Cala meint, Rezepte
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mit einem speziellen Gruß an Alex: vegane Brotaufstriche

Letzte Woche hat mich eine Freundin nach veganen Brotaufstrichen gefragt, weil sie ihre Ernährung umstellen möchte und mit dem Brotbelag hadert. Es ist ja irgendwie schon ein interessantes Phänomen, dass man mit den Dingen, mit denen man sich grade beschäftigt (und seien sie noch so absurd) plötzlich von mehreren Seiten konfrontiert wird. Geht euch das auch so? Jedenfalls war das auch beim Nicht-grade-Allerweltsthema „veganer Brotaufstrich“ so. Boris und ich experimentieren schon eine ganze Weile in Sachen „Alternativen zu herkömmlichen tierlichen Brotaufstrichen“, im mb-Forum gibt es seit letzter Woche einen Vegetarier-Thread, in dem auch viel über vegane Ernährung gesprochen wird und „plötzlich“ meldet sich Alex mit ihrer „Brotaufstrich-Frage“.
Passt doch alles, oder? Und deshalb habe ich auch keine Zeit verloren und Alex sofort versprochen, diese Woche im Blog den veganen Brotaufstrichen zu widmen.

Gleich drei davon habe ich heute ausprobiert, fotografiert und dokumentiert. Und es werden ganz sicher im Laufe der Woche noch weitere folgen, ich habe noch einige Ideen.

Übrigens taucht in diesem Zusammenhang immer sofort die Frage auf, warum wir uns so  schwer vom Käse trennen können. Auch für mich ist das eine gewaltige Hürde auf dem Weg zu einer veganenen Ernährung. Ich liebe Käse und bilde mir ein, ohne Käse nicht wirklich glücklich werden zu können (tatsächlich fällt es mir viel schwerer auf Käse zu verzichten als auf Fisch oder Fleisch). Vermutlich ist das vor allem eine Sache der Gewöhnung. Genauso, wie meine Lust auf Fleisch und Fisch mittlerweile verschwindend gering ist, glaube ich auch, dass man die Lust auf Käse ablegen kann. Zumal ich bei Alicia Silverstone (die übrigens mit „Meine Rezepte für eine bessere Welt“ ein ganz tolles Buch über vegane Ernährung geschrieben hat) gelesen habe, dass Kasein angeblich süchtig macht und genau daher das Problem mit dem Käse und unserer Einbildung herrührt, darauf nicht verzichten zu können. Fand ich einen sehr interessanten Aspekt, mit dem ich mich noch mal intensiv beschäftigen muss. Seit wir das wissen, fällt uns der Verzicht auf Käse jedenfalls schon ein kleines bisschen leichter. Und grade sind wir eben auf der Suche nach „genauso befriedigenden Alternativen“, wie es Boris am Wochenende so treffend formuliert hat.

In diesem Sinne dann also mal los mit den Rezepten…

Calas Kürbisaufstrich

Zutaten
Hokkaido-Kürbis (pro Portion ca. 100g)
Kokosöl
Sonnenblumenkerne (pro Portion ca. 3 TL)
Kürbiskerne (pro Portion ca. 3 TL)
Leinöl
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Dieses Rezept ist aus einer Abwandlung meines derzeitigen Lieblingsfrühstücks entstanden. Im Moment brate ich mir morgens nämlich sehr gerne Kürbisspalten in Kokosöl, würze sie mit Salz und Pfeffer (ich nehme den Tellicherry-Pfeffer) und bestreue sie mit einer gerösteten Körnermischung aus Sonnenblumen- und Kürbiskernen.

Für den Aufstrich habe ich den Kürbis etwas kleiner geschnitten, ebenfalls in Kokosöl angebraten und gründlich durchgeschmort, dann die Körnermischung dazugegeben und mitgebraten. Abkühlen lassen (wichtig!) und mit 1 EL Leinöl, etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer grob pürieren.

Diese Mischung schmeckt auch als Pastasauce sehr gut, dann aber für das Anbraten kein Kokosöl sondern ein neutraleres Bratfett verwenden.

Hummus (Kichererbsenpürree)

Als ich vor vielen Jahren in Israel war (lange, lange bevor Tel Aviv so hipp wurde und zu einer Zeit, in der es noch nicht an jeder Ecke die tollsten Restaurant gab) habe ich Unmengen an Hummus gegessen. Ich war regelrecht süchtig nach dem Zeug. Ich sehe mich sogar noch am Flughafen in der Warteschlange vor der Gepäckabfertigung mit einem Plastikbecher voll Hummus und einer Tüte Fladenbrot stehen. Ich habe zu Hause dann oft versucht, es nachzukochen, aber wie das immer so ist: so gut, wie damals hat es nie wieder geschmeckt…

Hier meine Version, die zumindest nah dran kommt:

Zutaten
Kichererbsen (pro Portion ca. 75g)
2-3 EL Tahine
1-2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Zitronensaft
Kreuzkümmel
Meersalz (ich verwende Sel Gris)

Kichererbsen 12 Stunden einweichen (früher habe ich auch die Kichererbsen aus der Dose verwendet, die man nicht kochen muss, heute schwöre ich auf die getrockneten Kichererbsen und weiche sie lieber selber ein. Ich bilde mir ein, dass sie wesentlich besser schmecken). Einweichwasser abschütten, in einen Topf mit der doppelten Menge Wasser geben und ohne Salz ca. 60 Minuten kochen – meine „Strategie“: einmal aufkochen, dann die Temperatur auf die kleinste Stufe schalten und so köcheln lassen. Abschütten, dabei das Kochwasser auffangen. Etwas abkühlen lassen, dann mit Tahine, der grob gehackten Knoblauchzehe, Kreuzkümmel, Olivenöl, Zitronensaft und Salz ganz glatt pürieren – ev. noch etwas von dem Kochwasser dazugeben, falls die Masse zu fest wird. Mit Zitronensaft und Salz abschmecken. Wer keinen Kreuzkümmel mag, kann ihn auch weglassen, ich persönlich finde, dass er dem Hummus den idealen Geschmack gibt.

Hummus schmeckt großartig auf auf (Roggen-)brot, aber auch lecker als Dipp mit Weißbrot oder Pittabrot und Gemüsestick. Optimal für Partys und für unterwegs und sehr gut zu gegrilltem oder gebratenem Gemüse.

Calas Tomaten-Walnuss-Aufstrich



Zutaten
pro Portion 5-6 Walnüsse
eine halbe Tomate
Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer

Vielleicht erinnert ihr euch: Zu unserem November-Tasting habe ich einen Aufstrich mit Mandeln, Chili und Tomaten gepostet. In Anlehnung daran entstand dieser Walnuss-Tomaten-aufstrich, der wunderbar herzhaft ist.

Dazu einfach 5-6 Walnüsse aus der Schale lösen und zusammen mit einer halben Tomate, Salz, 1 EL Kürbiskernöl und etwas Pfeffer pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken

Calas weißes Bohnenpürree


Zutaten pro Portion:
ca. 75g weiße Bohnen
½ Tomate
½ Knoblauchzehe
etwas Zitronensaft
Olivenöl oder Leinöl
Meersalz, Pfeffer (ich benutzt Tellicherry-Pfeffer)

Weiße Bohnen waschen und 12 Stunden einweichen. Einweichwasser abschütten und die Bohnen in frischem Wasser kochen. Bis sie gar sind dauert es etwa eine Stunde. Da ich sie noch ein wenig bissfest mag, koche ich sie etwas kürzer. Bohnen abkühlen lassen mit dem Knoblauch, der Tomate, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Olivenöl pürieren.

Ich persönlich mache dieses Pürree übrigens sehr, sehr gerne auch mit Leinöl, ich finde dadurch bekommt er noch mal einen ganz anderen Geschmack.

Man kann das Püree lauwarm oder kalt, als Beilage oder auf Brot essen – bei mir kommt es in der Regel aber gar nicht so weit: ich löffele es am liebsten direkt aus der Schüssel, oft noch in der Küche…

Viel viel Spaß beim Ausprobieren und bitte postet eigene Rezepte mit der Kommentarfunktion, ich freue mich auf eure Ideen!

Liebe Grüße
Cala

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