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Neustart – mein 10-Tage-Programm nach dem Urlaub

Nach einem solchen Urlaub voller kulinarischer Highlights ist auch bei mir ein Neustart erforderlich. Nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht, sondern durchaus auch was das Gewicht angeht: ich habe mir 2 kg angefuttert, die ich auf jeden Fall wieder loswerden möchte.

Mir kommt zugute, dass ich ein relativ disziplinierter Mensch bin und ganz gut mit Regeln klarkomme.  Für mich ist deshalb die beste Methode, einfach Schritt für Schritt mein Leben wieder in gesunde Bahnen zu lenken.

Tag 1 – Trinken, trinken, trinken

Es ist wichtig, dass der Körper jetzt erst einmal entschlackt und entgiftet. Dazu ist ausreichend Flüssigkeitszufuhr notwendig. Die optimale Trinkmenge wird im Ayurveda  durch eine Faustformel, die sog. „Aqua-Formel“ berechnet: Körpergewicht x 0,03 Liter.  Das heißt für mich bei rund 50 Kilo Gewicht 1,5 Liter Wasser pro Tag. Ausreichend zu trinken fällt mir nicht immer leicht und gerade nach dem Urlaub, wo ich eher nach den Durst, als nach Mengen gegangen bin, fällt es mir besonders schwer.  Deshalb ist es für mich vorerst auch okay, wenn ich Kräutertee statt Wasser (oder zusätzlich zum Wasser) trinke. Das Essen stelle ich noch nicht radikal um, sondern moderat – ich habe ein paar leckere Sachen mitgebracht, die ich noch genießen möchte.  Trotzdem achte ich jetzt schon darauf, dass sich nicht mehr wahllos nach Lust, sondern mit Verstand esse und dass die Zusammensetzung (Eiweiß/Kohlenhydrate) einigermaßen stimmt.

Da ich daheim noch nicht eingekauft habe, koche ich mit dem was da ist und lasse mich natürlich noch von den Eindrücken aus dem Urlaub inspirieren:

Einfache Brotsuppe mit Ziegenkäse und wildem Oregano

Eine Tomate hatte ich im „Handgepäck“, eine Zitrone lag noch im Kühlschrank und Brot  Und Käse hatte ich in Sterzing gekauft. Außerdem habe ich einen herrlichen Oregano aus sizilianischer Wildsammlung mitgebracht. Diesen Zutaten genügen für eine schöne Brotsuppe:

etwas Brot (möglichst Roggenbrot, gern sehr herzhaft und mit Gewürzen)
eine Tomate
Ziegenkäse (oder eine anderer Hartkäse)
Meersalz
Pfeffer
1 Bio-Zitrone
etwas Ghee zum Braten
Olivenöl

Tomate mit heißem Wasser überbrühen und die Haut abziehen. Würfeln und in Ghee anbraten.  Oregano, Meersalz, etwas Pfeffer, etwas Zitronensaft  und 1/2 Tasse heißes (!) Wasser hinzugeben. Bei ganz kleiner Hitze mit Deckel ca. 15-20 min schmoren lassen.  Inzwischen das Brot würfeln und in einen feuerfesten Teller geben. Die Tomaten über das Brot geben und zugedeckt ca. 10 min ziehen lassen, bis das Brot die Flüssigkeit aufgesogen hat. Käse über die Suppe reiben im Ofen ganz kurz überbacken.

Kräftig mit Olivenöl und Zitronensaft abschmecken und mit Zitronenzesten und Oregano garnieren.

Tag 2 – gesunde Lebensmittel – kein Zucker, kein Mehl, kein Alkohol

Nachdem es gestern bei uns noch mal Tiroler Speckknödel gab, die wir aus Sterzing mitgebracht haben, bin ich heute erst mal in den Bioladen geradelt und habe mir gesundes Gemüse und Obst beschafft. Frische Lebensmittel in Bioqualität sind auf dem Land in Italien sehr schwer zu bekommen –  viele Leute haben noch einen eigenen Garten und die Supermärkte verkaufen praktisch ausschließlich konventionelle Lebensmittel. Auf dem Wochenmarkt kann man Glück haben oder Pech – je nach Philosophie der Bauern.
Umso mehr freue ich mich, dass ich mich jetzt wieder zu 100% mit frischen biologischen Lebensmitteln versorgen kann – und die Auswahl ist ja grade jetzt herrlich…

Calas kaltes Tomatensüppchen

Erinnert ihr euch an meine Tiroler Gaszpacho? Heute habe ich mit dem Rezept experimentiert. Optisch bin ich noch nicht ganz zufrieden – um das Tomatenrot zu erhalten, muss man ev. auf den Staudensellerie verzichten und sollte die Gurke schälen. Aber das Prinzip kommt schon mal hin:

Zutaten:
1 große sehr reife Fleischtomate
Ghee zum Anbraten
Sel Gris, Pfeffer, Liebstöckel, Oregano (ich verwende den mitgebrachten wilden Oregano)
Saft von ½ Bio-Zitrone
pro Portion etwa 100g Fenchel, Staudensellerie, Zwiebeln, Gurke
Olivenöl

Eine große sehr reife Fleischtomate kreuzweise einschneidend mit heißem Wasser überbrühen. die Haut abziehen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und das Tomatenfleisch kräftig anbraten. Ca. 300ml heißes (!) Wasser angießen. Mit Sel Gris, Pfeffer, Liebstöckel, Oregano (ich verwende den mitgebrachten wilden Oregano) und etwas Zitronensaft mindestens 45 Minuten bei ganz kleiner Hitze schmoren lassen. Dann nochmals ca. 100ml heißes Wasser angießen, aufkochen, dann die Hitze abschalten und auskühlen lassen. Wenn die Suppe abgekühlt ist, pürieren und portionsweise abfüllen, ggf. auch einfrieren.

Um die Suppe weiterzuverarbeiten, muss sie sehr kalt sein. Auch alle Zutaten sollten aus dem Kühlschrank kommen.

Ich verwende Fenchel, Staudensellerie, Zwiebeln und Gurke etwa im Verhältnis 1:1:1:2
Die Hälfe der Gurke waschen, schälen, würfeln und beiseite stellen. Die andere Hälfte mit dem Fenchel, dem Staudensellerie und der Zwiebel, sowie ein paar Löffeln von der Tomatensuppe pürieren und erneut kalt stellen. Dann mit dem Rest der Tomatensuppe mischen und noch einmal kräftig durchpürieren. Bis zum Servieren kalt stellen, dann noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Olivenöl beträufeln und mit den Gurkenwürfeln garnieren. Dazu schmeckt Ziegenfrischkäse oder Joghurt.

Ab heute für mich tabu: Zucker, weißes Mehl, Butter und Alkohol.

Tag 3 – Gemüse und Obst wieder ausgewogen in jede Mahlzeit integrieren

Da habe ich mir doch glatt im kalten Deutschland schon eine kleine Erkältung eingefangen – und somit wird aus dem Vorsatz, heute wieder mit dem Joggen zu beginnen, erst mal nichts. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und für heute gibt es andere gute Vorsätze! Ich achte jetzt darauf, zu jeder Mahlzeit wieder ausgewogen zu essen – in der Hauptsache in einer Kombination aus Eiweiß und Gemüse. Außerdem nehme ich mir vor, zu jeder Mahlzeit auch ein Obst zu essen – letzteres ist bei dem derzeitigen Angebot ein Kinderspiel. Heute früh gab es zu Haferflocken und geschäumter Sojamilch ein paar warme Kirschen und heute Abend habe ich wunderbare „Weinberg-Nektarinen“ (keine Pfirsiche, sondern tatsächlich Nektarinen) im Biomarkt bekommen. Mein Bauch fühlt sich übrigens schon um einiges besser an und ich komme mir auch nicht mehr zentnerschwer vor – die Richtung stimmt also!

Auberginen Lasagne

meine Interpretation der Sterzinger "Auberginen-Lasagnette"

Heute hat mich meine Freundin Patricia besucht. Grund genug, etwas Besonderes zu kochen. In Sterzing habe ich im „Arbor“ eine herrliche Auberginen-„Lasagnette“ gegessen (Bild siehe oben) und es war sonnenklar, dass ich sie so schnell wie möglich selber ausprobieren würde. Für den heutigen Tag war das das perfekte Gericht. Meine Lasagne sieht zwar optisch bei weitem noch nicht so schön aus wie das Original – sie schmeckt aber fantastisch: ihr könnt Patricia fragen!

Zutaten (für ca. 2 Portionen)
1 kleine Aubergine
1 sehr reife Fleischtomate (ich habe eine große Eiertomate genommen)
1 Büffel-Mozzarella
4-5 in Salz eingelegte, sehr würzige schwarze Oliven
(ich verwende die Oliven von der Fattoria San Martino)
Kapern (ggf. vor der Verwendung etwas wässern)
getrockneter Oregano
etwas Ghee

Am besten bereitet man zuerst die Füllung zu. Dafür eine Fleischtomate (ich habe eine sehr reife Eiertomate genommen) enthäuten und in Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Tomatenstücke anbraten. Oliven und Kapern hacken und zusammen mit dem Oregano zu den Tomaten geben. Schön schmoren lassen. Inzwischen die Aubergine in dünne Scheiben schneiden und auf dem Tepanyaki-Grill oder in einer beschichteten Pfanne anbraten. Für die unteren Schichten können die Scheiben etwas dicker sein (jedoch maximal 3-4 mm) für das Topping sollte man hauchdünne Scheiben schneiden, die beim Braten schön kross werden. Den Ofen auf die Funktion Grillen/Umluft einstellen, dabei eine der höheren Stufen wählen.
Den Büffel-Mozzarella in breite Scheiben (ca. 5 – 6 mm) schneiden. In eine ofenfeste Form zunächst ein paar Auberginen-Scheiben schichten. Darauf eine Lage Büffel-Mozzarella geben. Auf diese die Tomatenstücke anrichten und wieder mit einer Lage Mozzarella abdecken. Als obere Schicht die hauchdünnen Auberginen-Scheiben legen. Dies Lasagne kurz in den Ofen geben bis der Mozzarella anfängt zu schmelzen.

Dazu schmeckt ein kräftiges Getreide sehr gut – wir haben Farro (Dinkel) gegessen.

Tipp: Ich habe die Portionen einzeln in kleinen Auflauf-Formen zubereitet.

Tag 4 – Bewegung und Sport wieder in den Alltag integrieren

Heute hat es endlich geklappt: ich war gleich in der Früh mit den Hunden joggen. Alles noch ein bisschen holprig, aber ein Anfang ist gemacht und ich weiß, dass es das wichtigste ist, eine Routine zu finden und bei der Sache zu bleiben. Meine Strategie: ich lege eine bestimmte Strecke und bestimmte Tage fest, ziehe konsequent die Laufklamotten an und lasse dann meinen Körper das Tempo bestimmen. Das wichtigste ist die Gewohnheit, die ich wieder entwickeln will – alles andere kommt von selbst.
Da ich ohnehin mindestens einmal am Tag einen langen Spaziergang mit den Hunden mache, ist Bewegung sowieso ein fester Bestandteil meines Alltags. Trotzdem ist das zusätzliche regelmäßige Laufen ein echter Gewinn in vielerlei Hinsicht für mich:  körperlich und mental.

Was das Essen betrifft, bin ich natürlich immer noch ganz stark von der Toskana inspiriert. „Farro“ gehörte dort ursprünglich eher in die typisch regionale „bodenständige“ Küche und fand in Restaurants kaum Erwähnung. Mittlerweile haben aber viele gesundheitsbewusste Köche und Feinschmecker dieses vielseitige und sehr gesunde Getreide entdeckt, so dass es – vor allem im biologischen Anbau – eine Renaissance erlebt. Was genau Farro ist, lässt sich nicht herausfinden. Die einen sagen es sei Emmer – also ein Urgetreide – die anderen sagen es sei Dinkel oder Einkorn. Auf jeden Fall ist es mit dem Weizen verwandt, lässt sich wie Reis kochen und zu Eintöpfen und Süßspeisen verarbeiten. Farro ist sehr proteinreich, so dass ich es als Eiweißquelle bei meinen Mahlzeiten nutze – dadurch auch ideal für die vegetarische oder vegane Ernährung.

Tomaten-Fenchel-Gemüse mit „Farro“

Zutaten:
pro Portion ca. 40-50 g Farro
eine Tomate, ½ Fenchelknolle

etwas Oregano, Salz und Pfeffer
Ghee zum Anbraten (vegane Alternative: Brat- oder Olivenöl)

Farro waschen und in etwas Ghee anbraten. Heißes Wasser hinzufügen, salzen und einmal aufkochen. Deckel aufsetzen, Hitze auf ein Minimum zurückschalten und ca. 30 Min wie Reis quellen lassen.

Inzwischen die Tomate häuten und die Fenchelknolle waschen. Beides grob würfeln. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und den Fenchel anbraten. Tomatenwürfel hinzugeben und mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Schmoren lassen bis der Fenchel für den persönlichen Geschmack weich genug ist. Zusammen mit dem Farro servieren.

PS: Wir haben Farro von Pieve à Salti mitgebracht. Es wird in den nächsten Tagen über unseren Onlineshop bestellbar sein. Wer so lange nicht warten möchte, kann mir eine E-Mail schicken: info@cala-kocht.de

Tag 5 – Ausnahmen zulassen

Diese Regel hätte ich eigentlich frühestens am 11. Tag aufstellen dürfen. Aber es ist wie es ist. Heute lief nicht alles rund um das darf auch mal sein. Ich hatte schon am Vormittag ein Arbeitstreffen mit Frühstück und habe mich dann so durch den Tag gemümmelt – nichts gravierend Tragisches, aber eben auf keinen Fall meinen Regeln treu. Weitere Details erspare ich euch und ab morgen reiße ich mich wieder zusammen, kein Problem.

Für den Laden habe ich heute Karins Sommer-Pastagericht gekocht:

Fisarmoniche mit Petersilien-Zitronen-Dressing

Zutaten (für 2-3 Portionen)
ca. 200g Pasta
ein Bund glatte Petersilie
Schale und Saft von einer Biozitrone
etwas Meersalz
sehr gutes Olivenöl

Petersilie gründlich waschen und die Blätter von den Stielen zupfen. Zusammen mit dem Zitronensaft, der Zitronenschale, dem Salz und dem Olivenöl (Menge nach eigenem Gutdünken) in der Küchenmaschine pürieren. Pasta nach Packungsanweisung zubereiten (ich verwende selbstverständlich Karins Bio-Pasta). Mit dem Petersiliendressing mischen und sofort servieren – wer wie ich grade einen Ausnahmetag hat, genießt natürlich ein Glas Weißwein dazu!

Tag 6: tierische Lebensmittel reduzieren

Schon seit einer ganzen Weile essen wir so gut wie kein Fleisch mehr. Auch auf Geflügel verzichte ich nach Möglichkeit und Fisch esse ich maximal einmal pro Woche. Generell ist es mein Ziel, möglichst wenig tierische Produkte zu essen. Das hat vor allem ethische Gründe, inzwischen mehren sich in der Medizin aber auch die Indizien, dass der Konsum tierischer Produkte gesundheitlich extrem bedenklich ist. Dabei geht es nicht allein um das inzwischen schon massiv breit getretene Thema der Allergien, sondern auch um wesentlich gravierendere Folgen. Der Verzicht auf tierische Produkte ist mir anfangs sehr schwer gefallen, inzwischen habe ich mich so sehr daran gewöhnt, dass ich auch im Urlaub automatisch eher nach den vegetarischen Gerichten schaue, wobei ich bewusst versuche, mir nichts zu verbieten. Wenn ich Lust auf ein Fleisch oder Geflügelgericht habe, dann esse ich es auch. Im Alltag möchte ich jetzt aber wieder verstärkt auf pflanzliche Eiweißquellen achten. Meine Idee ist, möglichst nur einmal am Tag ein tierisches Eiweiß zu verzehren – Fleisch und Geflügel bleiben (von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen) komplett außen vor.

Ich habe gestern schon erzählt, dass eine unsere Lieblingsentdeckungen „Farro“ ist, dieses Getreide, das in der Toskana überall gegessen und zu sehr leckeren Gerichten verarbeitet wird. Ich habe heute weiter damit experimentiert. Heute Mittag gab es einen Salat mit Faro: ich habe das Getreide nach dem Kochen einfach abkühlen lassen, Tomaten, Gurken und Zwiebeln hinzugefügt und das ganze als Salat abgeschmeckt.

Farro „Popp“

Zum Frühstück gab es „Farro Soffiato“, den ich mangels einer besserer Idee jetzt einfach Farro „Popp“ nenne – es ist einfach aufgepoppter Farro, ohne weitere Zusätze. Mit einem Proteingehalt von 14% und einem Fettgehalt von 2,5 % ist er ideal zum Frühstück. Er schmeckt natürlich ganz toll mit Soja- oder Mandelmilch. Heute habe ich ihn aber einfach mit warmen Kirschen zum Frühstück gegessen – wunderbar.

Ansonsten gab es kulinarisch heute keine weiteren Besonderheiten – zum Abendessen habe ich noch mal die Auberginen-Lasagne gekocht und dazu einen von unseren tollen Salaten aus dem Garten gemacht. Ansonsten beschäftigt mich heute das Projekt „Einkochen ohne Zucker“- davon aber ein andermal mehr.

Tag 7: Entspannung und ausreichend Schlaf

Leider neige ich dazu, mich zu verausgaben. Wenn der Körper längst schon signalisiert, dass er Ruhe braucht, ackere ich immer noch weiter – getrieben davon, irgendetwas fertig zu bekommen, ein dubioses Ziel oder einen (meist von mir selbst gesetzten) Termin einzuhalten. Alles Kerhseiten meiner ansonsten in vielerlei Hinsicht positiven Disziplin. Für mich ist deshalb wichtig, mir rigoros Auszeiten zu verordnen und mit der gleichen Disziplin Ruhepausen einzuhalten, mit der ich arbeite. Vor allem das Thema Schlaf ist bei mir sehr heikel. Für die Gesundheit ist ausreichend Schlaf enorm wichtig und ich merke es auch, wenn ich zu wenig geschlafen habe – ich bin unkonzentriert und arbeite mit wenig Energie. Was ich dem Körper geraubt habe, holte sich also sowieso wieder, indem ich am nächsten Tag viel weniger leistungsfähig bin. Trotzdem fällt es mir schwer, mich abends von meinen Ideen und Tätigkeiten loszureißen und schlafen zu gehen – Zeit, das wieder zu üben.

Heute Abend gönne ich mir eine schöne Massage (ich habe eine Freundin die Masseurin ist und ins Haus kommt – der pure Luxus…) und werde ganz früh ins Bett gehen. Und das Thema Entspannung und Ruhe werde ich jetzt wieder bewusster angehen.

Essenstechnisch habe ich heute Mittag ein interessantes Experiment gemacht, an dem ich euch gerne teilhaben lassen – inspiriert von einem Rezept, das ich irgendwann mal aus dem Internet ausgedruckt hatte und jetzt für mich abgewandelt habe:

Halbwarmer Aprikosen-Staudensellerie-Salat

Staudensellerie waschen und in feine Streifen schneiden. Aprikosen waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Hälfte des Staudenselleries anbraten. Aprikosen dazu geben, leicht salzen, ein bis 2 Esslöffel heißes Wasser hinzugeben und schmoren lassen, bis der Staudensellerie weich wird. Zusammen mit dem rohen Staudensellerie und den rohen Aprikosen in eine Schüssel geben und mit Mohnöl, Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Tag 8: feste Essenszeiten einhalten

Zwischen dem Ende der einen und dem Anfang der nächsten Mahlzeit 5 Stunden Pause einzuhalten, habe ich während meiner Ernährungsumstellung gelernt. In der Regel fällt mir das auch nicht allzu schwer. Für mich stellt sich nur insofern ein Problem, dass ich mittags durch meine Arbeit vollkommen festgelegt bin – ich muss bis 14 Uhr gegessen haben, manchmal – wenn ich auswärts arbeite und Fahrtzeit einrechnen muss – sogar schon bis 13:30 Uhr. Ich sehe also zu, dass ich um 13 Uhr mit dem Mittagessen beginne. Das heißt zurückgerechnet, dass ich um 8 Uhr mit dem Frühstück fertig sein muss, wenn ich die 5 Stunden einhalten will. Und das bedeutet wiederum, dass ich mich so langsam aber sicher wieder daran gewöhnen muss um 7 Uhr, spätestens aber um 7:15 aufzustehen. Jetzt, wo es so schön ist, fällt es nicht allzu schwer…

Kichererbsen mit Spinat und Tomaten

Das Originalrezept ist eines meiner Lieblingsrezepte, aber dafür fehlte mir heute die Muße (ich stelle es ein andermal ein). Heute gab es deshalb Spinat und Kichererbsen in ganz einfacher Form (aber trotzdem sehr, sehr lecker!):

Zutaten (für 1 Portion)
ca. 70g Kichererbsen
ca. 80g Spinat
1 kleine Tomate
etwas Ghee
sehr gutes Olivenöl
Meersalz
1 Biozitrone

Kichererbsen über Nacht einweichen (mindestens 12 Stunden), dann ohne Salz ca. 60 Minuten kochen (ich hoche sie einmal auf und reduziere dann die Hitze auf die kleinste Stufe). Die Kichererbsen kann man bei Bedarf auch gut vorkochen.
Die Tomate waschen und in Würfel schneiden. Den Spinat waschen. In einer Pfanne etwas Ghee erhitzen und die Tomatenwürfel anbraten. Den Spinat dazugeben, etwas salzen und ohne die Zugabe von Wasser leicht zusammenfallen lassen. Wenn sich beim Braten Wasser sammelt, gieße ich es ab. Kichererbsen zum Spinat geben und ggf. noch einmal erwärmen. Mit Salz, Zitronensaft und Zitronenzesten abschmecken. Vor dem Servieren mit Olivenöl beträufeln.

Tag 9 – Zeitplanung und Organisation

Nächste Woche geht bei mir wieder der „Alltag“ los. Ich bin zwar noch nicht komplett eingespannt und arbeite auch noch nicht im gewohnten Rhythmus, aber es wird Zeit, dass ich mich wieder organisiere und die Abläufe überdenke. Ich habe schon im Urlaub angefangen, mir zu überlegen, was mir im Alltag wichtig ist und auch schon skizziert, wie das zeitlich aussehen könnte. Nun muss ich anfangen, diesen Plan auch wirklich umzusetzen um zu sehen, was realistisch ist und wo ich nachbessern muss. Ich weiß, dass meine Planungswut für die Freigeister unter euch irgendwie skurril und sehr starr wirkt – für mich ist ein solches Gerüst aber lebenswichtig. Ohne diese Orientierung neige ich dazu, „herumzudümpeln“ und nichts von dem, was mir wichtig ist, wirklich umzusetzen. Vor allem – darüber habe ich ja schon gesprochen – passiert es mir leicht, dass ich ohne Struktur und Rituale wie besessen arbeite und Pausen-, Ruhe- und Erholungszeiten generell zu kurz kommen. Auch für meine Kreativität brauche ich Freiräume und ich kann mir diese am besten schaffen, indem ich meinen Alltag vernünftig struktiere. Papier und bleistift helfen mir dabei – ich mache mir eine genau Übersicht über die Abläufe und Aktivitäten der Woche und habe mir auch aufgeschrieben, was mir wichtig ist und was Platz fidnen soll. Nun gilt es, das nach und nach in die Praxis umzusetezn und zu schauen, was realisitisch ist und was nicht.

Essenstechnisch habe ich es mir heute richtig gut gehen lassen – ich hatte Lust darauf.

In Pienza hatte ich einen wunderbaren Salat aus Avocado, Apfel und Garnelen mit einem Fruchtdressing gegessen (siehe Foto). Leider vertrage ich aber im Moment überhaupt keinen rohen Apfel, so dass ich für meine Variante andere Zutaten gewählt habe – das Ergebnis war phantastsich und lohnt sich nachzukochen (Foto siehe ganz oben):

Riesengarnelen auf Avocado
mit einer Balsamico-Reduktion aus gelben Tomaten und Pfirsichen

Zutaten:
5-6 Bio-Garnelen aus nachhaltiger Produktion
(ich habe tiefgefrorene Garnelen verwendet und sie vor Verwendung 1 Stunde bei Zimmertemperatur aufgetaut)
½ nicht zu weiche Avocado
ca. 50g im Ofen geschmorte gelbe Tomate (Rezept siehe unten)
1 kleiner gelber Pfirsich
Balsamico-Essig
frisches Meersalz
Pfeffer
bestes Olivenöl

Pfirsich waschen, häuten, entkernen, würfeln und zusammen mit den Tomaten in einer Pfanne schmoren, bis eine weiche Masse entsteht. Etwas Balsamicoessig hinzugeben (ich habe mich nach langen Hin und Her für den Apfel-Balsam-Essig von der Ölmühle Solling entscheiden, denke aber, dass auch ein reiner Balsamico fantastisch passt) und weiter schmoren. Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

Inzwischen die Avocado schälen und das Fruchfleisch in Scheiben scheiden. Mit Olivenöl beträufeln und leicht salzen. In einem tiefen Teller anrichten. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Garnelen vorsichtig von beiden Seiten anbraten. Auf die Avocadoscheiben legen. Die Tomaten-Pfirsich-Reduktion dazu anrichten.
In die heiße Garnelen-Pfanne 2-3 Esslöffel Wasser geben und unter Rühren erhitzen, bis sich der Bratensaft löst. Flüssigkeit in die Tomaten-Pirsich-Pfanne geben und dort ebenfalls den Bratensaft lösen, nochmal aufkochen, und die heiße Flüssigkeit über die Garnelen gießen. Mit frischem Pfeffer würzen.

Das Rezept für die geschmorte Tomate:
Tomaten häuten und würfeln. In ein WECK-Glas füllen, Deckel aufsetzen und bei 175° ca. 30-45 Minuten garen.

Tag 10 – Achtsamkeit pflegen, meditieren, stressfreier leben

„When we practice meditation we are strengthening our ability to be steadfast with ourselves. No matter what comes up – aching bones, boredom, falling asleep, or the wildest thoughts and emotions – we develop a loyalty to our experience.“
Pema Chodron

Wer sorgfältig mitgezählt hat, weiß, dass wir nicht bei Tag 10 sind. Ich glaube, wir sind bei Tag 12 (oder 13?). Ein paar Tage habe ich übersprungen, weil ich zu müde war zum Schreiben oder weil ich zu träge war, mich zu einer meiner eigenen Regeln aufzuraffen. Ich nenne das gerne Stress, aber eigentlich ist es nichts anderes als Unachtsamkeit mir selber gegenüber.

Es wird Zeit, dass ich wieder mit dem Meditieren beginne. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich es über lange Zeit ganz regelmäßig getan. Täglich. Mehrmals. Es war die beste Zeit bisher. Als ich den Entschluss gefasst hatte, es mit der Meditation zu versuchen, bin ich einfach zu einer Einführung in eine Zen-Dojo gegangen, wie es sie in jeder größeren Stadt gibt. Dort habe ich eine Unterweisung besucht, die richtige Sitzhaltung gelernt und verstanden, dass wirklich jeder meditieren kann. Alles andere wurde zu einer sehr persönlichen und intimen Praxis über die zu berichten hier nicht der richtige Ort ist. Aber ich weiß: da will ich wieder hin. Niemals mehr habe ich mich so frei, so glücklich und so zufrieden gefühlt wie zu dieser Zeit. Und ich weiß auch, dass es nur eine Frage der Konsequenz ist, bis ich wieder so drin bin, dass ich gar nicht anders kann. Ich will wieder süchtig danach werden.

Ich als erstes herausfinden, wann die beste Zeit für die Meditation ist. Zumindest am Anfang ist es gut, einen festen Zeitpunkt zu finden. Heute werde ich es vor dem Schlafengehen versuchen. Aber auch der frühe Morgen könnte eine sehr gute Zeit sein. Ich fange mit wenigen Minuten an. Jeden Tag. Und warte einfach darauf, dass es wieder ein Selbstläufer wird. Es ist die beste und unerschöpflichste Kraftquelle, die ich kenne.

Die „kleine Schwester“ der Meditation ist die Achtsamkeit und auch die will ich wieder trainieren. Achtsam zu essen, zu arbeiten, achtsam zu sprechen und zu schreiben. Achtsam mit mir selbst zu sein, aber auch mit meinem Gegenüber. Und vor allem achtsam mit der Zeit, mit dem Tag.

Und last but not least will ich das Wort „Stress“ nicht mehr derartig strapazieren. Ich habe genug davon, andauernd „im Stress“ zu sein. Und ein erster Schritt, sich davon zu entfernen könnte sein, nicht mehr ständig davon zu sprechen…

Auftragsarbeit: Apfel-Zwiebel-Aufstrich für Anette


Gestern hat mich eine Leserin des Blogs angeschrieben und nach einem Rezept für einen „Apfel-Zwiebel-Schmalz“ zum Selbermachen gefragt. Ich habe experimentiert und folgendes kam dabei heraus:

Zutaten (für eine Portion)
1 rote Zwiebel
1 kleiner Apfel
Meersalz
optional:
Mandeln und Sonnenblumenkerne

Zwiebel schälen und grob würfeln. Apfel schälen, entkernen und ebenfalls grob würfeln. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin anbraten. Apfel hinzugeben. Etwas salzen, dann die Hitze reduzieren, einen Deckel aufsetzen und bei ganz kleiner Hitze ca. 30 Minuten schmoren. Etwas abkühlen lassen, dann fein pürieren und ggf. mit Salz noch einmal abschmecken.

Ich habe den Aufstrich zum Frühstück gegessen. Als Eiweißquelle habe ich Mandeln und Sonnenblumenkerne zusammen fein vermahlen und unter den Aufstrich gerührt. Dazu passt ein herzhaft gewürztes Roggenbrot – simpel und sehr lecker.

Zusammenfassung: Meine Regeln für den Neustart
1. viel trinken
2. Alkohol, weißes Mehl und Zucker vom Speiseplan streichen
3. Alle Mahlzeiten ausgewogen kombinieren: Eiweiß, Gemüse und Obst
4. Bewegung und Sport wieder konsequent in den Alltag integrieren
5. Solange Ausnahmen Ausnahmen bleiben: zulassen und das Leben genießen
6. Tierische Lebensmittel möglichst nur einmal am Tag
7. Für Entspannung und ausreichend Schlaf sorgen
8. Zwischen den Mahlzeiten 5 Stunden Pause einhalten
9. Zeitplanung und Organisation – ein Gerüst für den Alltag schaffen
10. Achtsamkeit, Meditation und weniger selbstgemachten Stress

Montepulciano, 10. Juli 2012

...wenn die Touristenbusse weg sind: herrliche Abendstimmung in den engen Gassen von Montepulciano

Ein unfreiwilliger Abendspaziergang – ich hatte auf dem Rückweg von der Apotheke einen falschen Weg eingeschlagen und musste den ganzen Berg zweimal herauf und herunterlaufen – hat mir gestern einige sehr schöne Eindrücke in tollem Licht beschert.

die Stadt "von der anderen Seite"

unser Lieblingscafe, das Cafe Poliziana, "von hinten"

Über die Fattoria San Martino hatte ich ja im letzten Jahr hier und hier schon ausführlich geschrieben. Schön lag das Haupthaus gestern in dem weichen Abendlicht…

Fattoria San Martino - mit Pescha, dem Haushund...

PS. Seni geht es schon ein ganzes Stück besser – vielen Dank für eure lieben Mails, Kommentare, Genesungswünsche und lieben Gedanken! Die Wunde verheilt gut und langsam erholen wir uns alle von dem Schock…

...unsere vierbeinige Patientin...

La Bandita 2011 oder: ein Vormittag im Danielas Marmeladen-Paradies

09. Juli 2012

Leider sind wir unfreiwillig ziemlich ausgebremst.

Seni, meine Hündin, ist vorgestern in Il Casale von einem der Hütehunde heftig gebissen worden, musste operiert und genäht werden. Ich kann euch sagen, dass ich in der Landarztpraxis des hiesigen Tierarztes ganz schöne Kämpfe mit mir ausgestanden habe – aber das ist eine andere Geschichte. Tatsache ist, dass wir jetzt erst einmal abwarten müssen, dass Seni sich ein bisschen erholen kann. Ihr dürft uns alle mal die Daumen drücken, dass es jetzt nicht auch noch irgendwelche Komplikationen gibt – ich bin im Moment vorsichtig optimistisch, aber die Wunde muss heilen und sich schließen und vor allem müssen wir unbedingt eine Infektion vermeiden. Das bedeutet auch, das wir unser Ausflugs- und Einkaufsprogramm grundsätzlich modifizieren müssen – es kann immer nur einer von uns weg, der andere bleibt bei den Hunden. Da es hier aber täglich knapp 40 Grad heiß wird, ist das gar nicht so tragisch, wir arrangieren uns. Wichtig ist, dass Seni in Ordnung kommt, das ist im Moment wirklich mein Hauptanliegen. Die meisten von euch wissen ja, wie ich leide, wenn die Hunde etwas haben.

Gestern waren wir eigentlich mit den Falvos von La Bandita verabredet – eine ganz kleine Manufaktur, mit der wir künftig zusammenarbeiten wollen. Die Falvos stellen (neben Wein und Olivenöl) einizgartige Marmeladen und Confitüren her, die vor allem zu Käse hervorragend schmecken.

Ich hatte die Falvos im letzen Jahr besucht und auch einige Muster für den Laden mitgebracht – einige von euch haben mich zwischenzeitlich ja schon mehrfach nach den Konfitüren gefragt. Gestern war Boris dort und hat eine größere Bestellung für den Laden abgeholt. Damit sind wir die ersten (und bisher auch die einzigen), die die Konfitüren von La Bandita in Deutschland vertreiben – wieder ein Mosaikstein mehr.

Nachfolgenden Bericht hatte ich direkt nach meinem Besuch im letzten Jahr geschrieben, aber bisher nicht online gestellt. Jetzt passt es gut, von La Bandita zu berichten – ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

„Wenn Sie das heute essen, sind Sie morgen wieder hier“, kommentierte der Verkäufer in der kleinen Enoteca in der Altstadt von Montepulciano ungerührt und ganz trocken meinen bescheidenen Kauf: ein Gläschen Konfitüre aus roten Zwiebeln. Am Tag zuvor hatten wir versucht, die Farm der Familie Falvo zu erreichen, die unter dem Label „La Bandita“ Konfitüren herstellt. Die Anreise war aussichtslos – nach wenigen hundert Metern brachen wir unseren Versuch irgendwo im Niemandsland ab. Schon in Petroia hatte man mit Blick auf unser Auto die Stirn gerunzelt, als wir nach dem Weg zur der abgelegenen Farm fragten.

Frustriert hatte ich Leonardo Falvo per E-Mail von unserem missglückten Versuch eines Besuches berichtet, meinen journalistischen Hintergrund erläutert und Adressen erfragt, um die Produkte käuflich erwerben und testen zu können. Er bot an, einen zweiten Anlauf zu machen – er würde uns an einem geeigneten Treffpunkt abholen lassen.

Trotzdem beschloss ich, nun doch erst einmal zu probieren, was mich erwartete. Wir hatten von San Margarita ohnehin Ziegenkäse für den Abend mitgebracht, wollten dazu das Feigenmus von San Benedetto probieren und ergänzten unser Arrangement also in besagter Enoteca um ein Gläschen „Zwiebelkompott“ von La Bandita. Was soll ich sagen: wir waren hin und weg. Leider hatte der nette Verkäufer in Montepulcina von meiner Begeisterung keinen wirtschaftlichen Nutzen, denn nachdem ich probiert hatte, wusste ich: da muss ich hin, egal wie. Also setzten wir uns wieder mit Seniore Falvo in Verbindung und vereinbarten ein Treffen für den kommenden Sonntag.

Sohn Alessandro holte mich in einem Wäldchen oberhalb der Farm mit dem Jeep ab. Im Winter versagt auch der, erklärt mir Daniela später. Dann ist der kleine Suzzuki-Jeep das einige Fahrzeug, das auf diesen abenteuerlichen Wegen überhaupt noch zuverlässig funktioniert. Den Weg ausbauen oder asphaltieren zu lassen, um die Farm zugänglich zu machen, darüber hat die Familie nachgedacht, ist aber zu dem Schluss gekommen, dass das definitiv zu teuer wäre.

So liegt die Farm der Falvos nahezu unerreichbar – versteckt zwischen Weinstöcken und Wäldern mit einem traumhaften Blick auf die Landschaft der Toskana. Hier hat sich die Familie ein Refugium geschaffen, das seinesgleichen sucht. Leonardo Falvo baut hier Wein an und kann so leben, wie es seinen Bedürfnissen entspricht. „Als wir das Haus gekauft haben, war es fast vollkommen zerstört. Wir haben aber beim Wiederaufbau bewusst darauf geachtet, aus dem Bauernhaus keine Villa zu machen, sondern wollten das Haus so herrichten, wie es ursprünglich gedacht war“, erzählt er mir, während Daniela Marmeladengläschen aufschraubt und Käse, Brot und Wein vorbereitet. Man hat Zeit und man nimmt sich Zeit für mich, freut sich sichtlich über mein Interesse und meinen Besuch – trotz der sonntäglichen Störung und der kurzfristigen Anmeldung.

Zur Marmelade ist die Familie übrigens eher zufällig gekommen: Bis die Weinstöcke so weit waren, dass man in größeren Mengen Wein produzieren konnte, musste schlichtweg Geld verdient werden. Und so haben die geschäftstüchtigen Falvos kurzerhand Danielas Hobby zum Beruf gemacht. „Wenn wir das Geld nicht gebraucht hätten, hätten wir dieses Familiengeheimnis auch gerne für uns  behalten“, lacht Leonardo. Man weiß nicht so genau, ob die Geschichte stimmt, oder sich einfach schön erzählt – so weltabgewandt die Falvos leben, ihr Marketingkonzept ist klug und die Sache mit den Marmeladen hat Hand und Fuß.

Am Tag vor meinem Besuch war jemand wegen der Bio-Zertifizierung da, die jetzt endlich greifen soll, der Antrag läuft bereits seit 2008. Drei Jahre lang müssen die Betriebe nach dem offiziellen Antrag biologische Landwirtschaft nachweisen, bevor sie zertifiziert werden dürfen. Die Falvos sind allerdings skeptisch, ob die Zertifizierung wirklich Sinn machen wird. Schließlich bedeutet das auch, dass die Preise für die Produkte angehoben werden müssen. Denn nicht nur die Zutaten für reine Bio-Produkte wären teurer, auch die Zertifizierung selber kostet – wie in Deutschland auch – eine Menge Geld. Wie bei uns müssen auch in Italien die Betriebe, die Biosiegel führen und auf die Etiketten drucken wollen nicht unerhebliche Gebühren zahlen – Gebühren, von denen dann wiederum z.B. die Kontrollen bezahlt werden, um die Qaulität der Produkte gegenüber dem Verbraucher zu sichern.

Doch zurück zum Danielas Paradies. Angrenzend an das eigentliche Wohnhaus hat die Familie eine kleine, penibelst saubere Gastronomie-Küche angebaut, in der Daniela ihre Marmeladen kocht. Gerne darf ich einen Blick hinein werfen. Auf dem Herd steht ein riesiger Topf – die sympathische Italienerin ist gerade dabei, ihre Konfitüre aus roten Zwiebeln zu kochen. Auf dem Tisch neben dem Herd stehen fein säuberlich aufgereiht schon die Gläschen zur Abfüllung bereit. Bevor Daniela für ein Foto zum Kochlöffel greift, zieht sie Kittel und Häubchen an – Hygiene sei absolut wichtig, erklärt sie und das nehme sie auch sehr ernst. Entsprechend ist auch das angrenzende Lager, in dem die Ware etikettiert und verpackt wird, picobello sauber – ein Vorzeige-Bio-Betrieb, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Die Marmeladen sind durchweg köstlich, eine buchstäblich besser als die andere. Ich entscheide mich gegen die Fruchtsorten und probiere mich statt dessen durch das halbe „Gemüsebeet“: Sellerie, rote und gelbe Paprika, Rosmarin – es gibt fast nichts, aus dem Daniela keine Marmelade machen kann und es gibt praktisch keine, die man nicht sofort besitzen möchte.

Vor Ort sind die Produkte von La Bandita in Montepolciano z.B. bei folgenden Adressen zu bekommen:

Consorzio Biologico Toscana Qualità
Via Elio Bernabei, 28 A
Phone: 0578 758220

Enoteca Il Nobile
Via di Gracciano nel Corso, 95
Phone: 0578 757016

Wir haben bei Cala kocht ab sofort folgende Produkte von La Bandita im Sortiment (alle bio-zertifiziert):

Rosmarin-Gelee
Zwiebel-Kompott
gelbes Paprika-Kompott
rotes Paprika-Kompott (scharf)

jeweils in drei Größen: 40g, 106g und 212g

kulinarische Toskana

Fagioli - weiße Bohnen - kocht man hier mit ganzen Knoblauchzehen (und ev. etwas Rosmarin) und serviert sie einfach mit Olivenöl. Wichtig: immer erst nach dem Garen salzen.

Kulinarisch ist Italien natürlich generell ein Traum, das weiß jeder. Überall gibt es etwas zu entdecken und auszuprobieren. Neugier und Offenheit werden eigentlich fast immer belohnt. Was ich allerdings nicht mehr gerne mache, sind willkürliche Experimente – ich verlasse mich grundsätzlich lieber auf Empfehlungen.

Tiroler Interpretation der Gaszpacho: so lecker! Leider ließ sich das Rezept nicht exakt ermitteln. Ich würde es auf Basis einer gekochten Tomatensuppe probieren (Tomate, Knoblauch, Pepperoni), diese eiskalt kühlen, dann mit Zwiebeln und Gurken fein pürieren und mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken

Als sehr gute Investition hat sich der Slow Food Führer „Osterie d’Italia“ erweisen, der uns praktisch jeden Tag nützliche Dienste erweist. Nur ein einziges Mal (in Massa Marrittima) waren wir bisher enttäuscht.

Etwas außerhalb von Sterzing haben wir im Schaurhof hervorragende Tiroler Spezialitäten gegessen und mitten in Florenz die ganz wunderbare einfache Trattoria „di Sergio“ („Trattoria Gozzi Sergio“, keine Website, Tel. 055-281941) gefunden, die sich (seit 1915 in Familienbesitz) mit hervorragendem Essen und sensationellen Preise mitten auf der Piazza San Lorenzo (Hausnummer 8R) gegen den Touristenwahn durchsetzt.

Florenz, Trattoria da Sergio. Hausgemachte Tagliatelle mit frischen Pomodore - himmlisch.

Man muss hinter den Marktständen ein wenig suchen und zur Mittagszeit eventuell auch auf einen Tisch warten – jedenfalls sagte man uns das, denn als wir deutlich nach 13 Uhr dort waren, waren kaum noch Menschen dort und wir haben in aller Ruhe gespeist – hervorragende Tagliatelle al Pomodore für 5,80 € und gefüllte Zucchini für 9,80 €.

Ein „Muss“ für die Gegend um San Vinzenzo ist ein Besuch bei „La Pineta“ in Marina di Bibbona (keine Website; Via dei Cavalleggeri Nord 27, 57020 Bibbona, Tel. 0586 – 600016). So unpretentiös das einfache Lokal wirkt, das von außen eher wie eine Strandhütte aussieht und auch bewusst so gehalten wird, gilt es als das beste Fischlokal weit und breit ist mehrfach ausgezeichnet und steht deshalb auf der „to-do-Liste“ von jedem, der etwas auf sich hält und in der Gegend Urlaub macht. Am Abend ist es dort sehr voll und ein Platz nur gegen Reservierung zu bekommmen. Wir haben und aber sagen lassen, dass es mittags sehr viel angenehmer dort ist und ein Besuch sich unbedingt lohnt. Mit viel Liebe wird hier nach alten Familienrezepten gekocht, der Blick auf das Meer ist traumhaft.

ganz einfach und dabei so lecker: Romana-Salat, rote Zwiebeln, Gurke, eingelegt Artischocken, etwas halbtrockenes Foccaccia-Brot Zitronensalz und Olivenöl. Was wir ebenfalls für uns entdeckt haben ist Farro (Dinkel) – schmeckt herrlich nussig, hat einen hohen Eiweiß-Anteil und lässt sich herzhaft (z.B. als Salat mit Tomaten und Gurken) und süß (z.B. mit geschmortem Apfel) zubereiten.

Neben diesen kulinarischen Entdeckungen versorgen wir uns natürlich auch immer mal wieder mit einfachsten Mitteln selbst und sogar ich bin immer wieder überrascht, wie man aus ganz wenigen Dingen eine wunderbare Mahlzeit zubereiten kann…

Ein Gericht, das ich niemals angerührt hätte, wenn ich gewusst hätte, woraus es besteht, war eine Gemüse-Suppe „nach Art von Castagneto“. Sie bestand aus Brot und Gemüse und hatte mit Suppe eigentlich nicht viel zu tun – es gab keinerlei Flüssigkeit. Das Gemüse war sehr weich gekocht und der Sud vom eingeweichten Brot aufegesogen. In der Suppe waren u.a. weiße Bohnen, ein idealer Eiweißlieferant. Geschmeckt hat sie herrlich und ich werde sicherlich zu Hause mal probieren, etwas in dieser Art nachzukochen. Allerdings würde ich das Gemüse bissfest haben wollen. Deshalb würde ich zuerst eine kräftige Gemüsesuppe kochen und diese Brühe verwenden, um darin mein Gemüse (Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Karotten, Mangold, Fenchel, Staudensellerie usw.) als eine Art Eintopf zu kochen (beginnend mit denjenigen Sorten, die am längsten brauchen, um gar zu werden). Parallel würde ich etwas altbackenes Brot in etwas Brühe einweichen und weiße Bohnen kochen. Gemüse und Bohnen würde ich dann zum eingeweichten Brot geben. Ich freue mich schon darauf, das auszuprobieren.

Toskana Sommer 2012 – erste Impressionen

Endlich kann ich mich melden – mit meinem Laptop hatte ich bis jetzt keine Internetverbindung. Jetzt sind wir hier, haben WLAN und sind überhaupt in einem Paradies gelandet – wir sind total überwältigt.

Vorher waren wir drei Tage hier in der Nähe von Arezzo (S.Giustino Valdarno) – wo es mir ebenfalls ausnehmend gut gefallen hat – unser Apartment war eigentlich ein richtiges kleines Häuschen, das ich so schön fand, dass ich schon überlegt habe, wie man es zu Hause nachbauen könnte 😉 Die Hunde hatten ihr eigenes kleines Wäldchen und haben die Nacht im Kamin (!) geschlafen – der einzige Ort, an dem es ein bisschen kühler war – wir hatten jeden Tag um die 37°.

Flohmarkt in Arezzo - absolut sehenswert, vor allem die Fülle hochwertiger antiker Möbel zu sehr guten Preisen. Kleinere Schnäppchen sind aber schwierig zu finden und teilweise leider sehr überteuert.

Der Platz ist ein sehr guter Tipp, da absolut zentral gelegen (Siena, Florenz und Arezzo sind hervorragend zu erreichen). Außerdem war hier nicht viel los und ich habe für unser Zimmer (per E-Mail anfragen und unbedingt fest reservieren) auch deutlich weniger als den vor Ort ausgewiesenen Preis bezahlt. Einziges Manko ist die Tatsache, dass das Haus direkt an der Straße liegt und man auch nachts den Verkehr hört – mich hat es überhaupt nicht gestört, Boris aber sehr.

Produkte aus der Toskana

Wie immer bringen wir aus der Toskana von unserem Entdeckungstouren auch ein paar Produkte mit, die wir spontan einkaufen. Ihr könnt sie per E-Mail vorbestellen – immer solange der Vorrat reicht. Natürlich sammeln wir eure Bestellungen wie gehabt. Abholung oder Versand dann nach unserer Rückkehr.

Diese Liste ergänze ich kontinuierlich.

05. Juli 2012

Heute früh haben wir die großartigen Marmeladen von Poggio ai Santi probiert – ein Traum. Sie werden aus dem, was das Land hergibt direkt hier vor Ort gekocht, sobald das Obst reif ist – die Mengen sind also von Natur aus limitiert und die Marmeladen ganz frisch. Aufgrund der geringen Mengen lohnt sich auch die offizielle Zertifizierung nicht – die Marmeladen tragen also kein Bio-Siegel, sind aber rundum biologisch, wir haben ganz lange und ausführlich mit dem Besitzerehepaar über die Philosophie hinter Poggio ai Santi gesprochen und legen für die erstklassige Qualität die Hand ins Feuer. Besonders an Herz legen möchte ich euch – trotz des horrenden Preises – die Kirschmarmelade – sie ist wirklich großartig. Aber auch Aprikose und Orange sind herrlich. Wir sind noch bis Samstag (07. Juli) hier und können eure Vorbestellungen direkt mitnehmen – vermutlich eine einmalige Chance für diese Qualität.

Kirschmarmelade (confetture amarene) – 9,50 €
Aprikosenmarmelade (confetture albicocche) – 6,50 €
Orangenmarmelade (marmellata arancia) – 6,50 €

04. Juli 2012

Von links nach rechts: Paté di Peperoncino, Salsa die Peperoncino rosso (mit Knoblauch), Salsa di Peperoncino verde, Zwiebelconfit mit Peperoncino

Für die Toskana eher untypische, aber dennoch ganz wunderbare Produkte haben wir gestern in Castagneto Canducci entdeckt. Auf ihrer Azienda in Bibbona an der etruskischen Riviera baut Rita Salvadori viele verschiedene Sorten Peperoncini an und verarbeitet diese zu würzigen und scharfen Saucen, Confits, Cremes oder auch einfach nur zu Gewürzpulver. Ihre Gewürzpaprika sind organisch erzeugt, zertifiziert und werden mit handwerklicher Sorgfalt weiter verarbeitet. Aus dem unglaublich großen Angebot haben wir vier Produkte ausgewählt:

Paté de Peperoncino „Erotico“ – eine scharfe Würzpaste aus gelben Peperoncini mit Olivenöl und Meersalz. Rita verarbeitet Peperoncini in Schärfegraden von angenehm würzig bis quasi „tödlich“ – diese Sorte liegt irgendwo dazwischen und ist nach Boris Urteil (der gerne scharf isst) so beschaffen, dass der Geschmack des Essens nicht von der Schärfe überdeckt wird und man seine Geschmacksnerven auch weiterhin benutzen kann 😉
115 g – 6,90 €

Salsa di Peperoncino rosso mit Knoblauch und di Peproncino verde naturale – scharf-würzige Saucen aus Peperoncini, Meersalz und Apfelessig – sozusagen die Bio-Alternative zu Tabasco oder fragwürdigen Saucen aus dem Asia-Markt.
je 120 g – 6,00 €

Composta di Cipolla – ein Zwiebelconfit leicht scharf abgeschmeckt mit roten Peperoncini. Ein toller Begleiter zu würzigem Käse oder für eine leckere Bruschetta. Enthält Zwiebeln, Peproncini, süßen Getreide-Sirup, Meersalz und Apfelessig.
115 g – 6,90€

Wer darüber hinaus Interesse an getrockneten Peperoncini hat, kann uns eine Mail schicken denn auch diese bietet Rita in Bio-Qualität an.

Diese herrlichen Dessert- bzw. Digestif-Weine bringen wir von der kleinen Biofarm San Michele a Torri in der Nähe von Florenz (Scandicci) mit. Ich habe je 6 Flaschen Vin Santo (à 24,00 €) und 6 Flaschen „Aleatico“ (à 15,00 €) eingekauft (Produktbeschreibung siehe Website: http://www.fattoriasanmichele.it/.)
Diese Weine eignen sich auch hervorragend als Geschenk.

Von hier können wir Kastanienhonig, Oliven (Oliven, Wassser, Salz) und eingelegte, getrocknete Tomaten mitbringen (getrocknele Tomaten, Olivenöl, Weinessig, Pepperoncini, Meersalz – Foto siehe oben) – alles in Bio-Qualität, jedoch nicht zertifiziert. Ich habe ein ganz kleines Kontingent eingekauft, da wir aber noch 3 Tage in der Nähe sind und nachkaufen können, könnt ihr erst mal unbegrenzt ordern:

Kastanienhonig 5,90 € (ab 3 Gläsern 4,90 €)
Oliven 6,20 € (ab 3 Gläsern 5,20 €)
getrocknete Tomaten 8,20 € (ab 3 Gläsern 6,90 €)

Diese herrlichen eingelegten Artischocken (Artischocken, Olivenöl, Weinessig, Pfeffer, Meersalz) sind bio-zertifiziert – eine absolute Rarität.
Außerdem bringen wir von der gleichen Farm Fenchel mit – er wird für die Region typisch zusammen mit Orangen eingelegt (Zutaten: Fenchel, Olivenöl, grüne Oliven, Orangensaft und -schale, Weinessig, Meersalz).

Ebenfalls von hier kommen eine wunderbare Paprikacreme (Paprika, Olivenöl, Weinessig, Traubensaft, Meersalz, Pfefferschoten)und eine Auberginen-Crème (Aubeginen, Olivenöl, Weinessig, Traubensaft, Knoblauch, Meersalz).
Außerdem gibt es eine Tomaten-Basilikum-Sauce (Tomaten, Basilikum, Salz), die man sicherlich auch hervorragend als Grundlage für verfeinerte (Pasta-)Saucen und Suppen verwenden kann. Auch diese Produkte (Artischocken, Fenchel, die beiden Cremes und die Tomatensauce) könnt ihr bis Samstag (07.07.) noch unbegrenzt ordern.

Artischocken (680 g): 15,50 €
eingelegter Fenchel: 8,10 €
Paprikacreme: 4,90 €
Auberginencreme: 6,20 €
Tomatensauce: 3,20 €

Übersicht:
Vin Santo, San Michele a Torri, 24,00 € – noch 4 Flaschen verfügbar
Aleatico, San Michele a Torri, 15,00 € – noch 3 Flaschen verfügbar
Produktbeschreibungen siehe Website: http://www.fattoriasanmichele.it/

Kastanienhonig La Cerreta 5,90 € (ab 3 Gläsern 4,90 €)
Oliven La Cerreta 6,20 € (ab 3 Gläsern 5,20 €)
getrocknete Tomaten La Cerreta 8,20 € (ab 3 Gläsern 6,90 €)
Website La Cerreta: www.lacerreta.it

Artischocken Il Sapori del Cuore, 680g: 15,50 €
Mit Orangen eingelegter Fenchel Il Sapori del Cuore: 8,10 €
Paprikacreme Il Sapori del Cuore: 4,90 €
Auberginencreme Il Sapori del Cuore: 6,20 €
Tomatensauce Il Sapori del Cuore: 3,20 €

vorbestellbar bis Samstag, 07. Juli:
Kirschmarmelade Poggio ai Santi (confetture amarene) – 9,50 €
Aprikosenmarmelade Poggio ai Santi (confetture albicocche) – 6,50 €
Orangenmarmelade Poggio ai Santi (marmellata arancia) – 6,50 €

Sommerpause bei cala kocht

Laden und Versand gehen in eine 3-wöchige Sommerpause.

Der letzte Versand erfolgt am 27.06 (Bestellungen müssen bis zum 26.06. hier eintreffen). Vom 28.06. bis einschließlich 18.07. versenden wir nicht – ihr könnt in dieser Zeit zwar ganz normal über den Shop bestellen, der Versand erfolgt aber erst ab dem 19.07.

Der Laden ist vor der Sommerpause das letzte Mal am Samstag, den 23.06. geöffnet.
Nach der Sommerpause haben wir erstmals wieder am Samstag, den 21.07. für euch auf.

Liebe Grüße und eine guter Zeit
Cala & Boris

mein Ausflugstipp: der Dottenfelder Hof

Nachdem am Freitag mein Ausflug zum Patershäuser Hof eher enttäuschend war (ich hatte mir von dem demeter-Betrieb einfach mehr versprochen), waren wir gestern beim Dottenfelder Hof, von dem ich restlos begeistert war.

Wer auf tierische Produkte nicht vollständig verzichten kann oder will, findet hier ein Angebot, wie es sicherlich ethisch kaum besser zu realisieren ist.

Die Kühe sind fast den ganzen Tag (auch nachts!) Sommer wie Winter auf der Weide und kommen nur zum Sattfressen und Melken in den Stall. Alle Tiere leben so natürlich wie möglich.

Unvermeidbare ist allerdings auch hier, dass die Kälbchen von den Müttern sehr schnell nach der Geburt getrennt werden, damit die Kühe für die Milchgewinnung zur Verfügung stehen. Während das in der konventionellen Milchwirtschaft bereits nach etwa 2 Stunden geschieht, sind die die Kälbchen auf dem Dottenfelder Hof immerhin 7 Tage bei der Mutter – aber auch das erscheint mir nicht gerade als glückliche Kindheit. Und ich muss euch ehrlich sagen, dass diese Kälbchen auch nicht sehr glücklich auf mich gewirkt haben…

Sie erhalten zwar weiterhin Muttermilch als Nahrung, dürfen aber nicht bei ihren Müttern auf der Weide bleiben. Statt dessen werden sie in der ersten Zeit in Einzelboxen mit kleinen Freiläufen auf dem Hof gehalten (eine Haltung in der Gruppe hat sich als ungünstig erwiesen, weil die Kälbchen in dieser ersten Zeit im Zweifelsfall untereinander leicht Krankheiten übertragen). Später kommen sie in kleinen Gruppen auf die Weide.

Kühe sind extrem soziale Wesen und dass die Trennung der Kälbchen von ihren Mütter für beide Seiten problematisch ist (man muss sich ja nur einmal in die Tiere hineinversetzen) liegt sicherlich auf der Hand. Aber das ist – da muss man sich nichts vormachen – der Preis für unseren Milchkonsum. Als Reaktion auf dieses ganz offensichtliche Problem – das man sich, anders als in anderen Betrieben wenigstens zu Herzen nimmt – versucht man auf dem Dottenfelder Hof gerade in einem Modellversuch drei Kälber bei einer Ammenkuh zu belassen (Bild oben).

Und trotzdem wird mir immer deutlicher, dass ein tierisches Produkt wie Milch oder Käse ungeheuer wertvoll ist und was wir den Tieren – selbst in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zumuten, damit wir in diesen Genuss kommen. Ein solches Lebensmittel darf kein Discounter- oder Massenprodukt sein.

Aber zurück zum Hof. Der Dottenfelder Hof liegt im Norden von Frankfurt an der Niddaschleife zwischen Bad Vilbel und Dortelweil. Hier bewirtschaftet seit 1968 eine große Hofgemeinschaft rund 150 ha Boden nach strengen demeter-Richtlinien.

Im Hofladen werden Obst und Gemüse aus eigenem Anbau, Milchprodukte und Käse aus der eigenen Gutskäserei, sowie Brot, Brötchen, Kuchen und Gebäck aus der eigenen Holzofen-Bäckerei angeboten. Ergänzt wird das riesige Angebot durch regionale und überregionale Bioprodukt, so dass der Laden eigentlich den kompletten Bedarf des Haushaltes abdeckt. Ein überdurchschnittlich großer Teil des Sortimentes ist demeter-zertifiziert.

Von den hofeigenen Produkten kann man im Hofcafe probieren – wir haben herrlich lecker gebruncht und und von süß bis herzhaft alles Mögliche probiert. Die Kaffeespezialitäten sind wunderbar und natürlich bekommt man hier auch ein schönes Glas Milch. Ganz phantastisch sind die Backwaren – ich habe hier zum ersten Mal außerhalb von Südtirol ein Vinschgauer Brot bekommen, das seinen Namen wirklich verdient hat. Auch Kuchen und Torten sind klasse, Käse und Milch sowieso. Wer möchte, kann hier sogar noch die wertvolle Rohmilch kaufen, die anderswo überhaupt nicht mehr verkauft werden darf.

Der Hof ist ideal für einen Familienausflug, Kinder (und Hunde!) sind selbstverständlich willkommen, zumal es überall etwas zu gucken und zu bestaunen gibt – die Türen zu den Ställen stehen offen und auch die Äcker und Wiesen kann man sich vor Ort ansehen. Der Hof bietet auch ein umfangreiches Programm zum Mitmachen für Erwachsene und Kinder.

Wir haben beschlossen, künftig einmal im Monat zum Dottenfelder Hof zu fahren und einen Großeinkauf zu machen. Zu diesen Terminen, die wir hier bekannt geben, besteht jederzeit die Möglichkeit, dass wir Käse, Eier, Brot, Milch, Obst und Gemüse von dort für euch mitbringen (Abholung am jeweiligen Samstag ab 16 Uhr im Laden).
Bei Interesse schreibt einfach eine Mail: info@cala-kocht.de

Auf jeden Fall kann ich euch einen Ausflug zum Dottenfelder Hof sehr ans Herz legen. Nächstes Wochenende ist dort Hoffest, also vielleicht ein guter Anlass für einen ersten Besuch.

Viel Spaß dabei & liebe Grüße
eure
Cala

nochmal Roland Rauter – Rezept und Verlosung

Ich freue mich sehr, dass der Schirner-Verlag uns 2 Exemplare von Roland Rauters tollem Kochbuch „einfach vegan“ zur Verlosung zur Verfügung gestellt hat. Ein guter Anlass, um auch noch mal ein Rezept aus dem Buch hier vorzustellen. Ich hatte „einfach vegan“ ja im März schon einmal hier vorgestellt und damals die „Kürbisgnocchi“ nachgekocht.

Wenn ihr eines der beiden Kochbücher gewinnen möchtet, müsst ihr einfach nur diesen Artikel zu kommentieren –  wir losen unter allen Kommentaren am 22. Juni zwei Gewinner aus.

Aber jetzt zum Rezept. Für den für heute angekündigten besonders heißen Tag (der bei uns dann aber eher mild und verregnet war) hatte ich mir die Mandel-Kokos-Gazpacho (S. 57) ausgesucht, wobei ich auf die frittierten Lauchstreifen von vornherein verzichtet habe, denn für solche Extras fehlt mir mittags einfach die Zeit. Außerdem hab ich nirgendwo gelbe Paprika bekommen und musste rote Paprika benutzen, was für den Geschmack sicherlich nicht abträglich ist, optisch aber zu einem deutlich anderen Ergebnis führt als im Kochbuch.

Hier jetzt für euch das Originalrezept:

Zutaten
120 g blanchierte und geschälte Mandeln (ich habe die Mandeln von Fandler benutzt)
350 g geschälte und entkernt Salatgurken (ich habe die sehr viel aromatischeren kleinen Landgurken benutzt und weder entkernt, noch geschält)
500 g gelbe Paprika (meine waren rot)
50 g in feine Streifen geschnittene Karotten
40 g Zwiebeln
170 ml Kokosmilch
2 Esslöffel Olivenöl
eine halbe Knoblauchzehe
Saft einer Zitrone
Salz und weißer Pfeffer aus der Mühle
(ich habe Sel Gris und weißen Pfeffer von Pfeffersacck & Söhne benutzt)
eine Prise Muskatsnuss (ich reibe die Muskatsnuss mittlerweile einfach auf der feinen Zestenreibe)
Lauch zum Garnieren (habe ich weggelassen)
2 Esslöffel helles, glattes Weizenmehl  (habe ich weggelassen)
Chilfäden (habe ich weggelassen)

Roland Rauter gibt die Zubereitungszeit mit 70 min an, was mich überrascht, weil die eigentliche Zubereitung sehr viel schneller geht – in meiner „Sparversion“ sowieso.  Lediglich die Tassen zum Servieren sollen 1 h im Kühlschrank stehen, damit sie schön kalt sind, aber das kann man ja  problemlos vorbereiten.

Zubereitung
„Salatsgurken, Paprika und Zwiebeln in grobe Stücke schneiden. Gemüse mit Mandeln, Zitronensaft, Knoblauch, Kokosmilch und Olivenöl mit einem Stabmixer oder in der Küchenmaschine fein pürieren. Die fein geschnittenen Karottenstreifen ca. 2 min in kochendem Salzwasser blanchieren und kalt abschrecken. Die Karottenstreifen unter die Gazpacho geben. Den Gazpacho mit Salz, Pfeffer und Muskatsnuss abschmecken und kalt stellen. Lauch in feine Streifen schneiden, mit Mehl stauben und in heißem Öl knusprig frittieren.

Die Tassen zum Servieren des Gazpacho ca. 1 h in den Kühlschrank stellen. Den Gazpacho in den gekühlten Tassen anrichten und mit den knusprigen, noch heißen Lauchstreifen und den Chilifäden garnieren.“
Mein Fazit: ein ganz tolles Rezept, das ich sehr sicher jetzt im sommer öfter machen werde. Ich könnte mir sogar vorstellen die Gazpacho  zum Frühstück zu essen – durch die Kombination mit Mandeln ist sie dafür ideal. Ich werde ganz bestimmt auch mal versuchen, anderes Gemüse zu benutzen –  auch die klassischen Gazpacho-Gemüse wie Staudensellerie, Tomaten und rote Paprika sind natürlich ideal.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen und viel Glück bei der Verlosung. Ich denke, dieses Kochbuch ist nicht nur für Veganer ein echter Gewinn, sondern birgt eine Fülle von tollen Anregungen für das kreative und gesunde Kochen im Alltag.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
eure
Cala