Kulinarisch ist Italien natürlich generell ein Traum, das weiß jeder. Überall gibt es etwas zu entdecken und auszuprobieren. Neugier und Offenheit werden eigentlich fast immer belohnt. Was ich allerdings nicht mehr gerne mache, sind willkürliche Experimente – ich verlasse mich grundsätzlich lieber auf Empfehlungen.
Als sehr gute Investition hat sich der Slow Food Führer „Osterie d’Italia“ erweisen, der uns praktisch jeden Tag nützliche Dienste erweist. Nur ein einziges Mal (in Massa Marrittima) waren wir bisher enttäuscht.
Etwas außerhalb von Sterzing haben wir im Schaurhof hervorragende Tiroler Spezialitäten gegessen und mitten in Florenz die ganz wunderbare einfache Trattoria „di Sergio“ („Trattoria Gozzi Sergio“, keine Website, Tel. 055-281941) gefunden, die sich (seit 1915 in Familienbesitz) mit hervorragendem Essen und sensationellen Preise mitten auf der Piazza San Lorenzo (Hausnummer 8R) gegen den Touristenwahn durchsetzt.
Man muss hinter den Marktständen ein wenig suchen und zur Mittagszeit eventuell auch auf einen Tisch warten – jedenfalls sagte man uns das, denn als wir deutlich nach 13 Uhr dort waren, waren kaum noch Menschen dort und wir haben in aller Ruhe gespeist – hervorragende Tagliatelle al Pomodore für 5,80 € und gefüllte Zucchini für 9,80 €.
Ein „Muss“ für die Gegend um San Vinzenzo ist ein Besuch bei „La Pineta“ in Marina di Bibbona (keine Website; Via dei Cavalleggeri Nord 27, 57020 Bibbona, Tel. 0586 – 600016). So unpretentiös das einfache Lokal wirkt, das von außen eher wie eine Strandhütte aussieht und auch bewusst so gehalten wird, gilt es als das beste Fischlokal weit und breit ist mehrfach ausgezeichnet und steht deshalb auf der „to-do-Liste“ von jedem, der etwas auf sich hält und in der Gegend Urlaub macht. Am Abend ist es dort sehr voll und ein Platz nur gegen Reservierung zu bekommmen. Wir haben und aber sagen lassen, dass es mittags sehr viel angenehmer dort ist und ein Besuch sich unbedingt lohnt. Mit viel Liebe wird hier nach alten Familienrezepten gekocht, der Blick auf das Meer ist traumhaft.
Neben diesen kulinarischen Entdeckungen versorgen wir uns natürlich auch immer mal wieder mit einfachsten Mitteln selbst und sogar ich bin immer wieder überrascht, wie man aus ganz wenigen Dingen eine wunderbare Mahlzeit zubereiten kann…
Ein Gericht, das ich niemals angerührt hätte, wenn ich gewusst hätte, woraus es besteht, war eine Gemüse-Suppe „nach Art von Castagneto“. Sie bestand aus Brot und Gemüse und hatte mit Suppe eigentlich nicht viel zu tun – es gab keinerlei Flüssigkeit. Das Gemüse war sehr weich gekocht und der Sud vom eingeweichten Brot aufegesogen. In der Suppe waren u.a. weiße Bohnen, ein idealer Eiweißlieferant. Geschmeckt hat sie herrlich und ich werde sicherlich zu Hause mal probieren, etwas in dieser Art nachzukochen. Allerdings würde ich das Gemüse bissfest haben wollen. Deshalb würde ich zuerst eine kräftige Gemüsesuppe kochen und diese Brühe verwenden, um darin mein Gemüse (Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Karotten, Mangold, Fenchel, Staudensellerie usw.) als eine Art Eintopf zu kochen (beginnend mit denjenigen Sorten, die am längsten brauchen, um gar zu werden). Parallel würde ich etwas altbackenes Brot in etwas Brühe einweichen und weiße Bohnen kochen. Gemüse und Bohnen würde ich dann zum eingeweichten Brot geben. Ich freue mich schon darauf, das auszuprobieren.
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