Cala meint, Rezepte
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Cala kocht unterwegs – oder: wie es uns als Veganer in der Toskana gegangen ist…

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Ach, was war das schön – ich hatte einen Heidenspaß! Als „Neu-Veganer“ waren wir ja durchaus mit gemischten Gefühlen in die Toskana gereist. Dass wir irgendwie überleben würden, daran haben wir nicht gezweifelt, aber würde das wirklich schön? Würden wir nicht all die kulinarischen Genüsse vermissen, die wir immer so geliebt hatten? Den Restaurantbesuchen hinterhertrauern, mit langen Gesichtern vor den Auslagen der Geschäfte stehen? Schnuppernd und mit traurigen Gesichtern auf den Markt gehen?

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Entsprechend gut ausgerüstet waren wir abgereist. Wir wussten, dass wir in unseren beiden Hauptunterkünften eine Kochgelegenheit haben würden und ich habe also drei große Boxen mit Lebensmitteln und Ausrüstung gepackt für den Fall, dass wir in veganem Niemandsland landen würden…

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Obst und Gemüse in Bio-Qualität zu bekommen ist in der Toskana nicht immer ganz einfach. Wer der Sprache mächtig ist, kann sicherlich gezielt auf dem Markt fragen (ich gehe davon aus, dass nicht wenige Bauern in Bio-Qualität produzieren), aber unser Italienisch reicht dafür nicht aus. Die kleineren Supermärkte bieten so gut wie keine Bioprodukte und auch kein Bio-Gemüse an (wohl aber die großen, hier wird das Angebot immer vielfältiger und ist hochinteressant, weil es viele einheimische Produkte gibt).

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In Montepulciano haben wir auf dem Markt eingekauft (jeden Mittwoch am Busbahnhof) und hatten ansonsten das Glück in der Fattoria San Martino Karins Küche (siehe den letzten Blogeintrag hier) und in Il Casale (Post folgt) die traumhaften Gemüsegerichte aus dem eigenen Garten des Hofes genießen zu können – alles ganz easy und wir sind dann auch mit fast vollen Boxen und einem gut gefüllten Einkaufskorb weitergereist.

140813_Küche Arezzo_quer

Die zweite Urlaubshälfte haben wir in einer Ferienwohnung in einer Villa in der Nähe von Arezzo verbracht (San Giustino Valdarno). Hier waren wir schon einmal (siehe hier) und ich wollte unbedingt wieder hin, ich bin aus irgendeinem Grund in diesen Ort regelrecht verliebt (auch wenn das Haus leider ganz blöd an einer viel befahrenen Straße liegt). Dass die Wohnung eine nette Küche und eine traumhafte, riesige Terrasse hat, kam uns natürlich sehr gelegen.

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In Montevarchi hat Boris dann durch Zufall eine großartige Markthalle entdeckt (http://www.ilmercatocoperto.com/) – wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Hierher bringen die kleinen Farmer der Gegend ihre Waren – sehr viele davon sind bio-zertifiziert.

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Es gibt nicht nur Getreide, Pasta, Hülsenfrüchte, Olivenöl, Marmelade und diverse eingelegt Gemüse, sondern auch eine große Obst- und Gemüseabteilung. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich in meinem Element war… Entsprechend habe ich dann bis spätabends gekocht und alles Mögliche ausprobiert.

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Hier zwei von den Rezepten, die wir gekocht haben:

Kürbiskerncreme mit Oliven (als Brotaufstrich oder zu Pasta)

Zutaten (pro Portion)

2-3 EL Kürbiskerne
6-8 schwarze Oliven
1 Knoblauchzehe
2-3 Esslöffel Olivenöl

Zubereitung
Kürbiskerne fein vermahlen, schwarze Oliven vom Kern lösen und zum Kürbiskernmehl geben, Knoblauch dazu geben etwas Olivenöl und zu einer feinen Creme pürieren.

Tipp: Das Olivenöl nach und nach zugeben und aufpassen, dass die Creme nicht zu flüssig wird.

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Pasta Pomodore e Verdure

Zutaten (pro Portion)
2-3 mittelgroße, sehr aromatische Tomaten
2 kleine Zwiebeln (ideal sind Gemüsezwiebeln oder Schalotten)
1-2 kleine Knoblauchzehen
1 Karotte
1 grüne Peperoncini (sollte nicht zu scharf sein, gerne eine milde Sorte – alternativ kann man grüne Spitzpaprika verwenden)
1 Esslöffel Kokosöl (Achtung! Nicht zuviel verwenden, damit der Geschmack nicht dominiert wird)
Meer- oder Himalayasalz, Pfeffer – beides am besten frisch gemahlen
optional: eine Prise Zucker, etwas frische glatte Petersilie

Zubereitung

1. Tomaten enthäuten und in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln (ideal sind Gemüsezwiebeln) schälen und in Würfel schneiden. Knoblauch schälen. Karotte schälen und fein reiben. Peperoncini in feine Scheiben schneiden.

2. Zwiebeln im Kokosöl anbraten, Hitze reduzieren und dünsten, bis sie glasig werden. Knoblauch dazugeben und mitschmoren. Peperoncini, Tomatenwürfel und geriebene Karotte dazugeben. Salzen und pfeffern, etwas Wasser und eine Prise Zucker hinzugeben dann bei kleiner Hitze mindestens 45 Minuten schmoren – je länger, desto aromatischer wird die Sauce.

3. Sobald die Sauce fertig ist, Pasta nach Wunsch zubereiten. Sobald die Pasta gar ist, 2-3 Esslöffel vom Kochwasser in die Sauce geben. Pasta abschütten und mit 1/3 der Sauce mischen, auf Teller verteilen und die restliche Sauce darübergeben. Wer möchte, kann vorm Servieren glatte Petersilie hacken und darüberstreuen.

Tipp: Selbstverständlich kann man den Zucker auch weglassen.

Viel Spaß beim Ausprobieren und liebe Grüße

Cala

PS:

140809_Collage Garten

…dreimal dürft ihr raten, wo wir vor der Heimreise noch mal vorbeigefahren sind? Genau. Im Biomarkt von Montevarchio. Wir haben das Auto vollgeladen bis unters Dach und auch jede Menge frisches Obst und Gemüse mitgebracht. Am Wochenende haben wir dann daheim gekocht und im Garten bewirtet – dies hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir beschlossen haben, während der Ferien unseren Garten noch ein paar mal zu öffnen (sofern das Wetter mitspielt…). Jetzt bin ich erst noch mal ein paar Tage auf Reisen, aber nächste Woche setzten wir die Gartenabende auf jeden Fall fort. Wer interessiert ist und nicht auf Facebook ist, kann die aktuellen Infos dazu auch per Mail bekommen – bitte einfach Bescheid sagen, dann nehmen wir euch in den Verteiler auf (info@cala-kocht.de).

…und noch mal PS:

In der Toskana kam übrigens wieder einmal die Idee auf, eine neue Reise zu organisieren wie seinerzeit nach Sterzing. Der Gedanke war, an Orten zu übernachten, von denen aus man gut Ausflüge machen kann und wo es entweder ein veganes Angebot gibt oder wo ich eine Kochgelegenheit habe, so dass ich die Mitreisenden selber bekochen kann (vor allem dazu hätte ich sehr große Lust!).  Wenn ihr Lust habt, lasst mal hören, was ihr von der Idee haltet – momentan ist alles noch in der „Rohfassung“ in meinem Kopf, ich brauche  „Input“ um meine Gedanken zu ordnen 🙂

 

 

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