Alle Artikel in: Rezepte

Ein Abschied und ein Willkommensessen

Es gibt ungute Neuigkeiten aus Italien. Il Casale wird leider mangels ausreichender Nachfrage die Produktion unserer heiß geliebten Roggenspaghetti einstellen müssen. Ich weiß, dass diese Nachricht nicht nur für uns, sondern auch für viele unserer Kunden keine gute ist, denn viele von euch werden – wie wir – diese einzigartige Pasta sicherlich vermissen. Ich kann allerdings auch verstehen, dass der deutsche Markt für Il Casale im Vergleich zum italienischen (und dem in der Schweiz) nur ein kleiner ist und dass das, was wir mit Cala kocht abnehmen können, auf keinen Fall reicht, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Außerdem brauchen die Casalitas wohl mehr Weideflächen für die Schafe, so dass auch Ackerland wegfällt. Ich bin Ulisse trotzdem dankbar, dass er damals auf meinen Wunsch hin den Versuch mit den Roggen-Vollkorn-Spaghetti überhaupt gewagt hat und freue mich auch, dass wir sie jetzt zwei Jahre lang genießen durften – auch das Feedback unserer Kunden war durchweg begeistert. Und die Casalistas – das weiß ich – mochten die Pasta selber auch sehr und haben sich deshalb die Entscheidung …

Zwischenspiel & Vorgeschmack auf die Spargelzeit: Quinoa-Spargel-Salat mit Hanfsamen und Avocado

  Bevor ich euch das nächste Interview präsentiere, wollte ich unbedingt noch ein Rezept mit euch teilen. Ich selbst habe diesen Salat nicht mit frischem, sondern mit eingelegtem Spargel vom Wochenmarkt gemacht, was nicht sehr glücklich war, aber das Glas sollte leer werden. Ich würde auf jeden Fall frischen Spargel bevorzugen, ansonsten ist der Salat sensationell lecker und auch super zum Mitnehmen (sicherlich auch als „Partysalat“ in einer größeren Menge wunderbar…) Quinoa-Spargel-Salat mit Hanfsamen und Avocado  Zutaten: pro Portion ca. 4 EL Quinoa 2-3 Stangen Spargel ½ mittelgroße Avocado eine Handvoll gemischte Nüsse & Kerne (Mandeln, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Aprikosenkerne etc.) Olivenöl 2 EL Hanfsamen etwas Meersalz Quinoa nach Packungsanweisung zubereiten. Spargel schälen und kurz in Salzwasser blanchieren – nicht zu weich kochen. In mundegerechte Stücke schneiden. Avocado schälen, Fruchtfleisch herauslösen und in mundgerechte Stücke schneiden. Nüsse und Kerne grob hacken (am besten in der Küchenmaschine). Alle Zutaten miteinander mischen. Hanfsamen hinzugeben und mit Olivenöl und Meersalz abschmecken. Liebe Grüße und noch eine schöne Woche Cala  

Superfood Hanfmus: die besten Sushi ever, Petersilienpesto und ein großartiges Wirsing-Rezept

Bevor ich mich gleich auf den Weg machen werde zum ersten Rhein-Main Foodblogger-Treffen (ich bin ganz gespannt…) wollte ich euch unbedingt noch mit ein paar neuen veganen Rezepten versorgen. Auf der ProVego in Darmstadt haben wir uns vor zwei Wochen nämlich unter anderem auch die Produkte von naturARTen angesehen und auch Produktmuster mitgenommen. Spätestens seit wir vegan leben, wollte ich vor allem die Muse unbedingt testen, denn ich hatte sehr viel Positives gehört und war sehr neugierig. Wir haben zuerst das Hanfmus ausprobiert und sind absolut begeistert. Das Besondere: Das Mus wird aus gekeimten Hanfsaaten hergestellt. Das Ankeimen verbessert  nicht nur die Verdaulichkeit, sondern sorgt auch für einen unvergleichlichen Geschmack – ich könnte das Mus glasweise löffeln… Nachdem wir zu Hause ein bisschen experimentiert hatten, haben wir keine Minute gezögert und die Muse direkt auch für den Laden geordert (hier). Seit gestern sind sie da und ich muss mich sehr beherrschen, nicht darüber herzufallen… Dass NaturARTen ausschließlich angekeimte Samen verwendet, hat einen guten Grund. Ich habe mir erklären lassen, dass Samen für uns Menschen nur …

Cala kocht für den Tierfreitag

Eine wunderbare Sammelstelle für „tierfreie“ Pflanzen-Rezepte ohne Ersatzprodukte ist www.tierfreitag.com. Die Idee stammt von der österreichischen Kulinarik-Journalistin und Kochbuch-Autorin Katharina Seiser, die Beiträge kommen von verschiedenen Autoren, die ihre Blog-Posts, Artikel oder Kommentare verlinken. Ich finde die Idee genial und bin natürlich gern dabei. Neben einer grundsätzlich tier-freien Küche gefallen mir vor allem drei Dinge: In den Rezepten dürfen keine Fleisch-Ersatzprodukte verwendet werden (bäh…), es geht um Genuss (ganz wichtig!) und die Beiträge sollen nicht ideologisch motiviert sein, also nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen (auch das finde ich grundsätzlich gut, muss mich aber manchmal sehr am Riemen reißen 😉 ) Natürlich habe ich überlegt, welches Gericht ich bei meinem ersten Tierfreitag-Post vorstellen möchte. Ich habe mich für diese Suppe entschieden, die ich zur Zeit sehr mag – sie ist einfach zu machen, lecker und wärmend. Shiitake-Pilze sind eine gute Eiweißquelle und ich habe getrocknete immer im Haus, um jederzeit darauf zurückgreifen zu können.   Calas  Interpretation der (selbstverständlich tierfreien) Tom Yam Gung – Suppe Zutaten (pro Portion) ca. 15g getrocknete Shiitake-Pilze (alternativ frische Pilze) …

Ein tolles Rezept für Chana Masala, Boris versöhnt und kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen

Nachdem ich in den letzten Tagen abwechslungsreich und sehr lecker vegan gekocht habe und wir am Samstag mit Freunden in einem Tapas-Lokal in Rödermark (hier) überraschend gut gegessen haben – die Auswahl an veganen Tappas war zwar klein aber sehr lecker – ist Boris wieder guter Dinge. Und ich freue mich, dass die Lieferung von Zotter eingetroffen ist mit vielen veganen Sorten (hier) 😉 Inzwischen dementiert Boris auch vehement, jemals ins Straucheln gekommen zu sein, das hätte ich völlig missverstanden… Von meiner Freundin habe ich noch nichts gehört, aber ich hoffe, dass sie auch wieder etwas optimistischer (und hoffentlich noch dabei) ist. Das folgende Rezept ist keine Erfindung von mir, ich habe es fast 1:1 aus der aktuellen Schrot & Korn nachgekocht (hier). Allerdings habe ich es ein bisschen abgewandelt und auf Zutaten aus unserem Fundus angepasst. Mangels Verfügbarkeit habe ich den Spinat, der Bestandteil des Originalrezeptes ist, komplett weggelassen. Wir haben das Gericht später noch mal mit Spinat gekocht und fanden ihn keine große Bereicherung, weshalb ich hier auch die Variante ohne Spinat poste. …

Ein bisschen Verdruss auf allen Seiten und der Ansporn, mich ein bisschen mehr reinzuhängen…

Meine Freundin schrieb mir eine Mail, sie könne keinen Tofu mehr sehen. Boris hat sich in diversen veganen Restaurants einen mächtigen Ekel vor „Ersatzprodukten“ aus Soja und Seitan geholt (wir haben extrem gruselige Erlebnisse gehabt, fragt lieber nicht…). Außerdem vermisst er seinen „richtigen“ Kuchen. Boris, der eigentlich viel vehementer hinter der veganen Ernährung stand als ich, war diese Woche ganz schlecht drauf und ich glaube kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen. Er träumt von Käse, Quark und Fisch. Komischerweise habe ich diese Gelüste zur Zeit gar nicht, obwohl ich zwischendurch viel eher diejenige war, die gemeckert hat. Soviel aber zu der Mär, dass die Umstellung vollkommen unproblematisch ist und dass man nichts vermisst – ganz so einfach ist es offenbar dann doch nicht. Nachdem ich im Moment also von Zweiflern umgeben bin, habe ich versprochen, mich selber wieder mehr zu bemühen, mehr Abwechslung auf den Tisch und neue Rezepte auf den Blog zu bringen. Ich halte mich deshalb gar nicht mit viel Text auf und werde in den nächsten Tagen verstärkt Rezepte posten. …

natürlich vegan: Reisnudeln mit Gemüse und Erdnüssen

Im Moment raucht mir der Kopf, ich wälze die Literatur und durchsuche das Internet nach brauchbaren Informationen: Ich versuche mal wieder, die Sache mit den Proteinen und Aminosäuren zu verstehen. Was ich bei meiner Ernährungsumstellung gelernt habe, passt leider überhaupt nicht zusammen mit den Infos aus der veganen Literatur und ich muss auch meine bisherigen – und bewährten – Ernährungsgrundsätze über Bord werfen, anders wird es nicht gehen. Einmal wieder möchte ich unbedingt verstehen, warum der eine dies und der andere das sagt und das ist gar nicht so einfach… Ich lasse es euch wissen und stelle ein paar Dinge klar, sobald ich selber besser durchblicke. Derweil akzeptiere ich, dass einige meiner bisher für richtig erachteten Thesen offenbar nicht haltbar sind. Dazu gehört auch, dass ich angefangen habe, Proteine zu mischen, ohne dies groß zu hinterfragen und nach Proteinquellen zu suchen, die bisher in meiner Ernährung keine große Rolle gespielt haben. Unter anderm haben auch jede Menge Nüsse Einzug in unsere Vorratsschränke gehalten. Sie sind in der veganen Ernährung nicht nur wertvolle Proteinlieferanten, sondern unglaublich …

In Love with Greens – der beste Wintersalat aller Zeiten

Über die vegane Restaurantszene in Frankfurt, die wir seit zwei Wochen mit viel Spaß testen, werde ich noch ausführlich berichten. Vorab sei aber gesagt, dass die Idee zu diesem Salat geklaut ist – ich verdanke sie dem Wondergood in Frankfurt. Natürlich ist dies aber meine eigenen Version – ich habe den Koch weder nach der Zutatenliste noch nach dem Rezept gefragt, sondern mir meine eigene Version überlegt: Zutaten für das Dressing: Himbeermarmelade (alternativ Holunderblütensirup), Camelinaöl, Himbeeressig, Indisches Schwarzsalz (Kala Namak), Pfeffer, Hefeflocken für den Salat: Eichblattsalat, Feldsalat, Karotten, Avocado und Zwiebeln außerdem: reichlich Sonnenblumen- und Kürbiskerne Radieschen-Kresse Zubereitung Dressing: Himbeermarmelade mit Camelinaöl, Himbeeressig, indischem Salz, Pfeffer und Hefeflocken verrühren. Eichblattsalat waschen, große Blätter etwas klein zupfen. Feldsalat waschen und putzen. Karotte schälen und in Scheiben schneiden. Avocado halbieren, Kern auslösen und das Fruchtfleisch mit einem großen Löffel vorsichtig auslösen. In mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Kresse waschen. Sonnenblumen- und Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten (ich verwende jedoch meist die gerösteten und gesalzenen Kürbiskerne von Fandler und gebe die …

Philosophisches über den Gast, wie es mit dem Seitan weiterging und ein großartiges Rezept für ein Bergpfeffer-Salz

So bin ich also völlig ahnungslos zu einem Gastbeitrag gekommen (siehe hier). Ursprünglich dachte ich ja immer, dass der Gast zum Gast wird, indem man ihn einlädt, aber ich habe mal nachgelesen und festgestellt, dass der Begriff „Gast“ wohl auch etwas weitläufiger definiert werden kann. Aha. Und immerhin gibt es  ja auch im echten Leben Gäste, die unangemeldet kommen. Dass man auch in der eigenen Abwesenheit zum Gastgeber werden kann, habe ich am Freitag gelernt. Somit hat Boris mit seinem Post zwar nicht nur mich und meine Planung   für den Blog, sondern auch die Wochenend-Essensideen ein bisschen durcheinander gebracht, aber zumindest einen schönen und sehr nützlichen Beitrag im Blog hinterlassen. Ich habe aber trotzdem darum gebeten, etwaige weitere „Gastbeiträge“ mit mir abzusprechen: ich bin doch ganz gern zu Hause, wenn Gäste kommen 😉 … Auf jeden Fall wissen wir jetzt aber immerhin genau, wie man Seitan macht und ich weiß jetzt auch, wie er schmeckt. Per se nämlich erst mal gar nicht. Weder gut noch schlecht. Er ist „einfach so da“ würde ich sagen und …

Seitan selbstgemacht – ein Gastbeitrag

Während Cala ihren ersten Kochkurs in diesem Jahr abhält (mehr Infos hier) nutze ich die selten leere Küche und versuche mich an selbstgemachtem Seitan. Die Anregung hierfür habe ich von veganguerilla, einem tollen Blog mit veganen Rezepten, den ich schon seit einiger Zeit verfolge. Seitan ist reines Weizen-Eiweiß oder auch Gluten, so dass alle Allergiker auf dieses Lebensmittel an dieser Stelle umschalten können 😉 Es handelt sich sozusagen um den Rest der übrig bleibt, wenn man einem Weizenteig die Stärke entzieht. Vor einiger Zeit hatten wir bereits einmal fertigen Seitan gekauft, waren jedoch mit dem Geschmack überhaupt nicht glücklich. Daher jetzt der Versuch, ihn selber herzustellen. Man braucht: 1 KG Weizenmehl (ich habe Typ 1050 benutzt, andere Typen funktionieren aber bestimmt auch) etwa 450 ml Wasser (it depends, also nicht gleich alles Wasser zum Mehl kippen) eine robuste Küchenmaschine oder kräftige Oberarme Aus dem Mehl und dem Wasser einen Teig kneten. Durch die große Menge Mehl dauert dies a) ca. 15 min. und bringt b) die Küchenmaschine an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Weniger Mehl macht …