Cala meint
Schreibe einen Kommentar

Ende der veganen Ernährung? Nachdenkliches über das Essen, über ein Erntedank-Paket aus Westfalen und eure liebe Unterstützung

151008_Collage_4

Im Moment hört ihr nicht viel von mir, was zum einen daran liegt, dass ich sehr mit mir selber beschäftigt bin, zum anderen daran, dass das Kochen im Moment alles andere als kreativ ist und ich folglich auch nicht viel zu berichten habe.

Tatsächlich bin ich einigermaßen frustriert und halte ich mich noch immer an einen relativ strengen Diätplan (ich habe hier schon berichtet). Ich war beim Heilpraktiker und habe meine Darmsanierung fortgesetzt. Ich habe auf Weizen, Zucker, Alkohol und Obst verzichtet, musste dafür aber meine gluten- und sojafreie Diät aufgeben, die mich ohnehin nicht viel weiter gebracht hatte. Das Ergebnis war, dass sich die Haut eher verschlechtert als verbessert hat, was zunächst einmal unerklärlich war. Selbstverständlich bin auch dabei, das schulmedizinisch abklären lassen, aber das ist ein zähes Unterfangen und bis jetzt gibt es kaum brauchbare Ergebnisse.

Ich achte akribisch darauf, keine Lebensmittel zu essen, die bei Neurodermitis besonders kritisch sind (Kakao, Zitrusfrüchte, diverse Gemüsesorten usw.), trage nur noch Baumwollkleidung, arbeite nicht mehr im Garten, sorge dafür, dass die Wohnung blitzblank ist, dass ich keinen Stress und ausreichend Schlaf habe.

151009_Collage_1

Seit einer Woche bekomme ich Medikamente, die Alternative wäre die Einweisung in eine Hautklinik gewesen (wobei diese Option immer noch offen ist). Die tatsächliche Ursache für diesen heftigen Schub hat bisher niemand gefunden (auch ich habe keine Idee), aber es gibt ein paar Ansätze, die ich jetzt weiterverfolgen muss, dazu brauche ich aber noch ein bisschen Zeit. Auf die Klinik bin ich gar nicht scharf, denn ich wüsste nicht, was man dort tun könnte, was ich nicht auch zu Hause machen kann…

Ganz abgesehen von meinem Hauptproblem, gab die Tatsache, dass ich die Lebensmittel, die ich zu mir nehme, immer weiter reduziert habe, den Blick frei auf eine Reihe von Lebensmitteln, die ich verstärkt zu mir nehme, seitdem wir vegan leben. Als ich mir diese Lebensmittel genauer angesehen habe, bin ich ziemlich erschrocken: Soja, Nüsse, Hülsenfrüchte, Mais, viele Getreide und auch die Pseudogetreide Buchweizen, Amaranth und Hirse sind allesamt sowohl Nickel- als auch Histaminbomben – erst recht in Bio-Qualität.

Jetzt wäre mir zwar neu, dass ich auf Nickel reagiere, aber ich habe schon länger den Verdacht, dass ich sehr empfindlich gegenüber Histamin bin. Fakt ist jedenfalls, dass unsere 1,5-jähriges veganes Leben (zumindest bei mir) für eine immense Nickel- und Histamin-Zufuhr gesorgt haben muss. Das sicherheitshalber runterzufahren, war jetzt erst mal mein oberstes Ziel. Eine allergische Reaktion auf Nickel kann man leider im Blut nicht testen, so dass ich warten muss, bis ein Hauttest wieder möglich ist.

Wenn eines von beidem (Nickel oder Histamin) die Ursache ist, würde das auch erklären, warum sich das Problem kontinuierlich verschlimmert hat – vielleicht war irgendwann die Toleranzschwelle meiner Haut einfach überschritten

Tatsache ist jedenfalls, dass die vegane Ernährung bei mir keinesfalls das Neurodermitis-Problem gelöst hat (wie es so oft propagiert und berichtet wird), sondern ich einen Schub habe, wie seit etlichen Jahren nicht mehr.

151008_Collage3

Wenn sich die Lebensmittel-Befürchtung bestätigt, wäre das natürlich der Super-Gau und de facto für mich auch das Ende der (rein) veganen Ernährung. Vorher gilt es aber (medizinisch) noch einiges zu klären und ich versuche, optimistisch zu bleiben.

Eine Histamin-Intoleranz wäre bei weitem nicht so tragisch wie Nickel, das ließe sich a) eher vermeiden und b) auch besser mit Medikamenten kontrollieren.

Da ich gewichtsmäßig schon an einer absoluten Untergrenze angelangt bin und mich nicht weiterhin von Chinakohl und Reis ernähren kann, habe ich vorerst leider einen Kompromisse in der Ernährung machen müssen und baue jetzt moderat auch tierische Eiweiße ein (vor allem Fisch und Geflügel). Gefallen tut mir das überhaupt nicht, aber schließlich muss ich etwas essen und habe mich eigentlich schon viel zu lang  „mangelernährt“, das war nicht mehr länger möglich ohne eine ernste Gesundheitsgefahr und kann auch für die Heilung nicht sinnvoll sein. Nur weglassen funktioniert eben – leider – auch nicht, zumindest nicht auf Dauer. Meine Hoffnung war ja, durch die Reduktion ganz schnell herauszufinden, welche Lebensmittel die „Übeltäter“ sind, aber das ist dann leider doch nicht so einfach, wie ich dachte.

Ob und welches Getreide ich vertrage, habe ich noch nicht herausgefunden (und vermeide auch Experimente), aber ich vertrage im Moment praktisch keinerlei pflanzlichen Proteine – kein Soja, keine Nüsse, keine Hülsenfrüchte, keinerlei Saaten oder Samen. Da wird es dann wirklich dünn und von einer ausgewogenen Ernährung kann keine Rede mehr sein.

Ich führe ein Ernährungstagebuch, habe mit aber auch einen Essensplan gemacht, um a) so abwechslungsreich wie möglich und b) bestimmte Lebensmittel nur in bestimmten Abständen zu essen. Ich beobachte weiter und hoffe, den Dingen auf die Spur zu kommen, mehr kann ich nicht tun.

Im Moment – ich bin ganz ehrlich – bin ich einigermaßen ratlos und mitunter auch sehr unglücklich. Seitdem ich die Medikamente und entsprechende Salben nehme (ich habe ewig gebraucht, bis ich mich dazu durchringen konnte…), sehe ich zumindest einen Lichtblick und haben mal das Gefühl, dass sich etwas tut, was mir psychisch gut tut und mir Mut macht – ich sehe wieder einigermaßen aus wie ein Mensch und hoffe, dass mir das auch eine Weile erhalten bleibt…

151009_Collage 2

Mitunter bin ich aber auch sehr traurig und mutlos, ich hatte hier schon üble Durchhänger… Boris sammelt fast täglich herrliche Steinpilze im Wald und wir könnten wunderbar vegan (!) schlemmen – allerdings vertrage ich die Pize in diesem Jahr überhaupt nicht und reagiere heftig (auch Steinpilze haben viel Histamin…). Da ich nur noch „Basics“ essen kann, fällt auswärts essen komplett flach und auch das Kochen ist sehr eingeschränkt, das Einkaufen entsprechend unkreativ und langweilig.

Ich gebe zu: einfach ist das im Moment nicht und es fällt mir tatsächlich auch sehr schwer, die nötige Geduld aufzubringen, andererseits habe ich ohnehin keine Wahl – ich kann (im besten Sinne des Wortes) sowieso nicht aus meiner Haut. Ich versuche mir die Sache so nett wie möglich zu machen, mitunter bin ich aber trotzdem reichlich frustriert – die Liste der Dinge, nach denen ich mich sehne, ist lang…

151008_Collage Carepaket

Ein wunderbares Highlight war ein sehr netttes „Erntedank-Paket“ aus Westfalen. Per Post kamen Kartoffeln, Äpfel, einen Kürbis, verschiedene Kräuter und ein großes Glas Pflaumenreduktion – das war eine wunderbare Überraschung und ein echtes Highlight, zumal das Paket völlig unerwartet kam.

Außerdem habe ich mich sehr über euer Feedback und die Rückmeldungen gefreut, die Ideen, das Mitdenken und Mutmachen – von vielen Seiten kamen und kommen ganz wunderbare Ideen, Ratschläge, Erfahrungsberichte – jede einzelne ist unendlich wertvoll, tausend Dank dafür!!!

In diesem Sinne euch ein schönes Wochenende, genießt das Leben!

Cala

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.