Ich freue mich sehr, dass das Interesse an meinen Kochkursen so groß ist – mir machen sie auch richtig viel Spaß 🙂
Der Hülsenfrüchte-Kochkurs am Freitag war so gut nachgefragt, dass es am kommenden Freitag noch einen zweiten Termin geben wird- falls noch jemand Lust hat: hier wären jetzt sogar noch drei Plätze frei.
Die schönen Fotos in der Collage hat Steffi am Freitag gemacht – vielen lieben Dank nochmal dafür!
Hülsenfrüchte sind ja generell, besonders aber in der veganen Ernährung sehr wichtige Eiweiß-Lieferanten. Man bekommt sie – bis auf wenige Ausnahmen – vor allem getrocknet oder im Glas bzw. in der Dose. Ich selbst verwende fast ausschließlich die getrocknete Variante, die sowohl von der Bevorratung her, als auch im Blick auf Geschmack und Qualität in meinen Augen große Vorteile hat.
Im Rohzustand enthalten Hülsenfrüchte giftige Substanzen, deshalb sind die Koch- und Einweichzeiten unbedingt einzuhalten. Hülsenfrüchte dürfen nicht roh gegessen werden!
Hülsenfrüchte kocht man grundsätzlich ohne Salz, weil sie sonst nicht weich werden. Gesalzen wird also immer erst nach dem Garvorgang (oder bei der Weiterverarbeitung).
Größere Hülsenfrüchte (Kirchererbsen und größer) weicht man mindestens 12 Stunden (am besten über Nacht) ein. Das Einweichwasser wird abschüttet, weil sich darin die gelösten Giftstoffe befinden. Danach spült man die Hülsenfrüchte noch einmal gründlich und setzt sie dann mit frischem Wasser auf. Aufkochen (Achtung, sie kochen schnell über), Hitze reduzieren und dann bei kleiner Flamme 45-90 Min. (je nach Sorte) gar kochen.
Kleine Hülsenfrüchte wie Linsen haben kürzere Garzeiten und müssen nicht eingeweicht werden – hier orientiert man sich am besten an den Angaben auf der Verpackung.
Hülsenfrüchte kann man sehr gut pürieren und zu Pasten und Aufstrichen verarbeiten. So sind sie auch perfekt zum Mitnehmen geeignet. (Vor allem) größere Hülsenfrüchte lieben Knoblauch – schon allein die Zugabe von Salz, Knoblauch und Olivenöl macht aus gekochten Hülsenfrüchten eine sehr schmackhafte Mahlzeit. Nach eigenem Gusto kann man weitere Gewürze, Zitronensaft und/oder –schale und auch Gemüse hinzugeben. Zwiebeln und Knoblauch machen Hülsenfrüchte zudem auch bekömmlicher.
Für meinen Kochkurs habe auf dem Markt am Freitag ganz frische dicke Bohnen erstanden und diese sehr gerne als Auftakt genutzt. Ich hoffe sehr, dass ich auch diese Woche noch mal Glück habe und sie in guter Qualität bekomme.
Dicke Bohnen sind eine Delikatesse, auch wenn sie etwas anstrengend in der Zubereitung sind. Ich liebe sie und die Kochkursteilnehmer waren ebenfalls begeistert. Wichtig ist, dass sie sehr frisch sind – die Schoten also knackig und grün und ohne allzu viele braune oder schwarze Flecken.
Dicke Bohnen mit Bergpfeffersalz und Olivenöl
So geht es:
Schoten mit dem Messer öffnen und die Bohnen auslösen.
In kochendes Wasser (ohne Salz!) geben und bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten garen. Jetzt kommt die Fleißarbeit: Mit einem spitzen Messer das weiße Außenhäutchen anritzen und den „Kern“ herausdrücken (geht ganz leicht). Essbar ist nur das grüne Innere.
Für das Bergpfeffersalz (siehe auch hier) Tasmanischen Bergpfeffer frisch vermahlen und mit Flor de Sal, Zitronenzesten und frischen Thymianblättern mischen.
Lauwarme Bohnen mit viel Olivenöl, (frischem geriebenem Knoblauch) und dem Bergpfeffersalz abschmecken.
Außerdem haben wir im Kurs das weiße Bohnenmus mit Lavendel und Rosmarin (siehe hier) in einer etwas verkürzten Version ohne Emulsion gemacht, ein Linsen-Dhal und mein Chana Masala (hier) gekocht.
Für das Linsen-Dhal fehlten in meinem Skript die Mengenangaben, deshalb hier noch mal ein überarbeitetes Rezept:
Calas abgewandelte ayurvedische Dhal-Suppe
Zutaten (pro Portion)
60 – 80g Linsen
1-2 EL Oliven- oder Kokosöl zum Anbraten
ca. 120g Gemüse – gelbe Paprika Zucchini, Möhre
etwas glatte Petersilie zum Servieren
heißes Wasser oder Gemüsebrühe
2 TL „Indisches Gewürz“ von Pfeffersack & Söhne
(enthält Braune Senfsaat, Kreuzkümmel, Fenchelsaat, Schwarzkümmel u. Bockshornklee)
½ -1 EL sehr guten Apfelessig
etwas frische oder getrocknete Chili
etwas Asa Foetida (Asant)
Gemüse waschen und in feine Würfel schneiden. Wasser oder Gemüsebrühe bereitstellen. In einem Topf oder in einer Pfanne Öl erhitzen. Gewürze mahlen und etwas anrösten, bis sie duften (Vorsicht: die Gewürze brennen schnell an!) Das Asa Foetida hinzugeben und weiter rühren. Linsen ebenfalls kurz anbraten. Heißes Wasser (oder Gemüsebrühe) zugeben (etwa 2 Finger breit über den Linsen) dann Chili, etwas Salz und den Apfelessig zufügen. Ca. 20 Minuten bei offenem Topf garen, ev. zwischendurch noch etwas Wasser angießen, je nachdem, wie flüssig man das Dal später haben möchte. 5 Minuten vor dem Ende der Garzeit das Gemüse hinzugeben und kurz mitkochen.
Vor dem Servieren das Dhal mit gehackter Petersilie bestreuen und nach Wunsch mit Olivenöl abschmecken.
Hinweis: Im Dhal macht die Zugabe von Salz während des Kochens keine Probleme, da die Kochzeit ohnehin recht lang ist und es sogar vorteilhaft ist, wenn die Linsen nicht so sehr zerfallen.
Ich freue mich auf die Kochkurs an den nächsten beiden Freitagen (04.07. wiederholungskurs Hülsenfrüchte und 11.07. „Sommerküche“).
Euch wünsche ich einen guten Start in die neue Woche – hinterlasst doch gerne mal eure Lieblings-Hülsenfrüchte-Rezepte als Kommentar.
Liebe Grüße
Cala