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Trinkschokolade und Pfefferminz

Nachdem wir heute angefangen haben, die Weihnachtsdekoration im Laden und in der Wohnung wegzuräumen und nach einem herrlichen, langen Spaziergang mit den Hunden haben wir es uns am Nachmittag mit einer heißen Schokolade gemütlich gemacht.

Im Urlaub hatte ich schon mal Zeit, die Trink-Schokoladen von Zotter in Ruhe zu testen, während ich sie vorher eigentlich nur genascht hatte – die kleinen Schokoladentäfelchen kann man natürlich auch einfach essen. Dazu muss man sagen, dass die ersten 30 (!) bestellten Trinkschokoladen seinerzeit so nach und nach komplett „im Boris“ verschwunden sind, bevor ich auch nur dazu gekommen wäre, sie in den Laden zu bringen ;-). Als ich den Karton wegräumen wollte, war er bis auf drei Tafeln leer…

Meine Lieblingssorten sind wie immer die dunklen Schokoladen, aber auch Sorten wie Kürbisnougat (göttlich…), Edelmandel oder Weiße mit Vanille haben es mir angetan und wenn ich keine große Tafel anbrechen mag, esse ich gerne ein kleine Portion, oder nehme sie mit, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin.

Im Urlaub habe ich jedenfalls festgestellt, dass tatsächlich auch der ursprünglich Zweck, nämlich die Trinkschokolade, ein wunderbares Vergügen ist – vorausgesetzt, man kann sich die Zeit lassen, sie auch wirklich zu genießen… Ich bin kein großer Freund von Kuhmilch (und vertrage sie auch nicht besonders gut), deshalb bin ich froh, dass die Trinkschokolade auch mit Sojamilch (alternativ Hafer- oder Reismilch) zubereitet werden kann. Das funktioniert tadellos (meine absolute Lieblingskombination ist Sojamilch + Kürbisnougat…) Damit ihr ungeniert ausprobieren könnt, bekommt ihr die Täfelchen bei uns im Shop übrigens ohne Preisnachteil auch einzeln oder könnt sie nach eigenem Gusto auswählen und zusammenstellen.

Zu Hause habe ich dann noch ein Trinkschokolade-Rezept von Erica Lea ausprobiert. Ich bin ja ein großer Fan von der Kombination Schokolade und Pfefferminz und nach meinen Experimenten im Urlaub wollte ich die Trinkschokolade mit Pfefferminzaroma auch unbedingt ausprobieren. Ich habe habe dafür die Reste der Zotter-Kuvertüre (100%) benutzt die ich noch von der Weihnachts“bäckerei“ übrig hatte – 20g pro Tasse reichen vollkommen. Wer es nicht so bitter mag, kann auf die 80%-Kuvertüre ausweichen. Man kann aber natürlich auch hier wieder auf die Zotter-Trinkschokolade verwenden (ich denke, die Sorte „Bitter Classic“ eignet sich am besten). Auf jeden Fall sollte die Schokolade für die Kombination mit Pfefferminz herb sein. Ich habe die Milch erhitzt, die Schololade darin aufgelöst und mit Pfefferminzaroma abgeschmeckt. Ich habe dafür endlich mal die Aromen von Florisens getestet, die ich sehr interessant finde. Ich muss mal sehen, ob Florisens auf der BioFach im Februar vertreten ist und mich dann noch mal intensiver in die Thematik einarbeiten. Im Prinzip könnt ihr aber auch jedes andere (natürliche) Pfefferminzaroma benutzen. Auf die Trinkschokolade habe ich dann noch einen schönen Klecks geschäumte Milch und etwas Kakaopulver gegeben.

Viel Spaß beim Ausprobieren
und einen guten Start in die neue Woche

Cala

Probelauf: Silverstermenü 2012 und zwei Rezepte für eine Selleriesuppe

Kulinarisch inspiriert von unserem Kurzurlaub in Südtirol habe ich heute schon mal ein bisschen für unser Silvestermenü experimentiert. Das darf ruhig auch etwas aufwendiger sein, weil wir sowieso zu Hause bleiben und Zeit haben, in Ruhe zu kochen.
Die Kombination Rote Beete und Ziegenkäse ist eine Neuentdeckung für mich und gefällt mir sehr. Und für die nachfolgende Selleriesuppe eignet sich der Ziegenkäse ebenfalls hervorragend als Abrundung und um sie ein bisschen cremiger zu machen.

Rote Beete-Carpaccio mit Ziegenkäse und gerösteten Brotscheiben (Foto oben)

pro Portion
ca. 60g Ziegenfrischkäse
1/2 mittelgroße Rote Beete
Olivenöl
grobes Meersalz (ich habe unse Sel Gris verwendet)
sehr würziges Roggenbrot am Stück

Ofen auf 175° (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Rote Beete mit Schale in den Ofen geben. Je nach Größe und persönlicher Vorliebe so lange garen, bis sie gerade weich ist (das dauert bei einer mittelgroßen Knolle ca. 45 Minuten).

Brotscheiben hauchdünn schneiden (geht am besten mit der Küchenmaschine), aufrollen, mit Zahnstochern feststecken und im Ofen rösten (dauert ca. 15 Min.). Aus dem Ofen nehmen und die Zahnstocher entfernen. Ziegenkäse in drei Teile teilen und mit den Handflächen Kugeln daraus formen. Auf die Brotscheiben-Nester setzen.

Rote Beete aus dem Ofen nehmen und vorsichtig die Schale abziehen. Halbieren und von der breiten Mitte her mit der Küchenmaschine hauchdünne Scheiben schneiden. Auf einem Teller anrichten. Mit Olivenöl beträufeln und mit grobem Meersalz bestreuen. Die Brotnester mit dem Ziegenkäse auf der Carpaccio anrichten.

Sellerie-Cremesuppe mit Trüffeln

pro Portion
ca. 80-100g Sellerie
eine kleine Zwiebel
1-2 EL Ghee
Meersalz
weißer Pfeffer
ca. 20g Ziegenfrischkäse
sehr gutes, nicht synthetisch aromatisiertes Trüffelöl
etwas frischer Schnittlauch
optional: etwas echter Trüffel

Sellerie schälen und in Würfel schneiden. Eine kleine Zwiebel halbieren und mit der Schnittfläche nach unten in einem Topf anrösten. Den Topfboden währenddessen immer wieder mit der Zwiebel ausreiben. Hitze reduzieren, falls nötig, den Topf kurz von der Platte nehmen. Zwiebel herausnehmen und Selleriewürfel hineingeben. Unter Rühren anbraten. Wenn nicht mehr ganz so heiß, 1-2 EL Ghee hinzugeben. Selleriewürfel schön anschmoren.

Mit heißem Wasser aufgießen, bis die Selleriewürfel gut bedeckt sind. Etwas Salz hinzugeben, eimal aufkochen, dann herunterschalten und köcheln lassen, bis die Selleriewürfel gerade weich sind. Pürieren – ggf. noch einmal etwas heißes Wasser hinzugeben. Aufkochen und mit Meersalz und weißem Pfeffer abschmecken. Falls die Suppe noch immer zu dickflüssig ist, kann man jederzeit weiteres Wasser angießen. Ziegenkäse vorsichtig in der Suppe schmelzen. Vor den Servieren pro Portion eine halbe Scheibe Roggenbrot in Würfel schneiden und im Ofen oder in einer Pfanne rösten. Mit Trüffelöl benetzen und gut mischen. Schnittlauch waschen und in Röllchen schneiden. Suppe in einem tiefen Teller anrichten, die Brotwürfel dazugeben und mit Trüffelöl beträufeln. Mit Schnittlauch und etwas fein gehobeltem Trüffel garnieren.

Beide Rezepte habe ich übrigens (zumindest optisch 1:1) nachgekocht. Die Originale und die Inspirationen stammen aus dem Schauerhof bei Sterzing (Ried) – eine unserer kulinarischen Lieblingsadressen in Südtirol.

 

Bleibt mir noch, euch einen guten Rutsch zu wünschen.
Alles Liebe und Gute für das neue Jahr!

Eure
Cala

Nachtrag 02. Januar 2012

Hier eine tolle Variation der Selleriesuppe:

Selleriesuppe mit Knoblauch und Graukäse

pro Portion
ca. 80-100g Sellerie
1-2 EL Ghee oder Butter
Meersalz
Tellicherry-Pfeffer
ca. 40g Graukäse (siehe unten)
frischer Schnittlauch

Graukäse ist eine Südtiroler Spezialität. Geschmacklich ist er vergleichbar mit unserem Handkäse. Wenn man keinen Graukäse bekommt, müsste man versuchen, die Suppe mit Handkäse zu kochen. Ansonsten müsste man auf einen anderen würzigen Käse ausweichen – wichtig ist, dass er in der Suppe gut schmilzt.

Sellerie schälen und in Würfel schneiden. Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Ghee oder Butter im Topf erwärmen und den Knoblauch vorsichtig darin schmoren (Achtung: nicht zu heiß werden lassen, der Knoblauch soll nicht braun werden). Selleriewürfel hineingeben. Unter Rühren ausführlich anschmoren. Heißes Wasser, Meersalz und etwas Pfeffer hinzugeben, aufkochen, dann Hitze auf eine Minimum reduzieren und 30-40 Minuten köcheln lassen. Pürieren, dann den Käse einrühren und schmelzen lassen. Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Schnittlauch waschen und in Röllchen schneiden. Die Suppe vor dem Servieren großzügig mit Schnittlauch bestreuen.

 

Weihnachtsgrüße aus Südtirol

Wir senden euch viele liebe Weihnachtsgrüße aus Südtirol, wo wir ein paar Tage entspannen und es uns gut gehen lassen. Hier ist alles noch sehr liebevoll dekoriert und in einigen Städten haben die Weihnachtsmärkte auch traditionell noch bis zum 06. Januar geöffnet – jetzt kann man natürlich wunderbar und vollkommen ohne Zeitdruck schlendern…

Heute Morgen war das Wetter noch ganz furchtbar, verregnet und trüb. Als hätte irgendwo jemand ein Kommando gegeben, riss dann aber mittags der Wolkenschleier auf und die Gipfel lagen in strahlendem Sonnenschein. Wenn es morgen so bleibt (und das soll es), werden wir wohl mal einen Ausflug in die Berge machen – ich bin ganz gespannt…

Und kulinarisch ist für mich Südtirol ja immer wieder eine Offenbarung – hier verbindet sich wunderbar Traditionelles mir innovativen Ideen und ich staune immer wieder.

Es fällt mir zwar schwer, aber verraten werde ich noch nichts – ich bringe auf jeden Fall wieder einige wunderbare Ideen mit!

Viele liebe Grüße

Cala & Boris

 

gesunde Leckereien – kulinarische Impressionen vom Themenabend am Freitag

Schon zum zweiten Mal durfte ich Meike Prostmeyer in Dreieich (www.mitgenuss.de) bei ihren Themenabend unterstüzen, meine Produkte vorstellen und kreative Ideen einbringen – künftig soll das eine feste monatliche Veranstaltung werden und ich freue mich sehr darüber (der nächste Themenabend findet am 11. Januar statt).

Natürlich standen beim letzen Themenabend in diesem Jahr weihnachtliche Genüsse im Vordergrund. Ein paar Rezepte und Einplicke möchte ich auch den Lesern meines Blogs nicht vorenthalten – ich werde diesen Post in den nächsten Tagen auch noch um weitere Rezepte ergänzen.

 

Lecker, dekorativ und ganz einfach zu machen:

Frischkäsebällchen

Zutaten
Frischkäse (aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch)
echter Kakao (ohne Zusatzstoffe, z.B. von Green & Black’s)
Kakaobohnensplitter (z.B. „Nibs“ von Zotter)
Meersalz (grob und fein, z.B. Sel Gris von Pfeffersack & Söhne)
Sesamsaat (weiß oder schwarz)

Sesam rösten, bis er anfängt zu duften. Vom Herd nehmen und in ein flaches Schälchen füllen. Mit dem feinen Meersalz leicht salzen.
Kakaopulver (ich rechne pro Bällchen ½ TL) in ein flaches Schälchen füllen und mit dem feinen Meersalz leicht salzen.
Kakaobohnensplitter (ich rechne pro Bällchen ebenfalls ½ TL) in ein flaches Schälchen füllen und mit dem groben Meersalz mischen.

Vom Frischkäse mit einem Teelöffel kleine Portionen in die Hand geben, zu Kugeln formen und in Kakao, Kakaobohnensplittern oder Sesam wälzen.

Die Frischkäsebällchen schmecken hervorragend auf einen herzaften Roggen- oder auf  Früchtebrot.

Gesunde Süßigkeiten

Die folgenden süßen Leckereien können durchaus mit herkömmlichen Plätzchen und Lebkuchen konkurrieren und sind dazu auch richtig gesund. Hier ist es entscheidend, absolut hochwertige Zutaten zu verwenden, denn wenn man auf  Zucker und Butter als Geschmacksträger vollständig verzichten möchte, ist man geschmacklich auf die erstklassige Qualität aller Zutaten angewiesen. Das gilt insbesondere auch für die verwendete Kuvertüre – übliche Supermarktware ist nicht nur gesundheitlich bedenklich, sie schmeckt auch bei weitem nicht so, wie eine wirklich gute, „echte“ Kuvertüre. Persönlich verwende ausschließlich und mit Überzeugung die Kuvertüren von Zotter, die so hochwertig sind, dass man sie sogar „roh“ vom Block weg essen kann (bei uns im Shop mit 80% und 100% Kakaoanteil).

Optisch sehr schön, leicht zu machen, lecker und gesund:

Nüsse mit Schokoladenüberzug

Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und etwas Kokosöl hinzugeben (ich rechne für ein Viertel Kuvertüre ca. 1/2 – TL Kokosöl). Nusskerne mit eine Kochpinzette in die Kuvertüre tauchen, nach Geschmack mit geröstetem Sesam oder gehackten Nüssen der gleichen Sorte bestreuen. Auf Mandeln schmeckt hervorragend auch etwas grobes Meersalz (ich habe Sel Gris verwendet). Auf einem Teller legen und im Kühlschrank aushärten lassen.

Trockenobst mit Schokoladenüberzug


Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und etwas Kokosöl hinzugeben (ich rechne für ein Viertel Kuvertüre ca. 1 TL Kokosöl). Backobst (Ich habe Pflaumen und getrockente Aprikosen verwendet) mit eine Kochpinzette in die Kuvertüre tauchen und mit gehackten Nüssen gestreuen. Ideal sind grob gehackte Mandeln für die Aprikosen und gehackte Kürbiskerne für die Pflaumen. Auf einem Teller legen und im Kühlschrank aushärten lassen.
Tipp: Sehr große Trockenfrüchte kann man auch halbieren oder vierteln.

Kürbiskern-Honig-Konfekt

Zutaten:
Roggenknäckebrot
Backpflaumen
Leinöl
Kürbis- und Sonneblumenkerne (ich verwende die Kerne und Nüsse von Fandler)
Waldhonig (ich habe den Waldhonig von NEBER verwendet) im Wasserbad erhitzen, bis er sehr dünnflüssig wird, jedoch nicht zu heiß werden lassen. Etwas Kokosöl hinzugeben. Nussmischung unterrühren, bis eine formbare Masse entsteht. Kugeln oder kleine Rechtecke formen. Wegen des Leinöls unbedingt im Kühlschrank aufheben.

Roggenknäcke mit dem Pürierstab oder in den Küchenmaschine fein vermahlen. Backpflaumen. Leinöl, Kürbis- und Sonneblumenkerne hinzugeben und pürieren. 1-2 EL Honig im Wasserbad erhitzen, bis er sehr dünnflüssig wird, jedoch nicht zu heiß werden lassen. Etwas Kokosöl hinzugeben. Nussmischung unterrühren, bis eine formbare Masse entsteht. Kugeln oder kleine Rechtecke formen. Wegen des Leinöls unbedingt im Kühlschrank aufheben.

„Vanille-Kipferl“ ohne Butter und Zucker

Zutaten (für ca. 8 Stück)
eine Hand voll Mandeln bester Qualität mit Schale
Kokosöl
1 Ei
„Mehl“ von 2 Roggenknäckebroten
Mark von ½ Vanilleschote
Zesten von 1 Bio-Zitrone
½ TL Weinstein-Backpulver

Mehl“ aussieben und nur das feine Mehl verwenden. Mandeln fein hacken. Mehr und Mandeln mit Kokosöl, Ei, , Vanillemark, Zitronenzesten und Weinstein-Backpulver gründlich verkneten. Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht in den Kühlschrank legen. Kipferl formen, auf ein beschichtetes Backblech legen und bei 175° ca. 20 Min. backen.

 

 

Geschenkideen

Boris und ich haben ein paar Geschenkideen zusammengestellt, die vielleicht dem einen oder anderen noch einen Impuls geben.

Privat und im Laden verzichten wir auch in diesem Jahr auf üppige Verpackung. Ich habe ja schon im letzten Jahr begonnen, schöne Kisten mit edlem Geschenkpapier zu beziehen und sie wiederverwendbar zu gestalten. Auch Zeitungs- und Packpapier kann man umweltschonend zu Geschenkpapier umfunktionieren. Und neulich habe ich in einer Zeitschrift gesehen, dass man auch Stoffe ganz toll zum Verpacken verwenden kann. Wer noch kreative Ideen braucht (egal ob es um Geschenk- oder Verpackungsideen geht), kann mir jederzeit gerne mailen – ich freue mich, wenn ich helfen kann!

Viele liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit
eure Cala

für Verfrorene:


für Romantiker:


für funktionale Ästheten:


für Sommerkinder:


für alle, die gern backen und dekorieren:


für Sammler und Ordnungsliebende:


für Puristen:


für alle, die gern kochen:


fürs Familienfrühstück:


für Genießer:


für Mediterrane:


für Naschkatzen:


für Tee-Liebhaber:


für heiter Gelassene:


für Unentschlossene:


Auftragsarbeit: Miesmuschelrezepte

Wir essen mittlerweile praktisch keine Muscheln mehr. Die Vorstellung, lebendige Tiere in kochendes Wasser zu schmeißen, finde ich grauslich. Aus dem gleichen Grund gibt es bei uns keinen Hummer mehr – auch nicht im Restaurant. (Wer noch mit sich hadert, dem sei „Am Beispiel des Hummers“ von David Foster Wallace empfohlen. Danach ist man geheilt.)

Da ich hier aber nicht zum Dogmatiker werden möchte, selber (noch) nicht 100% konsequent bin (und auch nicht so tun möchte als wäre ich es) und weiß, dass man in Bezug auf Muscheln (im Gegensatz zum Hummer, wo sie Sache klar ist) auch geteilter Meinung sein kann, habe ich mich entschlossen, die Muschelrezepte trotzdem online zu stellen.

Entstanden sind sie, weil ich nach Miesmuschelrezepten in Kombination mit einem relativ eingeschränkten Ernährungsplan gefragt worden bin, der viele der sonst für Muscheln gängigen Zutaten (z.B. Zwiebeln, Tomanten, Paprika) ausschließt.

Ich habe statt dessen mit Staudensellerie, Frühlingszwiebeln und Karotten gearbeitet habe – mit erstaunlichem Ergebnis, ich war selber überrascht (und begeistert). Boris hat mir geholfen und die Idee für einen Muschelsalat beigesteuert. Er war es auch, der die Vorarbeit für mich gemacht hat. Die Miesmuscheln müssen nämlich zunächst gekocht und ausgelöst weren. Das lohnt sich, weil bereits ausgelöste (eingelegte oder tiefgefrorene) Miesmuscheln geschmacklich wenig reizvoll sind.

Hier die Anleitung:

1. Muscheln waschen, bürsten und den „Bart“ entfernen. Dazu braucht man etwas Kraft und spitze Finger. Bereits geöffnete oder beschädigte Muscheln wegschmeißen.

2. Ausreichend Wasser zum Kochen bringen. Die sauberen Muscheln in das kochende Wasser geben. Ca. 10 Minuten kräftig kochen, bis sich die Muscheln weit geöffnet haben. Abgießen, Muscheln auslösen. Muscheln, die sich nicht geöffnet haben, wegschmeißen.

Die ausgelösten Muscheln haben wir dann auf zweierlei Weise weiterverarbeitet:

Gebackene Muscheln

pro Portion
120 – 150g Muscheln
120 – 150g gemischtes Gemüse (zu gleichen Teilen): Staudensellerie, Möhren und Frühlingszwiebeln (noch besser: Lauch)
Meersalz
1/2 – 1 Tl. Fenchelsaat
Pfeffer (ideal ist ein kräftiger Pfeffer, ich habe Tellicherry-Pfeffer benutzt)
1-2 Esslöffel bestes Olivenöl
(gerne ein kräftiges, ich habe das Olivenöl von Il Casale benutzt)

Ofen auf 200° vorheizen. Staudensellerie, Möhren und Frühlingszwiebeln (bzw. Lauch) waschen, putzen und in feine Scheiben scheiden. Mit Meersalz mischen und Fenchelsaat und leicht pfeffern. In einer feuerfesten Form anrichten und die Miesmuscheln darauf legen. In den Ofen geben. Nach ca. 10 Minuten den Ofen herunterschalten auf 175°. Form aus dem Ofen nehmen. Muschen und Gemüse mit Olivenöl begießen und zurück in den Ofen stellen. Weitere 10 Minuten garen, ev. auch länger, je nachdem, wie bissfest man das Gemüse mag. Dazu schmeckt ein herzhaftes Roggenbrot (z.B. en Würzroggen), die gebackenen Muschen passen aber auch hervorragend zu Roggen-Spaghetti.

Muschelsalat

pro Portion
120 – 150g Muscheln
120 – 150g gemischtes Gemüse (zu gleichen Teilen): Staudensellerie, Möhren und Frühlingszwiebeln
Steinsalz oder Ur-Erdsalz
1-2 Esslöffel Erdnussöl
1-2 Esslöffel Apfelessig

Dieser Salat ist sehr leicht zuzubereiten und ideal zum Mitnehmen. Deshalb bietet es sich an, für die gebackenen Muscheln gleich eine größere Menge Muscheln vorzukochen und sie am fiolgenden Tag auch für den Salat zu nutzen.

Gemüse wie gehabt waschen, putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Größere Muscheln halbieren, kleinere Muscheln ganz lassen. Gemüse und Muscheln mischen und mit Apfelessig, Erdnussöl und Steinsalz abschmecken. Ich benutze keinen Pfeffer, um den feinen Geschmack des Erdnussöls nicht zu stören.

Inspired by „Cooking for Seven“

Einer der Blogs, die ich regelmäßig besuche und lese, ist „Cooking for Seven„. Und vor ein paar Tagen hat Erica Lea diese „HONEY ROASTED PEARS“ gepostet – ihrerseits adaptiert von Sprouted Kitchen (der Thymian im Originalrezept hätte mich gereizt, ich habe aber zu spät bemerkt, dass Erica Lea ihn nicht verwendet hat). Dafür kombiniert Erica die heißen Birnen statt mit Sahne und Joghurt mit Vanilleeis – eine Kombination, der ich nicht widerstehen konnte…

Gestern gab es also die honiggerösteten Birnen bei uns zum Dessert. Sie waren großartig. Würden meiner Meinung nach übrigens auch hervorragend in ein Weihnachtsmenü passen…

Hier mein Rezept, das dem von Erica entspricht – bis auf die roten Walnüsse, die ich ergänzt habe:

Zutaten (für 2 Portionen)
3-4 Birnen (Erica nimmt sehr reife, da ich keine allzu reifen Birnen mag, waren meine weich, aber noch nicht überreif)
2-3 TL Butter
2-3 TL Honig
eine Prise Salz
Mark einer mittelgroßen Vanilleschote
Vanilleeis nach persönlichem Gusto
3-4 Esslöffel rote, in Honig eingelegte Walnüsse

Ofen auf 200° vorheizen (Ober- und Unterhitze). Schon beim Vorheizen eine ofenfeste Form in den Ofen stellen. Butter in einer beschichteten Pfanne schmelzen. Honig einrühren und etwas schmoren lassen. Prise Salz dazugeben. Birnen waschen, halbieren und entkernen (geht hervorragend mit einem Melonenausstecher). Mit der Schnittfläche nach unten in die Pfanne geben und leicht anbraten.

Die heiße Form aus dem Ofen nehmen und die Birnen mit der Schnittfläche nach oben in die Form geben. Mit der Honigbutter begießen. In den Ofen stellen und ca. 15 Minuten backen. Zum Schluss eventuell die Grillfunktion zuschalten, damit die Birnen an den Schnittflächen leicht bräunen. Ideal wäre es, wenn die Honigbutter etwas karamellisiert (hat bei mir allerdings nicht geklappt).

Birnenhälften auf Tellern anrichten, das Vanilleeis darauf verteilen und mit den roten Walnüssen dekorieren.

Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße
Cala

Balsamicolinsen mit Kakaosplittern

Wer meinen Blog schon etwas länger liest, weiß, dass ich gerne Hülsenfrüchte esse – vor allem um eine Alternative zu den tierischen Proteinen zu haben. Deshalb bin ich auch immer froh, wenn ich interessante Ideen für die Zubereitung finde. In diesem Kochbuch finden sich einige spannende Rezepte für Linsen. Auch wenn ich selten alles 1:1 nachkoche, hole ich mir aus solchen Kochbüchern gerne Anregungen und Ideen.

Wie zum Beispiel diese hier:

Balsamicolinsen mit Kakaobohnensplittern

Zutaten (für eine Portion)
ca. 60g grüne oder braune Linsen
ca. 2-3 TL Kakaosplitter
Balsamicoessig
Kreuzkümmel (am besten frisch gemahlen)
etwas Salz (ich benutze das rote Himalaya-Salz)

Linsen wie gewohnt kochen, dann etwas abkühlen lassen. Mit den Kakaosplittern mischen, dann mit Balsamicoessig, Kreuzkümmel und etwas Salz abschmecken.

Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße
Cala

Herbst in Südtirol und eine wärmende Tiroler „Gerschtsupp“

Ich finde immer: Sobald die Uhren auf die Winterzeit umgestellt werden, geht es schnurstraks auf den Winter zu. Das letzte Ferienwochenende der Herbstferien haben wir deshalb in Südtirol verbracht. Die Idee war schon auf der Rückreise von unserem Sommerurlaub entstanden. Das kleine Hotel, das wir für unseren Zwischenstop in Sterzing ausgesucht hatten, hat uns im Juli so gut gefallen, das wir dort jetzt direkt einen kleinen Herbsturlaub verbracht haben (und haben für den Winter auch schon wieder gebucht…)

Wir wurden so herzlich empfangen, dass es sich fast wie Heimkommen anfühlte. Außerdem hatten Waltraud und Rony geduldig all die Päckchen für uns gelagert, die im Vorfeld aus dem südlicheren Italien für uns eingetrudelt waren – wir wollten diese Option ausprobieren, um Ware von unseren italienischen Lieferanten aus de Toskana zu ordern, ohne jedesmal von Deutschland aus eine Spedition beauftragen zu müssen. Auch das hat völlig problemlos geklappt und wer uns auf Facebook liest, hat vielleicht meinen Post mit den vielen Paketen gesehen, die dann in unser Auto gewandert sind.

Das Wetter war sehr gemischt und von Sonnenschein bis Schnee war eigentlich alles dabei. Am Sonntag hat es richtig geschneit, am Samstag dafür in Strömen geregnet.
Von Sterzing aus sind wir über den in dichtem Nebel liegenden Jaufenpass gefahren und haben einen Ausflug nach Meran gemacht, wo wir die ersten Röst-Kastanien gegessen haben – ich liebe sie…

Außerdem sind wir – trotz Regen – viel mit den Hunden spazieren gegangen.

Kulinarisch ist Südtirol natürlich eine Offenbarung, allerdings auch sehr fleischlastig, was für uns vegatarisch/vegan Orientiere nicht ganz einfach ist. Insofern haben wir ganz schön viel „gesündigt“, aber wo es geht auch Sachen ausprobiert, die ohne oder mit wenig Fleisch auskommen.

Das Arbor kannten wir schon vom Sommer (und gefällt uns nach wie vor sehr gut), den Pretzhof konnten wir diesmal endlich besuchen, nachdem mehrere Anläufe vorher gescheitert waren. Wir sind froh, dass wir es immer wieder versucht haben, denn das war eine absolute Entdeckung.

In Meran waren wir bei Seibstock, einem Feinkosthandel und haben im Keller wunderbar gegesssen. Als wir ankamen (so gegen 14 Uhr) flaute der große Mittagsansturm schon ab und wir mussten nicht allzu lang auf unser Essen warten. Ich habe mich gefreut, bei Seibstock unter anderem unseren Balsamicoessig zu entdecken (allerdings ein erhebliches Stück teurer als bei uns…) und auch das Meersalz, nach dem Boris so lange recherchiert hat, um die bestmögliche Qualität für die großen Gebinde ausfindig zu machen, hat Seibstock im Sortiment. Und wenn ein traditionsreicher italienischer Feinkost-Handel diese Produkte anbietet, ich denke, dann will das schon was heißen, oder? Grade beim Salz habe ich mich gefreut, denn es gibt ja eine Fülle von Angeboten und Boris hat viel Zeit in die Suche investiert.

Dass man bei Seibstock im Keller sitzt, war bei dem nasskalten Wetter völlig egal und das Ambiente ist sehr nett. Boris isst in Südtirol leidenschaftlich alles, was mit Käse gefüllt ist (meist Tortelloni aus Kartoffel- oder Weizenmehl), ich probiere gerne die verschiedenen Risotti – hier eines mit Taleggio und Birnen mit einer Rotweinreduktion.

Zuhause gleich am ersten Abend nachgekocht habe ich eine Gerstensuppe, die es in Südtirol in jedem Gasthaus gibt und die ich ganz toll finde. Allerdings habe ich keine Gerste verwendet, sondern unserem Farro (Dinkel), der sich wirklich als Allround-Talent entpuppt.

Calas ganz simple Dinkelsuppe

Traditionell gehört in die „Gerschsupp“ Speck. Auch ich verwende ein winziges Stück Tiroler Speck zum Anbraten. Nachdem ich überall herumgefragt habe und immer auf Kopfschütteln stieß, habe ich tatsächlich eine kleine alteingesessene Metzgerei in Sterzing gefunden, die noch Schinken von einheimischen Schweinen herstellt – ansonsten werden in Südtirol werden ansonsten überwiegend deutsche Schweine verarbeitet – was für ein Blödsinn. (Ganz schlimm ist es – aber das weiß sicherlich inzwischen jeder – beim Parmaschinken, für den die Schweine quer durch Europa gekarrt werden und den man guten Gewissen wirklich überhaupt nicht mehr kaufen kann). Wer die Gerstensuppe nachkochen will, kann bei uns auf dem Wochenmarkt mal bei den Wildhändlern nachfragen: manche bieten noch luftgetrockneten oder geräuchtern Wildschwein-Speck an.

Zutaten (für 1 Portion)
ca. 30g Speck, in ganz feine Würfel geschnitten
ca. 60g Farro
eine kleine Karotte
Salz, Pfeffer
heißes Wasser, Fleisch- oder Gemüsebrühe nach Geschmack
(ich esse die Suppe am liebsten, wenn Sie nur mit Wasser gekocht wird)

Karotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Speck in einem Topf mit schwerem Boden auslassen, dann die Karottenwürfel hinzugeben und anbraten. Farro waschen und ebenfalls anbraten. Heißes Wasser (oder Brühe) angießen (zwei- bis dreimal so viel wie Farro). Aufkochen, dann auf kleinster Stufe ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis der Farro sehr weich ist. Dazu schmeckt ein grüner Salat.

Und hier noch ein Rezept, dass ich mir von einer Südtirolerin habe diktieren lassen und das sicherlich sehr mehr am Original orientiert ist. Auch das schmeckt ganz sicher prima mit Farro statt Gerste (unser Farro ist auch bereits geschält, muss also nicht eingeweicht werden).

Südtiroler „Gerschtsupp“ (Rezept für ca. 4 Portionen)

Zutaten
1 mittelgroße Zwiebel
120g gemischtes Gemüse bestehend aus Karotten, Kartoffeln, Knollen- und Staudensellerie
ca. 100g geräucherten Speck
ca. 100g Gerste (ungeschälte Gerste muss vorher ca. 2 Stunden in Wasser eingeweichte werden)
etwas Butter zum Anschwitzen (ich würde Ghee verwenden)
ca. 2 Liter Fleisch- oder Gemüsebrühe
1 Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer
zum Servien eventuelle etwas Schnittlauch oder Petersilie

Zubereitung:

Zwiebeln, Karotten, Knollen- und Staudensellerie waschen und putzen, dann fein würfeln. Die Zwiebel in der Butter goldbraun anschwitzen, das Gemüse und die Gerste hinzugeben. Unter Rühren andünsten. Brühe angießen, Lorbeerblatt hinzugeben. Aufkochen, dann ca. 1 Stunde auf kleiner Hitze köcheln lassen. Inzwischen die Kartoffel schälen. Speck und Kartoffeln ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Beides zur Suppe geben und weitere 20 Minuten köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer möchte kann die Suppe mit Schnittlauch oder Petersilie servieren.

 

Alesienne inspiriert von Arnaud Daguin

Vor unserer Reise nach Südtirol (ich berichte noch) haben Boris und ich auf Arte ganz begeistert  die Sendung „Das Glück liegt auf dem Teller“ verfolgt.  Es ging um Köche aus aller Welt, die sich um die Herkunft ihrer Produkte Gedanken machen und die eine einfache, auf das Wesentliche konzentrierte und nahe am Produkte orientierte Küche verfolgen – also genau mein Thema. Vielleicht hat der eine oder die andere von euch die Sendung auch gesehen.

Besonders begeistert hat mich Arnaud Daguin (HEGIA, Frankreich), der unter anderem eine Art Gemüse-Alesienne gemacht hat – das musste ich unbedingt auch selber probieren…

Zutaten (für 1 Portion)
ca. 130g gemischtes Gemüse bestehend aus
Aubergine
Zucchini
Karotte
grüne Paprika
Schalotten
Tomaten

Den Ofen auf 180° vorheizen (Ober- und Unterhitze, keine Umluft!)
Gemüse waschen, gegebenenfalls schälen und in dünne Scheiben schneiden. Nacheinander so in eine Auflaufform schichten, dass es immer abwechselnd aufgefächert in der Form liegt (siehe Foto).  Mit etwas Olivenöl begießen (nicht zu viel, maximal 1-2 EL pro Portion), mit grobem Meersalz würzen und in den Ofen geben. Ca. 30 min garen. Um es mit den Worten Arnaud Daguins zu sagen „Das Geheimnis besteht darin, das Gemüse immer wieder in seinen eigenen Saft zu drücken.“ Daguins eigentliches Geheimnis ist natürlich viel offensichtlicher: er beherbergt in seiner herrlichen Landhausküche einen wunderbaren alten Holzofen. Allerdings ist auch schon das Ergebnis aus dem heimischen Elektro-Ofen wunderbar. Wir haben uns an Daguins Tipp gehalten und das Gemüse etwa alle 5 Min mit einer Gabel herunter gedrückt – dabei natürlich darauf achten, dass man es nicht vermatscht. Das Ergebnis war herrlich – wir waren begeistert.