Cala meint
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Alles auf Anfang? Oder: Was essen wir denn jetzt?

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Ich bin zurück aus Salzburg. Genau genommen aus dem kleinen Örtchen Hallein bei Salzburg, wo ich in den Räumlichkeiten der  Salzburger Sportuni das erste Modul meiner Ausbildung zur Ernährungsberatung absolviert habe. Ich war restlos begeistert….

Es hat sich ausgezahlt, dass ich a) gründlich recherchiert und nach einer fundierten (medizinisch-wissenschaftlichen) Ausbildung gesucht habe und b) tatsächlich den Weg nach Salzburg gemacht habe, um mich – weg von daheim – voll und ganz auf das Thema konzentrieren zu können.

Die Kulisse war atemberaubend, die Räumlichkeiten der Uni wunderschön (wir hatten noch dazu das Glück auf den besonders netten Hörsaal im Schloss ausweichen zu „müssen“…), das Wetter traumhaft und der Dozent (Therapeut für klinische PNI, Heilpraktiker und Sportwissenschaftler) wirklich großartig – ich habe richtig gepaukt und bin vollgestopft mit Wissen und absolut brennend für das Thema zurückgekehrt….

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Jetzt geht es an die Umsetzung und die hat leider einen gewaltigen Haken…

Schon seit meinem Neurodermitis-Rückfall im letzten Jahr (besser gesagt seit meiner Genesung) beschäftigt mich die Frage, ob ich wieder komplett zur veganen Ernährung zurückkehren kann und möchte. Im Moment lebe ich ja nicht 100% vegan, sondern mache meiner Gesundheit zuliebe ein paar Kompromisse.

Die detaillierte Ausbildung führt mir jetzt nochmal vor Augen, dass es bei der veganen Ernährung einige ernstzunehmende Probleme und eine Menge zu berücksichtigen gibt – dass das so ist, wusste ich schon, aber jetzt verstehe ich auch wieso. Eingentlich hatte ich irgendwie gehofft, dass man mit dem richtigen Hintergrundwissen enstehende Probleme gezielt kompensieren kann, aber es stellt sich heraus, dass das ganz so einfach leider nicht ist.

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Natürlich wird jetzt jeder, der vegan lebt und weiterhin vegan leben möchte, zu Recht argumentieren, dass es zig Beispiele von Menschen gibt, die sich jahrzehntelang vegan ernähren und vor Gesundheit und Vitalität strotzen. Und ja: diese Menschen gibt es ohne jede Frage. Aber leider lässt sich das Prinzip nicht umkehren. Die Tatsache, dass es viele Veganer gibt, die völlig gesund sind, heißt nach allem was ich verstanden habe – und ich bin wirklich tief eingetaucht – leider nicht im Umkehrschluss, dass es medizinisch sinnvoll ist, sich vegan zu ernähren, wenn man gesund bleiben will. Soll heißen: Es mag sein, dass jemand, der sich über Jahre und Jahrzehnte vegan ernährt, nie irgendwelche Probleme bekommt. Das heißt aber nicht, dass sich das als Prinzip verallgemeinern und umkehren lässt.

Kurzfristige Auswirkungen sind zwar eher unwahrscheinlich, auf lange Sicht ist die Sache aber keinesfalls ohne Risiko (O-Ton meines Dozenten: „Immer mal wieder für ein paar Wochen oder Monate vegan zu leben ist sicherlich eine gute Sache, langfristig ist es aber keine wirklich gute Idee.“)

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Jetzt werden natürlich die nächsten sagen, dass Fleisch und Milch auch total ungesund sind und dass das stimmt, wird ja immer deutlicher (im aktuellen Spektrum der Wissenschaft ist gerade wieder ein interessanter Artikel darüber im Zusammenhang mit der Entstehung von Multipler Sklerose). Wobei man aber auch hier fairerweise sagen muss, dass offenbar immer mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit bestimmte Mechanismen greifen.

Aber dass Fleisch und Milch von Vierbeinern problematisch für die Gesundheit sind, hat  auch unser Dozent ausführlich beleuchtet. Jedoch betreffen diese negativen Aspekte eben a) nicht alle tierischen Produkte und es gibt b) leider auch ein paar Inhaltsstoffe, auf die wir praktisch nicht verzichten können.

Herrje ist das kompliziert…

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Basis einer gesunden Ernährung – so haben wir es gelernt – ist (und das war mir schon mal eine große Beruhigung) tatsächlich Gemüse, während man beim Obst wegen der vielen Fructose durchaus schon relativieren muss. Daneben gibt es pflanzliche Proteine (z.B. Getreide, Hülsenfrüchte), die für den Darm höchst problematisch sind und offenbar durchaus ein paar tierische Proteine, die für uns wichtig und gesund sind – und für die es leider auch keinen pflanzlichen Ersatz gibt (ich hätte auch gerne etwas anderes gehört…).
Ich will jetzt hier nicht zu tief ins Detail gehen, zumal es ja neben Gemüse und Proteinen auch noch andere wichtige Bestandteile der Ernährung gibt und auch die Menge, Art und Frequenz der Nahrungszufuhr für die Gesundheit wichtig ist, aber das würde jetzt ausufern.

Für mich war entscheidend, die Stoffwechsel-Mechanismen bis hin zur Zellebene zu verstehen, die hinter all diesen Dingen stecken, denn jetzt erklärt sich mir so manches sehr viel besser.

Im Moment bin ich dabei, zu überlegen, wie ich das Gelernte am besten umsetzen und – vor allem – mit meinen ethischen Vorstellugen in Einklang bringen kann. Was dabei herauskommen wird, kann ich noch gar nicht genau sagen, es gilt ja auch ein bisschen abzuwägen. Ich werde also in mich gehen (müssen) und nachdenken, wie ich mich und meine Famile künftig ernähren möchte, was ich (in beiderlei Richtung) verantworten kann und was nicht.

Da wir auch eine Methode für eine gezielte Darmsanierung gelernt haben und ich jetzt  verstehe, dass ich meinem Darm in den letzten Jahren ziemlich zugesetzt habe, wird das mein allerster Schritt sein. Das nämlich dürfte auch die wichtigste Voraussetzung dafür sein, dass ich meinen Stoffwechsel wieder in den Griff bekomme und mich gesund ernähren kann. Und natürlich möchte ich bei dieser Geglegenheit auch selber erfahren, was ich später meinen Klienten an die Hand geben werde.

Ich bin sehr gespannt, voller Elan und neugierig, wie es weitergeht…

In diesem Sinne liebe Grüße
und ein wunderbares, sonniges Wochenende

eure
Cala

 

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