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Neustart – mein 10-Tage-Programm nach dem Urlaub

Nach einem solchen Urlaub voller kulinarischer Highlights ist auch bei mir ein Neustart erforderlich. Nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht, sondern durchaus auch was das Gewicht angeht: ich habe mir 2 kg angefuttert, die ich auf jeden Fall wieder loswerden möchte.

Mir kommt zugute, dass ich ein relativ disziplinierter Mensch bin und ganz gut mit Regeln klarkomme.  Für mich ist deshalb die beste Methode, einfach Schritt für Schritt mein Leben wieder in gesunde Bahnen zu lenken.

Tag 1 – Trinken, trinken, trinken

Es ist wichtig, dass der Körper jetzt erst einmal entschlackt und entgiftet. Dazu ist ausreichend Flüssigkeitszufuhr notwendig. Die optimale Trinkmenge wird im Ayurveda  durch eine Faustformel, die sog. „Aqua-Formel“ berechnet: Körpergewicht x 0,03 Liter.  Das heißt für mich bei rund 50 Kilo Gewicht 1,5 Liter Wasser pro Tag. Ausreichend zu trinken fällt mir nicht immer leicht und gerade nach dem Urlaub, wo ich eher nach den Durst, als nach Mengen gegangen bin, fällt es mir besonders schwer.  Deshalb ist es für mich vorerst auch okay, wenn ich Kräutertee statt Wasser (oder zusätzlich zum Wasser) trinke. Das Essen stelle ich noch nicht radikal um, sondern moderat – ich habe ein paar leckere Sachen mitgebracht, die ich noch genießen möchte.  Trotzdem achte ich jetzt schon darauf, dass sich nicht mehr wahllos nach Lust, sondern mit Verstand esse und dass die Zusammensetzung (Eiweiß/Kohlenhydrate) einigermaßen stimmt.

Da ich daheim noch nicht eingekauft habe, koche ich mit dem was da ist und lasse mich natürlich noch von den Eindrücken aus dem Urlaub inspirieren:

Einfache Brotsuppe mit Ziegenkäse und wildem Oregano

Eine Tomate hatte ich im „Handgepäck“, eine Zitrone lag noch im Kühlschrank und Brot  Und Käse hatte ich in Sterzing gekauft. Außerdem habe ich einen herrlichen Oregano aus sizilianischer Wildsammlung mitgebracht. Diesen Zutaten genügen für eine schöne Brotsuppe:

etwas Brot (möglichst Roggenbrot, gern sehr herzhaft und mit Gewürzen)
eine Tomate
Ziegenkäse (oder eine anderer Hartkäse)
Meersalz
Pfeffer
1 Bio-Zitrone
etwas Ghee zum Braten
Olivenöl

Tomate mit heißem Wasser überbrühen und die Haut abziehen. Würfeln und in Ghee anbraten.  Oregano, Meersalz, etwas Pfeffer, etwas Zitronensaft  und 1/2 Tasse heißes (!) Wasser hinzugeben. Bei ganz kleiner Hitze mit Deckel ca. 15-20 min schmoren lassen.  Inzwischen das Brot würfeln und in einen feuerfesten Teller geben. Die Tomaten über das Brot geben und zugedeckt ca. 10 min ziehen lassen, bis das Brot die Flüssigkeit aufgesogen hat. Käse über die Suppe reiben im Ofen ganz kurz überbacken.

Kräftig mit Olivenöl und Zitronensaft abschmecken und mit Zitronenzesten und Oregano garnieren.

Tag 2 – gesunde Lebensmittel – kein Zucker, kein Mehl, kein Alkohol

Nachdem es gestern bei uns noch mal Tiroler Speckknödel gab, die wir aus Sterzing mitgebracht haben, bin ich heute erst mal in den Bioladen geradelt und habe mir gesundes Gemüse und Obst beschafft. Frische Lebensmittel in Bioqualität sind auf dem Land in Italien sehr schwer zu bekommen –  viele Leute haben noch einen eigenen Garten und die Supermärkte verkaufen praktisch ausschließlich konventionelle Lebensmittel. Auf dem Wochenmarkt kann man Glück haben oder Pech – je nach Philosophie der Bauern.
Umso mehr freue ich mich, dass ich mich jetzt wieder zu 100% mit frischen biologischen Lebensmitteln versorgen kann – und die Auswahl ist ja grade jetzt herrlich…

Calas kaltes Tomatensüppchen

Erinnert ihr euch an meine Tiroler Gaszpacho? Heute habe ich mit dem Rezept experimentiert. Optisch bin ich noch nicht ganz zufrieden – um das Tomatenrot zu erhalten, muss man ev. auf den Staudensellerie verzichten und sollte die Gurke schälen. Aber das Prinzip kommt schon mal hin:

Zutaten:
1 große sehr reife Fleischtomate
Ghee zum Anbraten
Sel Gris, Pfeffer, Liebstöckel, Oregano (ich verwende den mitgebrachten wilden Oregano)
Saft von ½ Bio-Zitrone
pro Portion etwa 100g Fenchel, Staudensellerie, Zwiebeln, Gurke
Olivenöl

Eine große sehr reife Fleischtomate kreuzweise einschneidend mit heißem Wasser überbrühen. die Haut abziehen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und das Tomatenfleisch kräftig anbraten. Ca. 300ml heißes (!) Wasser angießen. Mit Sel Gris, Pfeffer, Liebstöckel, Oregano (ich verwende den mitgebrachten wilden Oregano) und etwas Zitronensaft mindestens 45 Minuten bei ganz kleiner Hitze schmoren lassen. Dann nochmals ca. 100ml heißes Wasser angießen, aufkochen, dann die Hitze abschalten und auskühlen lassen. Wenn die Suppe abgekühlt ist, pürieren und portionsweise abfüllen, ggf. auch einfrieren.

Um die Suppe weiterzuverarbeiten, muss sie sehr kalt sein. Auch alle Zutaten sollten aus dem Kühlschrank kommen.

Ich verwende Fenchel, Staudensellerie, Zwiebeln und Gurke etwa im Verhältnis 1:1:1:2
Die Hälfe der Gurke waschen, schälen, würfeln und beiseite stellen. Die andere Hälfte mit dem Fenchel, dem Staudensellerie und der Zwiebel, sowie ein paar Löffeln von der Tomatensuppe pürieren und erneut kalt stellen. Dann mit dem Rest der Tomatensuppe mischen und noch einmal kräftig durchpürieren. Bis zum Servieren kalt stellen, dann noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Olivenöl beträufeln und mit den Gurkenwürfeln garnieren. Dazu schmeckt Ziegenfrischkäse oder Joghurt.

Ab heute für mich tabu: Zucker, weißes Mehl, Butter und Alkohol.

Tag 3 – Gemüse und Obst wieder ausgewogen in jede Mahlzeit integrieren

Da habe ich mir doch glatt im kalten Deutschland schon eine kleine Erkältung eingefangen – und somit wird aus dem Vorsatz, heute wieder mit dem Joggen zu beginnen, erst mal nichts. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und für heute gibt es andere gute Vorsätze! Ich achte jetzt darauf, zu jeder Mahlzeit wieder ausgewogen zu essen – in der Hauptsache in einer Kombination aus Eiweiß und Gemüse. Außerdem nehme ich mir vor, zu jeder Mahlzeit auch ein Obst zu essen – letzteres ist bei dem derzeitigen Angebot ein Kinderspiel. Heute früh gab es zu Haferflocken und geschäumter Sojamilch ein paar warme Kirschen und heute Abend habe ich wunderbare „Weinberg-Nektarinen“ (keine Pfirsiche, sondern tatsächlich Nektarinen) im Biomarkt bekommen. Mein Bauch fühlt sich übrigens schon um einiges besser an und ich komme mir auch nicht mehr zentnerschwer vor – die Richtung stimmt also!

Auberginen Lasagne

meine Interpretation der Sterzinger "Auberginen-Lasagnette"

Heute hat mich meine Freundin Patricia besucht. Grund genug, etwas Besonderes zu kochen. In Sterzing habe ich im „Arbor“ eine herrliche Auberginen-„Lasagnette“ gegessen (Bild siehe oben) und es war sonnenklar, dass ich sie so schnell wie möglich selber ausprobieren würde. Für den heutigen Tag war das das perfekte Gericht. Meine Lasagne sieht zwar optisch bei weitem noch nicht so schön aus wie das Original – sie schmeckt aber fantastisch: ihr könnt Patricia fragen!

Zutaten (für ca. 2 Portionen)
1 kleine Aubergine
1 sehr reife Fleischtomate (ich habe eine große Eiertomate genommen)
1 Büffel-Mozzarella
4-5 in Salz eingelegte, sehr würzige schwarze Oliven
(ich verwende die Oliven von der Fattoria San Martino)
Kapern (ggf. vor der Verwendung etwas wässern)
getrockneter Oregano
etwas Ghee

Am besten bereitet man zuerst die Füllung zu. Dafür eine Fleischtomate (ich habe eine sehr reife Eiertomate genommen) enthäuten und in Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Tomatenstücke anbraten. Oliven und Kapern hacken und zusammen mit dem Oregano zu den Tomaten geben. Schön schmoren lassen. Inzwischen die Aubergine in dünne Scheiben schneiden und auf dem Tepanyaki-Grill oder in einer beschichteten Pfanne anbraten. Für die unteren Schichten können die Scheiben etwas dicker sein (jedoch maximal 3-4 mm) für das Topping sollte man hauchdünne Scheiben schneiden, die beim Braten schön kross werden. Den Ofen auf die Funktion Grillen/Umluft einstellen, dabei eine der höheren Stufen wählen.
Den Büffel-Mozzarella in breite Scheiben (ca. 5 – 6 mm) schneiden. In eine ofenfeste Form zunächst ein paar Auberginen-Scheiben schichten. Darauf eine Lage Büffel-Mozzarella geben. Auf diese die Tomatenstücke anrichten und wieder mit einer Lage Mozzarella abdecken. Als obere Schicht die hauchdünnen Auberginen-Scheiben legen. Dies Lasagne kurz in den Ofen geben bis der Mozzarella anfängt zu schmelzen.

Dazu schmeckt ein kräftiges Getreide sehr gut – wir haben Farro (Dinkel) gegessen.

Tipp: Ich habe die Portionen einzeln in kleinen Auflauf-Formen zubereitet.

Tag 4 – Bewegung und Sport wieder in den Alltag integrieren

Heute hat es endlich geklappt: ich war gleich in der Früh mit den Hunden joggen. Alles noch ein bisschen holprig, aber ein Anfang ist gemacht und ich weiß, dass es das wichtigste ist, eine Routine zu finden und bei der Sache zu bleiben. Meine Strategie: ich lege eine bestimmte Strecke und bestimmte Tage fest, ziehe konsequent die Laufklamotten an und lasse dann meinen Körper das Tempo bestimmen. Das wichtigste ist die Gewohnheit, die ich wieder entwickeln will – alles andere kommt von selbst.
Da ich ohnehin mindestens einmal am Tag einen langen Spaziergang mit den Hunden mache, ist Bewegung sowieso ein fester Bestandteil meines Alltags. Trotzdem ist das zusätzliche regelmäßige Laufen ein echter Gewinn in vielerlei Hinsicht für mich:  körperlich und mental.

Was das Essen betrifft, bin ich natürlich immer noch ganz stark von der Toskana inspiriert. „Farro“ gehörte dort ursprünglich eher in die typisch regionale „bodenständige“ Küche und fand in Restaurants kaum Erwähnung. Mittlerweile haben aber viele gesundheitsbewusste Köche und Feinschmecker dieses vielseitige und sehr gesunde Getreide entdeckt, so dass es – vor allem im biologischen Anbau – eine Renaissance erlebt. Was genau Farro ist, lässt sich nicht herausfinden. Die einen sagen es sei Emmer – also ein Urgetreide – die anderen sagen es sei Dinkel oder Einkorn. Auf jeden Fall ist es mit dem Weizen verwandt, lässt sich wie Reis kochen und zu Eintöpfen und Süßspeisen verarbeiten. Farro ist sehr proteinreich, so dass ich es als Eiweißquelle bei meinen Mahlzeiten nutze – dadurch auch ideal für die vegetarische oder vegane Ernährung.

Tomaten-Fenchel-Gemüse mit „Farro“

Zutaten:
pro Portion ca. 40-50 g Farro
eine Tomate, ½ Fenchelknolle

etwas Oregano, Salz und Pfeffer
Ghee zum Anbraten (vegane Alternative: Brat- oder Olivenöl)

Farro waschen und in etwas Ghee anbraten. Heißes Wasser hinzufügen, salzen und einmal aufkochen. Deckel aufsetzen, Hitze auf ein Minimum zurückschalten und ca. 30 Min wie Reis quellen lassen.

Inzwischen die Tomate häuten und die Fenchelknolle waschen. Beides grob würfeln. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und den Fenchel anbraten. Tomatenwürfel hinzugeben und mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Schmoren lassen bis der Fenchel für den persönlichen Geschmack weich genug ist. Zusammen mit dem Farro servieren.

PS: Wir haben Farro von Pieve à Salti mitgebracht. Es wird in den nächsten Tagen über unseren Onlineshop bestellbar sein. Wer so lange nicht warten möchte, kann mir eine E-Mail schicken: info@cala-kocht.de

Tag 5 – Ausnahmen zulassen

Diese Regel hätte ich eigentlich frühestens am 11. Tag aufstellen dürfen. Aber es ist wie es ist. Heute lief nicht alles rund um das darf auch mal sein. Ich hatte schon am Vormittag ein Arbeitstreffen mit Frühstück und habe mich dann so durch den Tag gemümmelt – nichts gravierend Tragisches, aber eben auf keinen Fall meinen Regeln treu. Weitere Details erspare ich euch und ab morgen reiße ich mich wieder zusammen, kein Problem.

Für den Laden habe ich heute Karins Sommer-Pastagericht gekocht:

Fisarmoniche mit Petersilien-Zitronen-Dressing

Zutaten (für 2-3 Portionen)
ca. 200g Pasta
ein Bund glatte Petersilie
Schale und Saft von einer Biozitrone
etwas Meersalz
sehr gutes Olivenöl

Petersilie gründlich waschen und die Blätter von den Stielen zupfen. Zusammen mit dem Zitronensaft, der Zitronenschale, dem Salz und dem Olivenöl (Menge nach eigenem Gutdünken) in der Küchenmaschine pürieren. Pasta nach Packungsanweisung zubereiten (ich verwende selbstverständlich Karins Bio-Pasta). Mit dem Petersiliendressing mischen und sofort servieren – wer wie ich grade einen Ausnahmetag hat, genießt natürlich ein Glas Weißwein dazu!

Tag 6: tierische Lebensmittel reduzieren

Schon seit einer ganzen Weile essen wir so gut wie kein Fleisch mehr. Auch auf Geflügel verzichte ich nach Möglichkeit und Fisch esse ich maximal einmal pro Woche. Generell ist es mein Ziel, möglichst wenig tierische Produkte zu essen. Das hat vor allem ethische Gründe, inzwischen mehren sich in der Medizin aber auch die Indizien, dass der Konsum tierischer Produkte gesundheitlich extrem bedenklich ist. Dabei geht es nicht allein um das inzwischen schon massiv breit getretene Thema der Allergien, sondern auch um wesentlich gravierendere Folgen. Der Verzicht auf tierische Produkte ist mir anfangs sehr schwer gefallen, inzwischen habe ich mich so sehr daran gewöhnt, dass ich auch im Urlaub automatisch eher nach den vegetarischen Gerichten schaue, wobei ich bewusst versuche, mir nichts zu verbieten. Wenn ich Lust auf ein Fleisch oder Geflügelgericht habe, dann esse ich es auch. Im Alltag möchte ich jetzt aber wieder verstärkt auf pflanzliche Eiweißquellen achten. Meine Idee ist, möglichst nur einmal am Tag ein tierisches Eiweiß zu verzehren – Fleisch und Geflügel bleiben (von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen) komplett außen vor.

Ich habe gestern schon erzählt, dass eine unsere Lieblingsentdeckungen „Farro“ ist, dieses Getreide, das in der Toskana überall gegessen und zu sehr leckeren Gerichten verarbeitet wird. Ich habe heute weiter damit experimentiert. Heute Mittag gab es einen Salat mit Faro: ich habe das Getreide nach dem Kochen einfach abkühlen lassen, Tomaten, Gurken und Zwiebeln hinzugefügt und das ganze als Salat abgeschmeckt.

Farro „Popp“

Zum Frühstück gab es „Farro Soffiato“, den ich mangels einer besserer Idee jetzt einfach Farro „Popp“ nenne – es ist einfach aufgepoppter Farro, ohne weitere Zusätze. Mit einem Proteingehalt von 14% und einem Fettgehalt von 2,5 % ist er ideal zum Frühstück. Er schmeckt natürlich ganz toll mit Soja- oder Mandelmilch. Heute habe ich ihn aber einfach mit warmen Kirschen zum Frühstück gegessen – wunderbar.

Ansonsten gab es kulinarisch heute keine weiteren Besonderheiten – zum Abendessen habe ich noch mal die Auberginen-Lasagne gekocht und dazu einen von unseren tollen Salaten aus dem Garten gemacht. Ansonsten beschäftigt mich heute das Projekt „Einkochen ohne Zucker“- davon aber ein andermal mehr.

Tag 7: Entspannung und ausreichend Schlaf

Leider neige ich dazu, mich zu verausgaben. Wenn der Körper längst schon signalisiert, dass er Ruhe braucht, ackere ich immer noch weiter – getrieben davon, irgendetwas fertig zu bekommen, ein dubioses Ziel oder einen (meist von mir selbst gesetzten) Termin einzuhalten. Alles Kerhseiten meiner ansonsten in vielerlei Hinsicht positiven Disziplin. Für mich ist deshalb wichtig, mir rigoros Auszeiten zu verordnen und mit der gleichen Disziplin Ruhepausen einzuhalten, mit der ich arbeite. Vor allem das Thema Schlaf ist bei mir sehr heikel. Für die Gesundheit ist ausreichend Schlaf enorm wichtig und ich merke es auch, wenn ich zu wenig geschlafen habe – ich bin unkonzentriert und arbeite mit wenig Energie. Was ich dem Körper geraubt habe, holte sich also sowieso wieder, indem ich am nächsten Tag viel weniger leistungsfähig bin. Trotzdem fällt es mir schwer, mich abends von meinen Ideen und Tätigkeiten loszureißen und schlafen zu gehen – Zeit, das wieder zu üben.

Heute Abend gönne ich mir eine schöne Massage (ich habe eine Freundin die Masseurin ist und ins Haus kommt – der pure Luxus…) und werde ganz früh ins Bett gehen. Und das Thema Entspannung und Ruhe werde ich jetzt wieder bewusster angehen.

Essenstechnisch habe ich heute Mittag ein interessantes Experiment gemacht, an dem ich euch gerne teilhaben lassen – inspiriert von einem Rezept, das ich irgendwann mal aus dem Internet ausgedruckt hatte und jetzt für mich abgewandelt habe:

Halbwarmer Aprikosen-Staudensellerie-Salat

Staudensellerie waschen und in feine Streifen schneiden. Aprikosen waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Hälfte des Staudenselleries anbraten. Aprikosen dazu geben, leicht salzen, ein bis 2 Esslöffel heißes Wasser hinzugeben und schmoren lassen, bis der Staudensellerie weich wird. Zusammen mit dem rohen Staudensellerie und den rohen Aprikosen in eine Schüssel geben und mit Mohnöl, Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Tag 8: feste Essenszeiten einhalten

Zwischen dem Ende der einen und dem Anfang der nächsten Mahlzeit 5 Stunden Pause einzuhalten, habe ich während meiner Ernährungsumstellung gelernt. In der Regel fällt mir das auch nicht allzu schwer. Für mich stellt sich nur insofern ein Problem, dass ich mittags durch meine Arbeit vollkommen festgelegt bin – ich muss bis 14 Uhr gegessen haben, manchmal – wenn ich auswärts arbeite und Fahrtzeit einrechnen muss – sogar schon bis 13:30 Uhr. Ich sehe also zu, dass ich um 13 Uhr mit dem Mittagessen beginne. Das heißt zurückgerechnet, dass ich um 8 Uhr mit dem Frühstück fertig sein muss, wenn ich die 5 Stunden einhalten will. Und das bedeutet wiederum, dass ich mich so langsam aber sicher wieder daran gewöhnen muss um 7 Uhr, spätestens aber um 7:15 aufzustehen. Jetzt, wo es so schön ist, fällt es nicht allzu schwer…

Kichererbsen mit Spinat und Tomaten

Das Originalrezept ist eines meiner Lieblingsrezepte, aber dafür fehlte mir heute die Muße (ich stelle es ein andermal ein). Heute gab es deshalb Spinat und Kichererbsen in ganz einfacher Form (aber trotzdem sehr, sehr lecker!):

Zutaten (für 1 Portion)
ca. 70g Kichererbsen
ca. 80g Spinat
1 kleine Tomate
etwas Ghee
sehr gutes Olivenöl
Meersalz
1 Biozitrone

Kichererbsen über Nacht einweichen (mindestens 12 Stunden), dann ohne Salz ca. 60 Minuten kochen (ich hoche sie einmal auf und reduziere dann die Hitze auf die kleinste Stufe). Die Kichererbsen kann man bei Bedarf auch gut vorkochen.
Die Tomate waschen und in Würfel schneiden. Den Spinat waschen. In einer Pfanne etwas Ghee erhitzen und die Tomatenwürfel anbraten. Den Spinat dazugeben, etwas salzen und ohne die Zugabe von Wasser leicht zusammenfallen lassen. Wenn sich beim Braten Wasser sammelt, gieße ich es ab. Kichererbsen zum Spinat geben und ggf. noch einmal erwärmen. Mit Salz, Zitronensaft und Zitronenzesten abschmecken. Vor dem Servieren mit Olivenöl beträufeln.

Tag 9 – Zeitplanung und Organisation

Nächste Woche geht bei mir wieder der „Alltag“ los. Ich bin zwar noch nicht komplett eingespannt und arbeite auch noch nicht im gewohnten Rhythmus, aber es wird Zeit, dass ich mich wieder organisiere und die Abläufe überdenke. Ich habe schon im Urlaub angefangen, mir zu überlegen, was mir im Alltag wichtig ist und auch schon skizziert, wie das zeitlich aussehen könnte. Nun muss ich anfangen, diesen Plan auch wirklich umzusetzen um zu sehen, was realistisch ist und wo ich nachbessern muss. Ich weiß, dass meine Planungswut für die Freigeister unter euch irgendwie skurril und sehr starr wirkt – für mich ist ein solches Gerüst aber lebenswichtig. Ohne diese Orientierung neige ich dazu, „herumzudümpeln“ und nichts von dem, was mir wichtig ist, wirklich umzusetzen. Vor allem – darüber habe ich ja schon gesprochen – passiert es mir leicht, dass ich ohne Struktur und Rituale wie besessen arbeite und Pausen-, Ruhe- und Erholungszeiten generell zu kurz kommen. Auch für meine Kreativität brauche ich Freiräume und ich kann mir diese am besten schaffen, indem ich meinen Alltag vernünftig struktiere. Papier und bleistift helfen mir dabei – ich mache mir eine genau Übersicht über die Abläufe und Aktivitäten der Woche und habe mir auch aufgeschrieben, was mir wichtig ist und was Platz fidnen soll. Nun gilt es, das nach und nach in die Praxis umzusetezn und zu schauen, was realisitisch ist und was nicht.

Essenstechnisch habe ich es mir heute richtig gut gehen lassen – ich hatte Lust darauf.

In Pienza hatte ich einen wunderbaren Salat aus Avocado, Apfel und Garnelen mit einem Fruchtdressing gegessen (siehe Foto). Leider vertrage ich aber im Moment überhaupt keinen rohen Apfel, so dass ich für meine Variante andere Zutaten gewählt habe – das Ergebnis war phantastsich und lohnt sich nachzukochen (Foto siehe ganz oben):

Riesengarnelen auf Avocado
mit einer Balsamico-Reduktion aus gelben Tomaten und Pfirsichen

Zutaten:
5-6 Bio-Garnelen aus nachhaltiger Produktion
(ich habe tiefgefrorene Garnelen verwendet und sie vor Verwendung 1 Stunde bei Zimmertemperatur aufgetaut)
½ nicht zu weiche Avocado
ca. 50g im Ofen geschmorte gelbe Tomate (Rezept siehe unten)
1 kleiner gelber Pfirsich
Balsamico-Essig
frisches Meersalz
Pfeffer
bestes Olivenöl

Pfirsich waschen, häuten, entkernen, würfeln und zusammen mit den Tomaten in einer Pfanne schmoren, bis eine weiche Masse entsteht. Etwas Balsamicoessig hinzugeben (ich habe mich nach langen Hin und Her für den Apfel-Balsam-Essig von der Ölmühle Solling entscheiden, denke aber, dass auch ein reiner Balsamico fantastisch passt) und weiter schmoren. Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.

Inzwischen die Avocado schälen und das Fruchfleisch in Scheiben scheiden. Mit Olivenöl beträufeln und leicht salzen. In einem tiefen Teller anrichten. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Garnelen vorsichtig von beiden Seiten anbraten. Auf die Avocadoscheiben legen. Die Tomaten-Pfirsich-Reduktion dazu anrichten.
In die heiße Garnelen-Pfanne 2-3 Esslöffel Wasser geben und unter Rühren erhitzen, bis sich der Bratensaft löst. Flüssigkeit in die Tomaten-Pirsich-Pfanne geben und dort ebenfalls den Bratensaft lösen, nochmal aufkochen, und die heiße Flüssigkeit über die Garnelen gießen. Mit frischem Pfeffer würzen.

Das Rezept für die geschmorte Tomate:
Tomaten häuten und würfeln. In ein WECK-Glas füllen, Deckel aufsetzen und bei 175° ca. 30-45 Minuten garen.

Tag 10 – Achtsamkeit pflegen, meditieren, stressfreier leben

„When we practice meditation we are strengthening our ability to be steadfast with ourselves. No matter what comes up – aching bones, boredom, falling asleep, or the wildest thoughts and emotions – we develop a loyalty to our experience.“
Pema Chodron

Wer sorgfältig mitgezählt hat, weiß, dass wir nicht bei Tag 10 sind. Ich glaube, wir sind bei Tag 12 (oder 13?). Ein paar Tage habe ich übersprungen, weil ich zu müde war zum Schreiben oder weil ich zu träge war, mich zu einer meiner eigenen Regeln aufzuraffen. Ich nenne das gerne Stress, aber eigentlich ist es nichts anderes als Unachtsamkeit mir selber gegenüber.

Es wird Zeit, dass ich wieder mit dem Meditieren beginne. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich es über lange Zeit ganz regelmäßig getan. Täglich. Mehrmals. Es war die beste Zeit bisher. Als ich den Entschluss gefasst hatte, es mit der Meditation zu versuchen, bin ich einfach zu einer Einführung in eine Zen-Dojo gegangen, wie es sie in jeder größeren Stadt gibt. Dort habe ich eine Unterweisung besucht, die richtige Sitzhaltung gelernt und verstanden, dass wirklich jeder meditieren kann. Alles andere wurde zu einer sehr persönlichen und intimen Praxis über die zu berichten hier nicht der richtige Ort ist. Aber ich weiß: da will ich wieder hin. Niemals mehr habe ich mich so frei, so glücklich und so zufrieden gefühlt wie zu dieser Zeit. Und ich weiß auch, dass es nur eine Frage der Konsequenz ist, bis ich wieder so drin bin, dass ich gar nicht anders kann. Ich will wieder süchtig danach werden.

Ich als erstes herausfinden, wann die beste Zeit für die Meditation ist. Zumindest am Anfang ist es gut, einen festen Zeitpunkt zu finden. Heute werde ich es vor dem Schlafengehen versuchen. Aber auch der frühe Morgen könnte eine sehr gute Zeit sein. Ich fange mit wenigen Minuten an. Jeden Tag. Und warte einfach darauf, dass es wieder ein Selbstläufer wird. Es ist die beste und unerschöpflichste Kraftquelle, die ich kenne.

Die „kleine Schwester“ der Meditation ist die Achtsamkeit und auch die will ich wieder trainieren. Achtsam zu essen, zu arbeiten, achtsam zu sprechen und zu schreiben. Achtsam mit mir selbst zu sein, aber auch mit meinem Gegenüber. Und vor allem achtsam mit der Zeit, mit dem Tag.

Und last but not least will ich das Wort „Stress“ nicht mehr derartig strapazieren. Ich habe genug davon, andauernd „im Stress“ zu sein. Und ein erster Schritt, sich davon zu entfernen könnte sein, nicht mehr ständig davon zu sprechen…

Auftragsarbeit: Apfel-Zwiebel-Aufstrich für Anette


Gestern hat mich eine Leserin des Blogs angeschrieben und nach einem Rezept für einen „Apfel-Zwiebel-Schmalz“ zum Selbermachen gefragt. Ich habe experimentiert und folgendes kam dabei heraus:

Zutaten (für eine Portion)
1 rote Zwiebel
1 kleiner Apfel
Meersalz
optional:
Mandeln und Sonnenblumenkerne

Zwiebel schälen und grob würfeln. Apfel schälen, entkernen und ebenfalls grob würfeln. Etwas Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin anbraten. Apfel hinzugeben. Etwas salzen, dann die Hitze reduzieren, einen Deckel aufsetzen und bei ganz kleiner Hitze ca. 30 Minuten schmoren. Etwas abkühlen lassen, dann fein pürieren und ggf. mit Salz noch einmal abschmecken.

Ich habe den Aufstrich zum Frühstück gegessen. Als Eiweißquelle habe ich Mandeln und Sonnenblumenkerne zusammen fein vermahlen und unter den Aufstrich gerührt. Dazu passt ein herzhaft gewürztes Roggenbrot – simpel und sehr lecker.

Zusammenfassung: Meine Regeln für den Neustart
1. viel trinken
2. Alkohol, weißes Mehl und Zucker vom Speiseplan streichen
3. Alle Mahlzeiten ausgewogen kombinieren: Eiweiß, Gemüse und Obst
4. Bewegung und Sport wieder konsequent in den Alltag integrieren
5. Solange Ausnahmen Ausnahmen bleiben: zulassen und das Leben genießen
6. Tierische Lebensmittel möglichst nur einmal am Tag
7. Für Entspannung und ausreichend Schlaf sorgen
8. Zwischen den Mahlzeiten 5 Stunden Pause einhalten
9. Zeitplanung und Organisation – ein Gerüst für den Alltag schaffen
10. Achtsamkeit, Meditation und weniger selbstgemachten Stress

6 Kommentare

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  2. Pingback: Monatsrückblick August: RINGANA Summer-Sale, Ernte satt, Ausflug ins Elsass und die zehn Regeln für einen Neustart – Cala kocht

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