mich neu entdeckt habe ich vor allem Gojo-Beeren (kannte ich vorher nicht wirklich und werden künftig fester Bestandteil meines Müslis werden) und getrocknete Granatapfelsamen – die finde ich richtig großartig… Pur wie im Salat stehen sie den frischen Samen in nichts nach und sind auch toll zum Knabbern.

Bei manchen“Kandidaten“ muss man für sich herausfinden, wie man sie geschmackvoll in die Ernährung einbauen kann. Das Moringa-Pulver z.B., das extrem gesund sein soll, geht geschmacklich so gar nicht an mich. Eine Freundin gab mir jetzt den Tipp, es – zu einer Creme verrührt – mit Honig und Joghurt zu essen und siehe da, das schmeckt auch mir ganz wunderbar. Aber auch im Smoothie ist Moringa natürlich toll.

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Letzten Freitag haben wir insgesamt 16 Superfoods vorgestellt und probieren lassen:

Olivenöl, Leinöl, Chia-Samen, Maca, Lucuma, Moringa, Avocado, Macadamia, Reishi, Kokosöl, Kakaobohnen, Mango, Granatapfelsamen, Datteln, Gojibeeren und Matcha-Tee. Alles findet ihr auch bei uns im Sortiment und soweit es mir möglich ist, beantworte ich auch gerne Fragen dazu.

Ich habe mich gefreut, dass Steffi und Gabriela diesmal Fotos gemacht haben, dadurch – kommt ihr in den Genuss beider Perspektiven – vor und nach der „Schlacht“ 😉

131114_Zimtblüte

Unser nächster Themenabend findet übrigens am Freitag, den 13.12. statt  – dann geht es um „Gewürze und Aromen“. Wenn ich richtig informiert bin, sind noch 2 Plätze frei 😉

Liebe Grüße
Cala

 

Im Herbstgarten geerntet: Rote Beete

131105_Rote Beete_Knolle

Langsam wird es ziemlich ungemütlich im Garten und viel wächst auch nicht mehr. Was ich aber (neben Feldsalat und ein paar Kräutern) immer noch ernte, sind Rote Beete.

Ich gebe zu, dass ich nach wie vor nicht der größte Fan der Beeten bin, aber ich esse sie fleißig, weil sie gesund und robust sind und ich mich freue, dass sie in meinem Garten so gut gedeihen. Außerdem habe ich inzwischen durchaus ein paar Rezepte gefunden, die mir gut schmecken. Ich verwende übrigens immer frische Knollen, nie vorgekochte – die finde ich scheußlich 😉

Eine klassische Kombination sind (Rote) Beete, Zwiebel und Äpfel – z.B. in  einer Suppe. Für ein klassisches Rezept brät man Zwiebeln an, gibt geschälte und in Stücke geschnittene Rote Beete und Äpfel dazu, brät alles kräftig an, löscht mit (heißem) Wasser oder Brühe ab, köchelt ca. 30 – 45 Minuten bis die Beete gut weich ist, püriert und schmeckt ab.

Ein anderes, etwas aufwändigeres Suppenrezept mit den gleichen Zutaten findet ihr unten.

In folgender Creme habe ich ebenfalls die klassischen Zutaten verwendet, aber ganz anders verarbeitet und mit Ziegenkäse kombiniert:

Rote-Beete-Aufstrich mit Ziegenkäse

131105_Beete_Creme

Rote Beete mit Schale im Ofen garen – das dauert je nach Größe zwischen 45 und 60 Minuten. Haut abziehen, solange die Beete noch warm sind. Abkühlen lassen. ½ Zwiebel und ½ süßen Apfel fein pürieren, Beete hinzugeben und weiter pürieren. Ziegenkäse hinzugeben und weiter pürieren, bis eine Creme entsteht. Erst zum Schluss vorsichtig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

131105_Beete_Creme_in_Löffel

Tipp für Fortgeschrittene und Beete-Muffel: (Mal wieder) einer Inspiration aus Niki Segnits genialem Geschmacksthesaurus (hier) verdanke ich die Idee, zur Roten Beete Kokos zu kombinieren. Einfach ein, zwei Teelöffel Kokosraspeln unter die Creme rühren – schmeckt (mir jedenfalls) großartig!
Wichtig dabei ist, dass ihr auf sehr gute Qualität achtet, damit der Kokos auch nach Kokos schmeckt und nicht nach Sägespänen, ansonsten kann man sich das nämlich sparen 😉

Die Kokosidee habe ich dann gleich auch in einer Suppe umgesetzt:

Rote-Beete-Apfel-Suppe mit Qittensaft und Kokosflocken

131105_Beete und Apfel Suppe in Teller

Zutaten:
Rote Beete und Äpfel etwa im Verhältnis ca. 2:1
pro Portion 1 mittelgroße weiße Zwiebel
Quitten- etwa die gleiche Menge wie die Rote Beete
Kokosöl
pro Portion ca. 2 TL Kokosflocken, alternativ Kokosmilch
Sel Gris, Pfeffer (ich verwende Tasmanischen Bergpfeffer)

Quitten gründlich waschen, vom Flaum und vom Kerngehäuse befreien (siehe hier). Rote Beete waschen (nicht schälen) und zusammen mit den Quitten im Le Creuset (oder einem anderen feuerfesten Topf mit Deckel) bei 175° ca. 1 Stunde in den Ofen geben (Ober- und Unterhitze). Den beim Garen entstandenen Saft auffangen, dieser wird später für die Suppe benötigt. Rote Beete schälen und in Stücke schneiden.

Äpfel waschen, das Kerngehäuse entfernen und in Stücke schneiden. Zwiebeln schälen, in Stücke schneiden und in Kokosöl kräftig anbraten. Apfelstücke und Rote Beete dazugeben und anbraten. Kokosflocken unterrühren, dann heißes (!) Wasser angießen, bis das Gemüse gut bedeckt ist, Sel Gris und den aufgefangenen Rote Beete-Quitten-Saft hinzugeben. Das ganze kräftig aufkochen, dann ca. 30 Minuten köcheln lassen. Ganz fein pürieren (man muss lang genug pürieren damit die Rote Beete wirklich zerkleinert wird), dann mit Salz & Pfeffer abschmecken.

Diese Suppe schmeckt hervorragend mit Tofu und Apfelstücken:

131105_Beete und Apfel auf Löffel

Tofu und Apfel waschen und würfeln. Tofu in Kokosöl kräftig anbraten, zum Schluss ganz kurz die Apfelwüfel dazu geben.

Suppe in einem tiefen Teller anrichten, Tofu-Apfel in die Mitte geben, und vor dem Servieren mit Flor de Sal und Pfeffer würzen.

Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Ausprobieren!

Liebe Grüße
Cala

Was tun mit all den Quitten?

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Auch in diesem Jahr haben wir eine regelrechte „Quittenflut“. Das Bäumchen in unserem Garten hat wieder riesige Mengen hervorgebracht, wir haben fleißig geerntet und uns gefreut und stehen wie in jedem Jahr vor der Frage, was wir mit den vielen Früchten tun. Natürlich haben wir viele verschenkt, aber es bleibt immer noch genug für uns zu tun und ich experimentiere in der Küche.

Aber ich habe auch mal ein bisschen nachgelesen und gestöbert, und mich zum Thema schlau gemacht.

Wissensewertes über die Quitte

Quitten gehören zu den Rosengewächsen und sind – was ja auch optisch naheliegend ist – eng mit Äpfel und Birnen verwandt. Die ursprüngliche Heimat der Früchte liegt im Kaukasus, Iran und Armenien. Sie wurden in der Antike von den Griechen nach Europa importiert. Man unterscheidet zwischen der herben Apfelquitte und der milderen Birnenquitte.

„Quitten-Saison“ ist von September bis in den November hinein. Wenn die Früchte noch nicht ganz reif sind, sind sie eher grün, umso reifer sie werden, desto gelber werden sie.

Verarbeitung und Verzehr

Ungekocht sind Quitten sauer, hart und holzig. Sie müssen – von einigen wenigen Ausnahme abgesehen – vor dem Verzehr prinzipiell gekocht und können nicht roh gegessen werden.

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Quitten sind von einen Flaum umgeben, der bei jungen Früchten besonders dicht ist. Dieser Flaum enthält Bitterstoffe und muss vor der Verarbeitung gründlich entfernt werden – ich benutze dafür eine weiche Gemüsebürste und reinige die Quitten unter fließendem Wasser. Quitten können geschält oder ungeschält weiterverarbeitet werden. Wichtig ist jedoch, dass die Kerne entfernt werden, da sie Blausäure enthalten und giftig sind.

Die Früchte werden meist zunächst gekocht bzw. gedünstet und dann z.B. zu Saft oder Marmelade weiterverarbeitet. Durch ihren hohen Pektingehalt kann man dabei oft sogar auf die Zugabe von Geliermittel verzichten (das Pektin löst sich durch langes Kochen aus der Frucht). Man kann Quitten aber auch wunderbar als Beilage zu Fleisch- oder Reisgerichten verarbeiten – im letzten Post habe ich z.B. ein Risotto mit Kastanien und Quitten ausprobiert (siehe hier). Im Moment esse ich Quitten besonders gerne mit Salbei (siehe unten) – eine ganz tolle Kombination, finde ich.

Quitten enthalten viel Vitamin C, dazu Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor.

Wie bei so vielem Obst und Gemüse, spielt heute leider auch der Quittenanbau in Deutschland nur noch eine geringe Rolle – von ursprünglich rund 200 Sorten sind heute nur noch ca. sechs relevant – statt dessen importiert man sie absurderweise jetzt aus
Frankreich und der Türkei.

Grundrezept

Das Grundrezept für die Verarbeitung von Quitten ist – sofern man keinen Dampfentsafter besitzt oder verwenden möchte – immer gleich: Quitten wie oben beschrieben reinigen, dann entweder vierteln und das Kerngehäuse entfernen oder (so mache ich es) das Fruchtfleisch um das Kerngehäuse herum stückweise von den Frucht schneiden. Fruchtstücke in einen Topf mit etwas Wasser geben (ich verwende pro Kilogramm Früchte ca. 1 Liter Wasser), aufkochen und dann bei kleiner Hitze so lange kochen, bis die Früchte ganz weich sind – meistens geben sie bei diesem Kochprozess schon sehr viel Saft ab. Dann durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch abtroften lassen. Achtung: die Flüssigkeit tritt beim Kochen aus – deshalb sollte man auch nach dem Kochen sofort heiß abgießen. Lässt man den Brei wieder abkühlen, nimmt das Fruchtfleisch dabei auch wieder Flüssigkeit auf und der Ertrag ist wesentlich geringer. Wenn man nicht unbedingt ganz klaren Saft haben möchte, kann man das Fruchtfleisch auch fest auspressen. Die Reste des Fruchtfleisches kann man – wenn man möchte – auch weiterverarbeiten.

Quitten kann man natürlich auch im WECK-Glas oder in einem großen Schmortopf (z.B. Le Creuset) im Ofen zubereiten. Man kann die Früchte aber auch in feine Spalten schneiden und in der Pfanne schmoren (schmeckt toll zu Fleisch und Geflügelgerichten).

Rezeptideen

Nachdem ich gelesen habe, dass unsere „Marmelade“ auf Rezepte der Griechen zurückgeht, die Quittensaft mit Honig gekocht haben (sie nannten den dabei entstandenen Saft „melimelon“), verarbeite ich grade unsere Honigreste, in dem ich sie mit Quittensaft einkoche – das schmeckt natürlich himmlisch… Jetzt will ich noch versuchen, den Honig-Quitten-Saft für ein Quittenkompott zu verwenden (ich habe etwas Ähnliches mal in einem Restaurant gegessen und das war köstlich…). Ich lasse euch wissen, wenn ich erfolgreich war.

Eines meiner Lieblings-Quitten-Rezepte ist im Moment dieses:

Salbei-Quitten

Zutaten
Quitten – ich rechne pro Portion 1 mittelgroße Quitte
Salbei – pro Portion ca. 5-6 mittelgroße Blätter

Salbei waschen und – ganz oder in Streifen geschnitten – in Olivenöl oder Kokosöl kräftig anbraten oder frittieren. Quitten wie oben beschreiben reinigen, die Kerngehäuse entfernen, kleinscheiden und zum Salbei geben. nter Rühren anbraten, leicht salzen, dann auf ganz kleine Hitze zurückschalten und ca. 30 Minuten mit Deckel schmoren lassen.

Toll schmecken die Salbei-Quitten auch mit Quitten aus dem Ofen (im Le Creuset-Topf in Viertel geschnitten ca. 60 Min bei 175°), dann sind sie schon gar und müssen nur noch zum angebratenen Salbei gegeben werden.

131101_Qittentörtchen gebacken

Bei meinen (bisher übrigens vergeblichen) Versuchen, einen Strudelteig ohne Weizenmehl herzustellen, sind diese Küchlein auf Basis eines Roggenteiges entstanden, die sensationell lecker sind. Basis ist eine Art „Roggenfladen“, die ich aus Roggen-Knäcke-Mehl mache und die viel besser schmecken, als man meinen könnte (sogar Boris, der süchtig nach Kuchen ist, mag sie sehr, das ist immer ein gutes Zeichen). Dabei klingt es natürlich im ersten Moment absurd, dass ich Knäckebrot verwende und kein Roggenmehl, das ist aber bewusst so gewollt: Roggen ist sehr schwer verdaulich (das ist auch der Grund dafür, warum ein Roggen-Sauerteigbrot einen mehrstufigen „Reife“-Prozess durchlaufen muss) und im Knäckebrot habe ich bereits begackenen Roggen und umgehen dadurch das Problem bzw. kann ich meinen Teil schneller verarbeiten. Für größere Mengen wäre das natürlich nicht sehr sinnvoll, für kleine Mengen ist es aber ideal.

Calas herzhafte Roggenfladen mit Salbei-Quitten

für die Roggenfladen
pro Portion
Mehl von ca. 2 Knäckebroten aus reinem Roggen
etwas Wasser
eine winzige Prise Salt

Knäckebrot in der Küchenmaschine (oder einem anderen geeigneten Gerät) ganz fein vermahlen, dann durch ein feines Haarsieb aussieben, so dass das feine Mehl übrig bleibt (die größeren Reste beiseite legen, sie werden später gebraucht). Zum feinen Mehl nun nach und nach ganz wenig Wasser geben und vorsichtig erst verrühren, dann kneten (funktioniert gut in der Hand), bis ein richtiger (nicht zu nasser) „Teig“ entsteht. Ca. 1 Stunde liegen lassen, dann zwischen zwei schichten Backpapier dünn ausrollen. Dabei als „Mehlersatz“ unter und über den Teig ein paar von den gröberen Knäckebröseln geben, das erleichtert das Ausrollen und der Teig lässt sich später auch leichter vom Backpapier entfernen.

131101_Quittentörtchen_roh

Salbei Quitten (Rezept siehe oben) auf die Fladen geben, dann bei 175° Ober- und Unterhitze ca. 15 Minuten knusprig backen. Diese Küchlein schmecken warm besonders gut…

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Als alternativen „Belag“ habe ich inzwischen auch mit Zwetschgen experimentiert, nachdem ich letzte Woche tatsächlich noch welche auf dem Wochenmarkt erstanden habe. Die Zwetschgen habe ich nach dem gleichen Prinzip wie die Quitten mit Salbei gebraten und den Fladen vor dem Backen mit Quark bestrichen – ich finde die Kuchen köstlich…

131101_Pflaumentörtchen_gebacken

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren. Falls ihr selber ein schönes Quitten-Rezept habt, freue ich mich, wenn ihr es über die Kommentarfunktion teilt – ich bin sehr neugierig und habe noch immer reichlich Quitten, so dass ich reichlich experimentieren kann 😉

Euch ein schönes Wochenende, passt auf euch auf.

Eure
Cala

 

Kulinarische Hommage an das herbstliche Südtirol: Kastanien-Quitten-Risotto mit Trüffelöl

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Leider konnten wir den Teilnehmern unseres Kochkurses (siehe hier) nicht alle unsere Lieblingsrestaurants in Sterzing und Umgebung zeigen, dazu war die Zeit zu knapp, außerdem wollten wir ja vor allem selber kochen. Aber unsere Besuche im Schaurhof am Ankunftstag und zum Abschluss im Pretzhof haben sicherlich schon einen guten Einblick gegeben – die Begeisterung der Teilnehmer war jedenfalls groß.

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Wunderbare Köstlichkeit aus dem Schaurhof: Lasagnette mit Jakobsmuscheln

Auf einen Sprung bin ich am Freitagvormittag mit einem Teil der Gruppe wenigstens zum Kaffeetrinken noch in die „Lilie“ gehuscht – Boris und ich lieben es hier. Die Lilie ist nicht nur eines der schönsten Hotels vor Ort, sondern ein großartiges Café mit eigener Konditorei. Die Kuchen, Torten und das Gebäck sind ein Traum (im Herbst muss man hier unbedingt die Kastanienherzen probieren!).

Zur Lilie gehört aber auch ein sehr gutes Restaurant und wir nehmen uns schon lange vor, dort einmal in Ruhe zu essen. Da wir am Abreisetag aber immer einem festen Ritual folgen (packen, einkaufen, Mittagessen) gehen wir mittags gerne in der Lilie eine Kleinigkeit essen – es gibt hier z.B. für kleines Geld auch einen hervorragenden Mittagstisch.

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aus der Herbstkarte der Lilie: Cremiges Kastanien-Deliciousapfel-Risotto

Passend zur Kastanienzeit musste ich am Montag aber unbedingt das „Cremige Kastanien-Delicious-Apfel-Risotto“ probieren (wie erwartet großartig!).

Zu Hause habe ich dann mit den mitgebrachten Südtiroler Kastanien von Harald Gasser ein eigenes Kastanien-Risotto gekocht, das uns hervorragend geschmeckt hat.

Da unser Bäumchen im Garten weiterhin fleißig Quitten trägt, habe ich statt des Apfels Quitten verarbeitet.

Calas Kastanien-Quitten-Risotto mit Trüffelöl
(Vorbereitungszeit beachten!)

131025_Risotto in Pfanne

Zutaten (für ca. 2 Portionen)
15 Ess-Kastanien (Maronen)
erstklassiges Olivenöl
1 kleine oder ½ große Quitte
ca. 160g Reis
Salz, Pfeffer – ich verwende Tellicherry-Pfeffer (hier)
Käse nach Wahl (es eignet sich z.B. ein älterer Pecorino oder ein fester Ziegenkäse (beide gerieben), alternativ auch Frischkäse oder Sahne)
Trüffelöl (hier)

Kastanien kreuzweise einschneiden und im vorgeheizten Ofen bei ca. 180° etwa 20-30 Minuten garen. Schale entfernen, so lange die Kastanien noch heiß sind (sind sie abgekühlt, lässt sich die Schale nur noch schwer lösen). Grob hacken, in ein WECK-Glas (oder ähnliches) geben, mit Olivenöl auffüllen, bis die Kastanien bedeckt sind. Mindestens über Nacht ziehen lassen, besser sind 24 Stunden.

Quitte gründlich waschen (dabei den Pelz auf der Haut entfernen), entkernen und in kleine Würfel schneiden. Reis waschen. Kastanien aus dem Öl nehmen, Olivenöl erhitzen und die Quittenwürfel anbraten. Etwas salzen. Reis und Kastanien hinzugeben und ebenfalls anbraten. Hitze reduzieren, dann eine kleine Menge kochend heißes Wasser (oder Gemüsebrühe) angießen und so lange rühren, bis der Reis das Wasser aufgenommen hat. Dann erneut Wasser angießen. So weiter verfahren, bis der Reis (bissfest) gar ist. Käse, Frischkäse oder Sahne unterrühren und mit Salz, Pfeffer und Trüffelöl abschmecken. Dazu schmeckt ein grüner Salat.

131026_Kastanien

Die essbaren Kastanienfrüchte der Edelkastanie, die „Maronen“, werden in Südtirol „Keschtn“ genannt. Die Früchte der verwandten Rosskastanie sind dagegen ungenießbar.
Schon im Altertum war die aus den gebirgigen Gebieten zwischen Schwarzen und Kaspischen Meer stammende Kastanie sehr geschätzt, die Armenier haben  haben den Baum kultiviert. Kastanien gelten als sehr gesund – sie enthalten viele Nährstoffe und sind zudem basisch.

Kastanien haben in Südtirol eine lange Tradition und kamen vermutlich durch die Römer nach Italien. Im Mittelalter waren es dann die Mönche, die ausgedehnte Kulturen in den Bergen und im Hügelland anlegten. Durch das milde Klima gedeihen sie hier optimal und bildeten schon im Mittelalter eine wichtige Ernährungsgrundlage für die Bevölkerung in den Berglagen. Das „Brot der Armen“ wurde im Herbst und Winter vor allem gekocht zu Kartoffeln gegessen.

Im Herbst wird in Südtirol traditionell die „Keschtnzeit“ mit Veranstaltungen und kulinarischen Highlights gefeiert. Viele Restaurants bieten entsprechende Spezialitäten an. Neben den gerösteten Kastanien, die man traditionell zu einem Glas Wein genießt, isst man sie z.B. als Pürree zu Wild, in Süßspeisen oder im Risotto.

Kastanien enthalten wenig Eiweiss, dafür sind sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Ich habe es zwar selber (noch) nicht probiert, es heißt aber, dass man Kastanien sogar einfrieren kann. Zuvor entweder einritzen und 4 Minuten blanchieren oder kochen und pürieren.

Viele Hintergrundinformationen, Empfehlungen und Tipps – nicht nur zur Kastanienzeit in Südtirol – findet man übrigens in diesem tollen Buch:

UMSCHAU

Cornelia Haller / Christian Gufler
Trends und Lifestyle Wipptal und Eisacktal
128 Seiten, ISBN: 978-3-86528-543-0
UMSCHAU-Verlag, Hardcover, 34,95 €

 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Cala

Cala kocht – der Kochkurs in Sterzing (Südtirol) Oktober 2013 – Impressionen

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Biobauer Harald Gasser erklärt, wie er Raritäten in 1100 m Höhe kultiviert (siehe auch hier). Wir sind faziniert von seinem Wissen und der Leidenschaft, mit der er seine Arbeit macht.

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Außerdem bringen wir kiloweise Gemüse für unsere Gerichte mit und kochten sie im Laufe der Woche – nicht nur Bekanntes wie Lauch, Zwiebeln, Pastinaken und Petersilienwurz, sondern auch Exoten wie Erdmandel, Makawurzeln, Zicchorie und europäische Kartoffel.

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Diese Vielfalt ist natürlich ein Traum…Tomaten in allen Farben für unser Schmorfleisch im WECK-Glas, die Fischsuppe, herzhafte Einlagen für unsere Crêpes und ein feines Ingwer-Tomaten-Süppchen:

Ingwer-Tomaten-Süppchen
Tomaten enthäuten und in Würfel schneiden. Zwiebeln schälen, fein würfeln und in Olivenöl anbraten. Tomaten hinzugeben, kurz mit anbraten, dann mit heißem (!) Wasser auffüllen bis das Gemüse etwa 2 cm hoch bedeckt ist. Ingwer fein reiben und hinzugeben, salzen, dann 20 Minuten schmoren lassen. Tomaten und Zwiebeln pürieren, so dass eine feine, cremige Suppe entsteht. Mit Salz, Pfeffer und etwas Chili abschmecken.
Dazu schmeckt eine Einlage aus fein gewürfelten und in Ölivenöl kurz angebratenen Karottenwürfeln.

Ein Ausflug ins Pustertal führt uns in die Käserei der Familie Patzleiner in Außerprags. Die Bäuerin Elisabeth Patzleiner erzählt, wie es sie vom Sauerland nach Südtirol verschlagen hat – natürlich der Liebe wegen.

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Der Ziegenfrischkäse vom Patzleiner Hof liefert den Eiweißanteil für unsere Herbstsalate (angerichtet mit Zuckerhut, gebratenen Äpfeln, Birnen und Quitten, verschiedenen Nüssen und Kernen. Den Ziegenkäse haben wir passend dazu in Kürbiskernen, Kakao und Kakaobohnen-Nibs gewälzt.

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In Toblach besuchen wir den demeter-Hof der Familie Feichter. Frau Feichter erklärt uns die Hitergründe des demeter-Anbaus, wir besichtigen die Getreidemühlen, schauen uns an, wie das Brot im Holzofen gebacken wird…

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… und backen mit dem mitgebrachten Sauerteigansatz später selber ein mehrstufiges Roggen-Sauerteigbrot – im Le Creuset Topf bekommt es eine  wunderbarer Kruste…

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Unser Kochkurs in Sterzing – der erste Tag

1113_05Bevor ich jetzt totmüde ins Bett falle muss ich euch unbedingt noch ein paar Eindrücke von unserem Kochkurs posten – Boris hat heute fleißigst fotografiert.

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Heute Morgen standen erst einmal ein paar Einkäufe auf dem Programm – super freundlich wurden wir von Astrid Siller & Team im Gemüseladen in Sterzing empfangen, die inzwischen – zu unserem Glück – eine schöne große Bio-Auswahl hat.

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Dann ging es ans Kochen. Heute mittag standen Hülsenfrüchte in allen Variationen auf dem Programm – orientalisch scharf gewürst, als mediterrane Paste, in Salbeiöl geschwenkt und als Linsen-Kürbis-Salat.
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Unglaublich aromatisch: Salbei in Olivenöl gebraten als Basis für weiße Bohnen. So einfach und so wunderbar lecker…
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Abends haben wir uns mit den Eiweißpilzen – Shiitake und Trompetenpilz – beschäftigt und verschiedene Risottos gekocht. Wir haben unsere Mitnahme-Salate für morgen vorbereitet und uns auf kulinarische Entdekcungsreisen gemacht – wie verändern Gewürze und Öle den Geschmack einer Speise? Wie finde ich die richtige Zutat und ein ausgewogenes Aroma. Und wann ist es zuviel?
1113_11Mitgereist sind natürlich auch meine CHROMA-Mühlen und eine ganze Gallerie der Gewürze von Pfeffersack & Söhne…

1113_08….der Kampf mit den Küchengeräten 😉
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Immer wieder faszinierend für mich ist, wie unterschiedlich das Geschmacksempfinden ist. Und es macht solchen Spaß, mit Zeit und Muße Geschmack wahrzunehmen und zu entdecken, was für jeden persönlich stimmig ist.
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War schön heute und ein gelungener Auftakt – ich bin sehr gespannt, wie es uns morgen ergeht und freue mich schon auf unseren großen gemeinsamen Ausflug…

Allen zu Hause liebe Grüße

Cala, Boris und die „Südtiroler“